Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
Vom Netzwerk:
sogar andeutungsweise.
    Kaum waren sie zur Tür raus, rief ich Brian an. Hoffentlich war er nicht gerade in einer Besprechung.
    War er zwar nicht, aber begeistert, von mir zu hören, klang er auch nicht gerade. Offenbar hatte er es nicht so toll gefunden, allein im Bett aufzuwachen. Ich wollte mich jedoch lieber zu einem späteren Zeitpunkt für mein Verhalten entschuldigen – wenn ich ihn nicht im selben Atemzug um einen Gefallen bitten musste. Dann würde die Entschuldigung ehrlicher klingen.
    Brian ist zwar kein Strafverteidiger, aber ein extrem guter Jurist. Solange ich nicht offiziell unter Anklage stand, war er bestimmt kompetent genug, um mich davor zu bewahren, in irgendeine rechtliche Falle zu tappen.
    Wir trafen uns um etwa Viertel vor zwölf auf dem Polizeirevier. Wir verspäteten uns nicht mit Absicht. Brian brauchte länger, um von der Arbeit wegzukommen, als ich gehofft hatte. O’Reilly schien die Verspätung jedoch persönlich zu nehmen und starrte mich feindselig an, als wir in sein Büro geführt wurden. Wenigstens war Finn nicht wieder mit dabei, um mir mit seinen Augen Frostbeulen in die Haut zu frieren.
    »Wo waren Sie letzte Nacht zwischen halb vier und fünf?«, fragte O’Reilly ohne Vorrede.
    Ich sah zu Brian hinüber, der leicht mit den Schultern zuckte. Das nahm ich als Zeichen, dass ich die Frage ruhig beantworten könnte.
    »Bei meinem Freund«, sagte ich.
    O’Reilly kritzelte etwas auf seinen Block.
    »Name?«
    Der Schlaumeier in mir wollte »Morgan Kingsley« antworten, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, O’Reilly würde das nicht witzig finden. »Brian Tyndale.«
    O’Reilly notierte das und sah dann mit zusammengekniffenen Augen Brian an. »Sind Sie ihr Anwalt oder ihr Freund?«
    Brians Miene blieb ruhig, O’Reillys Feindseligkeit schien ihm nichts auszumachen. Mir machte sie eine Menge aus, aber ich verkniff mir lieber jeglichen Kommentar. »Beides«, sagte Brian. »Sollte Anklage erhoben werden, werde ich jemand anderen finden, der sie vertritt. Wird Anklage erhoben, Inspektor O’Reilly? Und wenn ja, wie lautet sie?«
    O’Reilly schenkte seinen Fragen keine Beachtung, sondern stellte selbst eine. »Können Sie dafür bürgen, dass Miss Kingsley die ganze Nacht bei Ihnen war?«
    Brian öffnete den Mund, als ob er ja sagen wollte, schloss ihn dann jedoch wieder. Mir sank das Herz bis in die Zehen hinab. Brian war eine so rechtschaffene Seele, dass er noch nicht einmal bereit war, für mich zu flunkern.
    »Für den größten Teil der Nacht«, sagte er, und ich konnte nicht dem Drang widerstehen, ihm ins Gesicht zu sehen. Ich weiß nicht, ob meine Miene Kränkung oder Wut oder beides ausdrückte, aber was auch immer es war, es schien ihn kaltzulassen. »Ich weiß nicht, wann sie heute Morgen gegangen ist.«
    Dreckskerl. Arschloch. Verräter.
    Das waren nur ein paar der Ausdrücke, die mir in dem Moment durch den Kopf schossen. Sein Gesicht sah vollkommen ungerührt aus, während er mir das Messer in den Rücken rammte. Ich hatte meine Finger so fest um die Stuhllehnen geklammert, dass ich meine Fingerspitzen schon nicht mehr spürte. Hätte mir O’Reilly in dem Augenblick eine Frage gestellt, ich hätte ihm keine Antwort geben können, selbst wenn mein Leben davon abgehangen hätte.
    Brians Verrat schmeckte bitter wie Galle.
    »Also können Sie nicht sagen, wo sie sich zwischen halb vier und fünf Uhr nachts aufgehalten hat?«, hakte O’Reilly nach.
    »Nicht mit vollkommener Sicherheit, nein.« Brian hätte sich genauso gut mit O’Reilly übers Wetter unterhalten können, so teilnahmslos klang seine Stimme. Und er sah nicht einmal kurz zu mir herüber. »Wären Sie jetzt so Freundlich, mir zu sagen, worum es geht?«
    O’Reilly beachtete mich nicht mehr und konzentrierte sich ganz auf Brian. »Irgendwann in den frühen Morgenstunden des heutigen Tages wurde ein illegaler Exorzismus durchgeführt.« Er warf einen Blick auf seinen Block. »An einem Mr Thomas Wilson. Er ist als legaler Wirt registriert. Letzte Nacht ist jemand in sein Haus eingebrochen, hat ihn mit einem Taser bearbeitet, gefesselt und ihm dann gegen seinen Willen den Dämon ausgetrieben, den er in sich hatte.«
    »Und warum glauben Sie, dass meine Mandantin etwas damit zu tun haben könnte?«
    Seine »Mandantin«. Mir drehte sich der Magen um.
    »Bei dem Exorzismus wurden Kerzen mit Vanillearoma benutzt. Ihre Mandantin ist dafür bekannt, dass sie solche Kerzen bei ihren Zeremonien

Weitere Kostenlose Bücher