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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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er wohl glaubte, dass ich verschwinden könnte.
    Dann verzog der Psycho-Killer auf einmal den Mund zu einem Lächeln, und sein Gesicht nahm einen beinahe verschmitzten Ausdruck an, der ihn sofort ganz anders wirken ließ. Die bedrohliche Ausstrahlung, die er eben noch an sich hatte, verschwand so plötzlich, als hätte ich sie mir nur eingebildet. Nichts an ihm hatte sich wirklich verändert. Er war immer noch derselbe Hüne in dem schwarzen Lederoutfit. Auch seine Augen glühten weiterhin, als ob sie von innen angeleuchtet seien. Aber war der Typ vor einer Sekunde noch zum Wahnsinnigwerden gruselig gewesen, war er jetzt zum Wahnsinnigwerden sexy. Und das alles nur, weil er lächelte.
    »Deine Fähigkeit, mich aus deinem Bewusstsein zu drängen, ist erstaunlich«, sagte er in diesem tiefen James-Earl-Jones-Bass.
    Ich schüttelte den Kopf und versuchte vergeblich, meine Stimme zu finden. Sie schien irgendwo in meiner Kehle festzustecken, und trotz der skurrilen Umstände konnte ich es nicht lassen, den großen, dunklen, gefährlich aussehenden Typen noch einmal von Kopf bis Fuß zu mustern. Ihm schien das nichts auszumachen. Im Gegenteil, der Beule in seiner Hose nach zu urteilen hatte er sogar Gefallen daran.
    Er lachte, und der Klang schlug tief in mir eine Saite an. Mein Mund wurde trocken, andere Teile meines Körpers dafür umso feuchter.
    »Wie ich sehe, gefällt dir die körperliche Gestalt, die ich angenommen habe«, sagte er, und seine bernsteinfarbenen Augen funkelten freudig.
    »Ah …« Mehr bekam ich nicht raus.
    Das Lachen verschwand aus seinen Augen. Ich kam mir vor, als hätte man mir etwas ungemein Kostbares geraubt.
    »Du träumst«, sagte er. »Auf eine Art jedenfalls. Ich hab schon alles versucht, um mit dir in Kontakt zu treten. Die Sache mit den Zetteln funktioniert nicht so richtig. Du wachst immer mittendrin auf.«
    Ach so, darum ging es hier also. Stimmt, der Typ war genau die Art von Bote, die sich mein Unterbewusstsein ausdenken würde, um mir geheime Botschaften zu übermitteln. Ich beschloss, locker zu bleiben und einfach abzuwarten, bis der Traum wieder vorbei war. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah mein Gegenüber mit der coolsten Taffe-Braut-Miene an, die ich im Repertoire hatte. Er wirkte nicht sonderlich beeindruckt.
    »Ich weiß, dass du dir einzureden versuchst, dass ich nur ein Produkt deiner Phantasie bin«, fuhr er fort. »Aber jetzt mal ehrlich, Morgan, deine Phantasie ist doch gar nicht lebhaft genug, um sich so etwas wie mich zusammenzuspinnen.«
    Ich konnte den wissenden Ausdruck in seinen Augen nicht ertragen und senkte den Blick. Ich kannte diesen Kerl doch überhaupt nicht. Er hatte nicht das Recht, mich so anzusehen.
    »Hör zu«, sagte ich und hielt meine Augen auf eine der Nieten an seiner Jacke gerichtet. »Ich habe keine Ahnung, wer du bist oder was du von mir willst …«
    »Wenn du die Freundlichkeit hättest, mich aussprechen zu lassen, würde ich’s dir erzählen«, sagte er.
    Widerwillig blickte ich ihm wieder ins Gesicht. Gott, sah er gut aus. Mörderisch gut. Ich tat so, als würde ich meinen Mund mit einem Reißverschluss zuziehen. Er hob eine Braue, als wüsste er nicht genau, was diese Geste bedeuten sollte, fuhr dann aber trotzdem fort zu sprechen.
    »Ich bin Lugh. Ich bin ein Dämon und befinde mich momentan im Besitz deines Körpers.« Er runzelte die Stirn, was die Schönheit seines Gesichts etwas beeinträchtigte. »In gewisser Weise jedenfalls, denn außer während deines Schlafes schaffe ich es nicht, Einfluss auf dich zu nehmen.«
    Ich erinnerte mich an den Brief, den ich mir selbst geschrieben hatte, denjenigen, in dem ich meinen imaginären Dämon Lugh genannt hatte. »Du behauptest, ich hätte dir erlaubt, Besitz von mir zu ergreifen, als ich unter Drogen stand, richtig?«
    Er nickte. »Das Erste, woran ich mich erinnern kann, als ich auf der Ebene der Sterblichen erwachte, war, auf deinem Bett zu liegen. Jemand hatte dich ans Bett gefesselt. Ein Mann mit einer Maske über dem Gesicht war gerade dabei, dich wieder loszubinden. Ich würde sagen, es war Andrew, aber sicher bin ich mir nicht.«
    »Und wieso kann ich mich an nichts erinnern?«
    »Weil man dich unter Drogen gesetzt hatte. Du warst genauso unfähig, deinen Körper zu bewegen, wie ich es war.«
    Ich kaufte ihm die Geschichte nicht ab – oder gab mir wenigstens alle Mühe, sie ihm nicht abzukaufen. Aber selbst wenn das alles nur ein Traum war, schien es mir das

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