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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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seine Arme um den von Schluchzern geschüttelten Mann.
    Adam wiegte Dominics Kopf an seiner Brust und sah mich dabei so wütend an, dass ich mich am liebsten in den hintersten Winkel des Zimmers verkrochen hätte. Ich spielte mit dem Gedanken, die offene Tür für einen Fluchtversuch zu nutzen, war mir aber nicht sicher, ob ich diesen überleben würde.
    »Sei froh, dass du Lugh in dir hast«, knurrte er. »Sonst würde ich dich aus dem Zimmer prügeln und deinen Rücken als Zielscheibe benutzen.«
    Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. In Adams Augen war kein Funken Menschlichkeit mehr zu erkennen, und der Dämon, der in ihm hauste, strahlte aus ihnen hervor. Wortwörtlich. Seine Augen glühten wie die von Lugh in meinen Träumen.
    Wenn ich weiß, dass ich im Unrecht bin, schalte ich normalerweise total auf Abwehr und verwandle mich in ein Miststück erster Klasse. Im Nachhinein tut es mir immer leid, aber im ersten Moment reagiere ich nun mal so. Diesmal schämte ich mich jedoch zu sehr, um mich auch nur ein bisschen zu verteidigen. Und das nicht nur, weil ich Angst vor Adam hatte. Dominic, dieser große, starke Feuerwehrmann, brachte einen Beschützerinstinkt in mir zum Vorschein, von dem ich nicht einmal gewusst hatte, dass ich ihn besaß – und den man mütterlich nennen konnte.
    Ich traf Adams wütenden Blick. »Tut mir leid. Ich hätte besser nachdenken sollen, bevor ich etwas sage.«
    Er erwiderte nichts, starrte mich nur weiter mit seinen glühenden Augen an, bis ich den Blick senkte.
    Ich hörte, wie er aufstand und Dominic bat mitzukommen, damit sie reden könnten. Ich sah die Füße der beiden an mir vorbeilaufen, schämte mich aber zu sehr, um den Kopf zu heben.
    Adam zog die Tür hinter sich mit einem ohrenbetäubenden Knall zu.

15
     
    Später am selben Abend setzte es erneut Peitschenhiebe. Nur kamen die begleitenden Schmerzenschreie diesmal aus Adams Mund – es war nicht einmal eine Spur Vergnügen herauszuhören – und gingen auch nicht irgendwann in Sexgeräusche über. Ich nahm an, Adam wollte auf diese Art Buße dafür tun, sein Geheimnis für sich behalten zu haben, und hoffte, die Hiebe hatten eine reinigende Wirkung auf Dominic.
    Ich hatte bei meinem Einkaufsbummel vergessen, einen Schlafanzug einzukaufen, und da ich keine große Lust verspürte, in diesem Haus nackt zu schlafen, legte ich mich angezogen ins Bett. Ich glaube nicht, dass ich mich jemals im Leben so schlecht gefühlt hatte. Meine Gedanken kehrten immer wieder zu meinem Verhalten gegenüber Dominic zurück und zu der Kluft, die sich meinetwegen zwischen ihm und Adam aufgetan hatte. Ich fragte mich, wie ich zu einer so abscheulichen Person hatte werden können. Und ob es zu spät war, um mich noch zu ändern.
    Schließlich muss ich wohl eingenickt sein, denn ich fand mich plötzlich in Lughs Wohnzimmer wieder – oder wie auch immer man dieses Zimmer nennen wollte.
    Ich hockte auf der Couch. Lugh saß auf dem Zweiersofa und sah mich über den Couchtisch hinweg an. Er hatte die Beine übereinandergeschlagen und die Arme auf die Rückenlehne gestützt. Sein Aufzug war nicht mehr so aufreizend wie beim letzten Mal. Seine schwarze Lederhose und die schwarzen Stiefel schien er immer zu tragen, aber heute Nacht hatte er einfach ein schwarzes T-Shirt dazu »angezogen«. Er sah immer noch superlecker aus, aber wenigstens spürte ich nicht mehr das unwiderstehliche Verlangen, auf der Stelle über ihn herzufallen. Das war ein echter Fortschritt.
    Wie immer in solchen Fällen schaltete ich auf Angriff und gab ihm erst gar keine Gelegenheit, etwas zu sagen, sondern fragte sofort: »Willst du mir jetzt auch noch erzählen, wie fies es von mir war, Dominic reinen Wein einzuschenken?«
    Er lächelte. »Sollte ich?«
    Ich seufzte. »Vermutlich.«
    »Sei nicht so streng mit dir.« Seine Stimme war schwer und dunkel wie Sirup. »Du hast es gut gemeint.«
    Ich ließ mich tiefer ins Polster sinken und verschränkte die Arme vor der Brust. »Hab ich das? Adam sieht das ganz anders.«
    »Adam kennt dich doch kaum.«
    »Und du kennst mich besser?« Blöde Frage. Er kannte mich wahrscheinlich besser als ich mich selbst, obwohl er für mich ein völlig Fremder war.
    »Deine Technik ist verbesserungswürdig, aber deine Absichten waren einwandfrei.«
    Plötzlich fiel mir etwas ein, was Adam gesagt hatte, etwas, dem ich in dem Augenblick nicht viel Beachtung geschenkt hatte. Hätte ich gewusst, dass Lugh die Bestimmung außer Kraft gesetzt hat

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