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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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begangen haben. Eine Beobachtung, die mir später bestimmt noch einige Schmerzen bereiten würde, doch in dem Moment war ich nicht in der Verfassung, mich damit auseinanderzusetzen.
    »Brian!«, sagte ich und blieb stehen, während die zwei Polizisten mich abführen wollten. »Du weißt genau, dass ich mich nie und nimmer dermaßen dumm verhalten würde.«
    O’Reilly und Finn zogen erstaunt die Brauen hoch. Sie hatten wohl erwartet, ich würde Brian gegenüber beteuern, dass ich zu so einer schrecklichen Tat nie und nimmer fähig wäre. Ich war mir jedoch nicht sicher, ob Brian mir das abkaufen würde. Ziemlich sicher war ich mir hingegen, dass er mich für schlau genug hielt, nicht meine Duftkerzen und mein Taser-Konfetti am Tatort zurückzulassen.
    Mir blieb allerdings nicht die Zeit herauszufinden, ob diese Annahme zutraf. Bevor ich noch ein weiteres Wort sagen konnte, schoben mich die beiden Polizisten aus der Tür.

8
     
    Später am selben Nachmittag musste ich ein zweites Verhör über mich ergehen lassen. Diesmal fand es in einem echten Verhörraum statt und ohne dass Brian dabei war. Er hatte meinen Fall an eine Kollegin weitergegeben – eine wie aus dem Lehrbuch wirkende Anwältin, die sehr auf Zack zu sein schien und mich kaum zu Wort kommen ließ. Die Bullen interessierten sich natürlich sehr für den Bluterguss in meinem Gesicht. Ich musste mich später bei Val dafür bedanken.
    Aus einem alten Rest Loyalität heraus erzählte ich, ich hätte mir den Bluterguss beim Schlafwandeln zugezogen. Die Beamten hatten sich allerdings so in die Idee verrannt, ich hätte den Dämon dieses Thomas Wilson ausgetrieben, dass sie mir sowieso nicht glaubten. Sie gingen davon aus, dass es zu einem Handgemenge mit Wilson gekommen war und ich mir dabei einen Faustschlag eingefangen hatte.
    Meine Anwältin versprach mir, dass ich auf Kaution freikommen würde, auch wenn O’Reilly sich in dunklen Andeutungen erging, es würde keine bewilligt werden.
    So oder so musste ich die Nacht im Gefängnis verbringen. Wenigstens hatte ich diesmal eine Pritsche und eine Toilette in meiner Zelle. Im Vergleich zu dem Hinrichtungsraum in Topeka eine deutliche Verbesserung. Trotzdem hoffte ich, das Übernachten in Zellen würde sich nicht zur Gewohnheit entwickeln.
    Ein Teil von mir hatte Angst vor dem, was auf mich zukam. Sollte der Staatsanwalt es schaffen, die Vorwürfe gegen mich zu untermauern, konnte es sehr gut sein, dass ich tatsächlich ins Gefängnis musste. Vielleicht sogar für den Rest meines Lebens. Trotzdem fiel es mir schwer, mir ernsthaft vorzustellen, ich könnte wegen der Tat verurteilt werden.
    Ich bin keine unerschütterliche Optimistin, die glaubt, dass es nie zur Verurteilung Unschuldiger kommt. Doch ich nahm an, dass ohne jeden Zeugen und ohne erkennbares Motiv auch die überzeugendsten Indizien nicht für eine Verurteilung ausreichen würden.
    Gegen fünf Uhr nachmittags wurde ich von den Wachen abgeholt und erneut in den Verhörraum gebracht. Sie ließen mich allein und in Handschellen in dem Raum sitzen. Mir wurde mulmig. Kam jetzt die Szene, in der sie versuchten, ein Geständnis aus mir herauszuprügeln? Es gefiel mir überhaupt nicht, dass meine Anwältin nicht anwesend war und die Wachen meine Aufforderung, sie anzurufen, einfach ignoriert hatten.
    Ich saß ungefähr zehn Minuten so da und schwitzte besorgt vor mich hin. Dann kam Adam White zur Tür herein.
    Er war nicht unbedingt der letzte Mensch, den ich erwartet hätte, aber ich war dennoch überrascht. Ich sah mit skeptischer Miene zu, wie er mir die Handschellen abnahm und mir gegenüber Platz nahm.
    »Die Sache liegt nicht gerade in deiner Zuständigkeit, oder?«
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte mich wortlos an. Sein Blick war unangenehm, doch ich kämpfte erfolgreich dagegen an, mich darunter zu winden. Schließlich hielt ich die Stille jedoch nicht mehr aus und brach das Schweigen.
    »Ohne meinen Anwalt sage ich gar nichts.«
    Er blinzelte, als würden ihn meine Worte überraschen. »Das wird nicht nötig sein.«
    »Von wegen!«
    Er hob die Hände. »Ehrlich, Morgan. Ich bin nicht dienstlich hier. Du hast es selbst gesagt: Dieser Fall fällt nicht in meine Zuständigkeit.«
    »Was willst du dann von mir?« Das kam ziemlich unfreundlich heraus, dabei hatte er mir keinen Grund dazu gegeben. Aber im Gefängnis zu sitzen, machte mich nicht gerade genießbarer.
    Er verschränkte die Hände und legte sie auf den Tisch. Dann beugte er

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