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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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aber einen ordentlichen Bierbauch schleppte er schon mit sich herum, und so rosige Wangen wie der Nikolaus hatte er auch. Diese schienen allerdings weniger von ausgedehnten Schneespaziergängen als von ausgedehnten Kneipentouren herzurühren. Trotzdem: Es fehlten nur die rote Zipfelmütze und der weiße Bart, und er wäre perfekt für die Rolle gewesen.
    Er schien jedoch nicht in Weihnachtsstimmung zu sein. Bevor ich fragen konnte, wie ich ihm und seinem Kollegen weiterhelfen könnte, hielt er mir schon seine Marke vors Gesicht.
    »Ich bin Inspektor O’Reilly«, sagte er. Er hatte eine überraschend hohe, nasale Stimme, die nicht zu seinem Aussehen passen wollte. »Das hier ist mein Partner, Inspektor Finn.«
    Inspektor Eisauge nickte knapp. Keiner der beiden streckte die Hand aus.
    Ich setzte ein freundliches Lächeln auf diese Typen machten mich irgendwie nervös. Sie waren vermutlich gekommen, um mir noch ein paar Fragen zu dem Einbruch vorgestern Nacht zu stellen. Eigentlich sollte ich froh sein, dass sie hier waren.
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte ich. Keiner der beiden erwiderte mein Lächeln.
    »Wir möchten Ihnen gerne ein paar Fragen stellen«, sagte O’Reilly.
    Das klang nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. »Natürlich, gerne, nehmen Sie doch Platz.« Ich wies auf die zwei Stühle vor meinem Tisch, aber keiner der beiden machte Anstalten, sich zu setzen.
    »Ich glaube, es wäre das Beste, wenn Sie uns aufs Revier begleiten.«
    Ich blinzelte verunsichert. »Worum handelt es sich denn?« Wenn es wirklich nur um den Einbruch ginge, wäre ein Besuch auf dem Revier bestimmt nicht vonnöten.
    Finn übernahm das Wort. Seine Stimme klang so, wie O’Reillys eigentlich hätte klingen sollen. »Gestern Nacht gab es einen illegalen Exorzismus. In dem Zusammenhang ist ihr Name gefallen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie bitte? Wie das denn?«
    »Bitte begleiten Sie uns aufs Revier, Ms Kingsley«, sagte O’Reilly. »Sie werden bis jetzt nicht offiziell verdächtigt, aber es ist dringend notwendig, dass Sie uns ein paar Fragen beantworten, und das hier ist nicht der richtige Ort dafür.«
    Ich nagte an der Innenseite meiner Wange. Ich wollte unseren braven Polizeibeamten keine unnötigen Schwierigkeiten machen und bringe den Hütern von Recht und Ordnung im Allgemeinen jede Menge Respekt entgegen – abgesehen von Adam White und ein paar weiteren Ausnahmen. Trotzdem benagte mir die Sache nicht.
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr. »Ich werde in einer halben Stunde dort sein.« Genug Zeit, um einen Anwalt zu kontaktieren – zumindest, wenn man wie ich einen als Freund hatte. So schnell würde ich sonst keinen Anwalt finden. Wenigstens keinen, dem ich trauen könnte. Überrascht Sie vermutlich wenig, dass ich mein Vertrauen nicht allzu leicht verschenke.
    O’Reilly lehnte sich mit den Händen auf den Stuhl, der vor ihm stand, während Finn versuchte, mir mit seinem Blick das Mark in den Knochen gefrieren zu lassen.
    »Es wäre uns lieber, wenn Sie sofort mitkämen«, sagte O’Reilly.
    Irgendetwas stimmte nicht mit diesen Typen. Bei dem Gedanken, mit ihnen ins Auto zu steigen, sträubten sich mir die Nackenhaare. Ich war mir zwar sicher, dass sie wirklich zur Polizei gehörten, trotzdem schmeckte mir etwas an den beiden nicht. Ich hätte ein viel besseres Gefühl dabei gehabt, mit meinem eigenen Auto zum Revier zu fahren. Selbst wenn ihnen das nicht passte.
    Ich blieb ganz ruhig und höflich. »Ich bin gerne bereit, Ihnen so viele Fragen zu beantworten, wie Sie wollen. In einer halben Stunde, und im Beisein meines Anwalts.« Ich fragte erst gar nicht, ob sie einen Haftbefehl hatten. Wäre das der Fall gewesen, hätten sie es mich schon längst wissen lassen. Bis jetzt lag es also ganz bei mir, ob ich ihrer Aufforderung Folge leistete oder nicht.
    Ich hatte den Eindruck, dass Finn eine böse Bemerkung machen wollte. Doch O’Reilly gab ihm mit einem leichten Kopfschütteln zu verstehen, dass er sie lieber für sich behalten sollte.
    »Dann sehen wir uns um 11.30 Uhr auf dem Revier«, sagte O’Reilly mit einem Blick auf die Uhr. »Sie werden uns doch hoffentlich nicht warten lassen, Ms Kingsley?«
    Wenn er mich dazu bringen wollte, die Beherrschung zu verlieren, musste er sich schon mehr anstrengen. So kurz ist meine Lunte nun auch wieder nicht. Ich lächelte die beiden an. »Ich freu mich schon drauf.«
    Finn schnaubte verächtlich, doch O’Reilly schien meine Art zu amüsieren, und er lächelte

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