Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
Vom Netzwerk:
Vernünftigste, diesem Psycho-Killer-Typen nicht allzu heftig zu widersprechen. Schließlich sah er so aus, als könnte er mir mit dem kleinen Finger das Genick brechen.
    »Warum sollte jemand so große Mühe auf sich nehmen, um dich in einen unfreiwilligen Wirt einzuschleusen?«, fragte ich. »Es gibt doch genügend freiwillige Wirte.«
    Er runzelte die Stirn, und das Licht, das seine Augen von innen anzuleuchten schien, flammte auf. »Ich habe Feinde unter meinesgleichen. Leute, die nicht mit dem einverstanden sind, was ich sage. Ich glaube, jemand hat versucht, mich mundtot zu machen. Dieser Jemand muss gewusst haben, dass ich nicht in der Lage sein würde, Kontrolle über deinen Körper zu erlangen. Valerie zu erzählen, dass ich Kontakt zu dir aufgenommen habe, war übrigens keine gute Idee.«
    »Jetzt hör mal zu, Mister …«
    »Wenn sie mich mundtot machen wollten, sind sie bestimmt nicht erfreut darüber, dass ich mich mit meinem Wirt unterhalten kann.«
    Ich warf frustriert die Hände in die Luft. »Wen zum Teufel meinst du mit ›sie‹?«
    Er kam noch einen Schritt auf mich zu. Wieder machte ich einen Schritt zurück. Er mochte der heißeste Typ sein, den ich jemals gesehen hatte, aber ich traute ihm nicht über den Weg.
    »Ich weiß es nicht. Aber bitte sei vorsichtig. Um wen es sich auch handelt, sie werden dich nicht in Ruhe lassen.«
    Er flackerte. Genau wie ein alter Schwarzweißfilm.
    »Verdammt!«, sagte er. »Du wehrst dich wieder gegen mich. Bitte versuch dich zu entspannen und mich mit dir reden zu lassen. Wir müssen uns überlegen, wie wir vorgehen wollen.«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte keine Ahnung, auf welche Weise ich mich gegen ihn zur Wehr setzte, aber ich wusste, dass ich nicht damit aufhören wollte. Ich hatte genug von diesem Traum, vielen herzlichen Dank.
    Wieder flackerte er.
    Dann war er plötzlich verschwunden, und ich stand allein in dem weißen Raum.
    Sekunden später erwachte ich sicher und unverletzt in Brians Armen.

7
     
    Am nächsten Morgen schlich ich mich aus dem Zimmer, bevor Brian aufwachte. Feige von mir, sicher, aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen, seelenruhig mit ihm am Frühstückstisch zu sitzen und über meine Situation nachzudenken. Meine Schauspielkünste reichten nicht aus, um so zu tun, als sei alles in Ordnung.
    Ich übernachtete nicht oft Brian, aber oft genug, um einen Satz frischer Klamotten bei ihm deponiert zu haben. Als Deodorant musste ich allerdings auf sein Old-Spice-Spray zurückgreifen. Ich hatte keine Ahnung, wie sehr für mich dieser Duft mit ihm verbunden war, bis ich die Wohnung verließ. Obwohl der Duft sehr dezent war, meinte ich die ganze Zeit, Brian liefe neben mir her. Vielleicht hätte ich kurz bei einer Drogerie halten sollen, um eine Dose meines eigenen Deos zu kaufen.
    Um sieben saß ich im Büro. Die Berichte zu den Exorzismen hatte ich gestern fertiggestellt, trotzdem war noch jede Menge Papierkram übrig, hauptsächlich Buchhaltungssachen und Ähnliches. Ich kam nicht gerade gut voran. Ich versuchte mir die ganze Zeit über einzureden, dass es sich bei Lugh um nicht mehr als ein ungewöhnlich echt wirkendes Traumbild handelte. Ich geb’s ja zu, im Verdrängen bin ich spitze. Sie können mich meinetwegen deshalb anzeigen.
    Es war ungefähr elf, als jemand laut mit der Faust gegen meine Bürotür hämmerte. Mit Klopfen hatte das nichts mehr zu tun. Das Hämmern klang so energisch, dass ich vor Schreck zusammenfuhr. Bevor ich »herein« sagen konnte, ging die Tür auf, und zwei Zivilfahnder traten ins Büro. Einer kam mir bekannt vor. Als Exorzist hat man regelmäßig mit Verbrechern zu tun und lernt dadurch auch viele Polizisten kennen.
    Die beiden waren ein ungleiches Paar. Der links sah zu mager aus, um Polizist zu sein. Er hatte die Figur eines Mannes, der regelmäßig ein Fünf-Gänge-Menü verspeisen kann und trotzdem kein Gramm zunimmt. Wären nicht seine Augen gewesen, hätte ich gesagt, er könnte nicht einmal einem Fünfjährigen an Halloween einen Schrecken einjagen. Doch der Mann hatte so eisblaue Augen, wie ich sie noch nie gesehen hatte, und ihr Blick vermittelte nicht gerade den Eindruck gutherziger Wärme. Allein diese Augen genügten wahrscheinlich, um jeden halbwegs vernünftigen Kriminellen davon abzuhalten, aus der Reihe zu tanzen.
    Seinen Partner hingegen, den ich schon zu kennen meinte, konnte man sich gut in einem Nikolauskostüm vorstellen. Nicht dass er ein richtiger Fettwanst gewesen wäre,

Weitere Kostenlose Bücher