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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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bevor ich Zeit hatte, mich zu fragen, ob ich jetzt den Rest der Nacht wachliegen würde, war ich schon wieder eingeschlafen.
    Am nächsten Morgen wurde ich davon geweckt, wie jemand laut in meinem Zimmer herumstampfte. Ich blinzelte mir den Schlaf aus den Augen und drehte mich von der Wand weg.
    Das Gestampfe kam von Adams Bikerboots, deren Sohlen laut auf den Dielenboden knallten. Ich setzte mich vorsichtig auf und beobachtete ihn misstrauisch, aber er hatte mir den Rücken zugedreht und schien nicht geneigt zu sein, in meine Richtung zu sehen.
    Er knallte ein Tablett auf den Schreibtisch, so dass Teller und Besteck laut klirrten. Ich mochte mich irren, aber anscheinend war er immer noch sauer auf mich. Ich ließ meine Füße zu Boden gleiten und hielt dabei die ganze Zeit den Blick auf seine angespannten Schultern gerichtet. Sicher hörte er, dass ich mich bewegte, doch er blickte nach wie vor nicht zu mir.
    Nachdem er das Tablett abgesetzt hatte, ging er schnurstracks in Richtung Tür. Offenbar wollte er abhauen, ohne mich auch nur angesehen zu haben. Aber so traurig das klingen mag, er war für mich in dem Moment das Einzige, was einem Freund nahekam, und ich brauchte ihn. Also schluckte ich meine Angst und meinen Stolz herunter und sprach ihn an.
    »Warte, Adam«, sagte ich, als er bereits schwungvoll die Tür aufgezogen hatte. Er blieb vor der halboffenen Tür stehen, die Hand auf dem Knauf. Noch immer drehte er sich nicht zu mir um, aber von meiner Position aus konnte ich sein Profil gut erkennen. Er hatte einen grimmigen Zug um den Mund, und seine Augen waren zu Schlitzen verengt, doch seine Miene schien eher Schmerz als Wut auszudrücken.
    »Habe ich irreparablen Schaden angerichtet?«, fragte ich. Ich sprach leise, damit meine Stimme nicht zitterte. Trotz Lughs aufmunternder Worte schämte ich mich immer noch.
    Er stand lange einfach nur da, schob dann die Tür wieder zu und drehte sich um. Eins seiner Lider zuckte leicht, und sein Gesicht sah blasser aus als sonst. Einen kurzen Augenblick lang konnte ich mir keinen Reim darauf machen. Dann beschlich mich ein leiser Verdacht.
    »Bist du verletzt?«, fragte ich. Er antwortete nicht. Musste er aber auch nicht. Ich erinnerte mich daran, was ich letzte Nacht gehört hatte.
    Ich hob die Brauen. »Du hättest doch die Wunden längst verheilen lassen können.«
    Er zuckte mit den Achseln, aber schon diese kleine Bewegung schien ihm Schmerzen zu bereiten. »Sicher, wenn ich das gewollt hätte.«
    Ich bekam einen unerwünschten Einblick in seine Psyche. »Hätte Dominic etwas dagegen, wenn du dich heilst?«
    Er streckte störrisch das Kinn vor. »Das tut nichts zur Sache.«
    Ja, ich wusste nur zu gut, was ich da vor mir sah. Selbsthass – ein Gefühl, das mir nur allzu vertraut war. Was bedeutete, dass er gar nicht so sehr auf mich wütend war, sondern eher auf sich selbst. Ich stellte widerwillig fest, dass das bei mir eine gewisse Sympathie für ihn weckte.
    »Dominics Dämon hätte ihm auch reinen Wein einschenken können. Du musst nicht die ganze Schuld allein auf deine Schultern nehmen.«
    Er schloss die Augen und gab einen tiefen Seufzer von sich. »Trotzdem hätte ich es ihm sagen sollen. Zum Teufel mit unseren Gesetzen. Schließlich hätte er ja niemandem davon erzählt.« Er öffnete die Augen und sah mich an. »Kann gut sein, dass ich dir nie die Art und Weise verzeihen werde, wie du es ihm gesagt hast, aber ich bin froh, dass er jetzt die Wahrheit kennt.«
    So demütig wie möglich nahm ich dieses halbe Lob entgegen. Wie hatte Adam nur so schnell derartig starke Gefühle für Dominic entwickeln können? Um ihn auszuhorchen, war ich aber nicht neugierig genug auf die Antwort.
    Ich hatte jedoch genug Spaß daran, mich in fremde Angelegenheiten einzumischen, um zu fragen: »Gefällt Dominic eigentlich dieses märtyrerhafte Getue, das du abziehst?«
    Adam zog seine sinnlichen Lippen zurück und fletschte die Zähne. »An deiner Stelle wäre ich sehr vorsichtig mit dem, was ich sage.« In seinen Augen glühte der Dämon.
    Volltreffer – da hatte ich einen wunden Punkt erwischt. Es wäre ratsam gewesen, genau das zu tun, was er mir gesagt hatte. Aber wann befolge ich schon mal einen Rat?
    »Ich hab schon kapiert, dass du versuchst, dich selbst zu bestrafen. Aber Dominic kommt mir nicht wie der Typ vor, der …«
    Er machte einen drohenden Schritt auf mich zu. »Halt den Mund.«
    »Das täte ich, wenn ich nicht auf deine Hilfe angewiesen wäre. Aber wenn du am

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