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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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Weil ich Angst um mein Leben hatte? Das kam hinzu.
    Nachdem ich mich bis zur körperlichen und seelischen Erschöpfung ausgeweint hatte, wagte ich schließlich, darüber nachzudenken, was ich Adam angetan hatte. Würde der Polizei ein anonymer Anruf genügen, um sich einen Hausdurchsuchungsbefehl gegen ihn zu besorgen? Würde Adam genug Zeit bleiben, um sämtliche Beweise verschwinden zu lassen?
    Wenn die Polizei Vals Leiche fand und Adam als krimineller Dämon hingerichtet wurde, könnte ich mir jemals verzeihen?
    Meine Schläfen begannen, heftig zu pochen. In der Hoffnung, dass das heiße Wasser eine beruhigende Wirkung haben würde, schleppte ich mich unter die Dusche, aber das brachte nichts.
    Ich hatte nicht zum ersten Mal in meinem Leben gedankenlos und kurzsichtig gehandelt. Allerdings waren die möglichen Konsequenzen nie so schwerwiegend gewesen. Ich betete, dass Adam die Leiche und die Beweise rechtzeitig verstecken konnte und es mir erspart bleiben würde, mich mit den Folgen meines Tuns auseinanderzusetzen.
    Sicher, strenggenommen war es Adam, der sich im Zweifelsfall damit auseinandersetzen musste. Aber ich bin eine Meisterin der Selbstvorwürfe, und momentan erstickte ich förmlich darin. Soweit ich es überblicken konnte, hatte ich seit der Entdeckung, dass ich besessen war, so ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte.
    Ich fühlte mich hundsmiserabel und rief Brian an. Vielleicht redete er gar nicht mehr mit mir, so wie ich gestern Morgen auf und davon war, aber ich brauchte unbedingt ein wenig menschlichen Kontakt. Ich hatte jeden wichtigen Menschen in meinem Umfeld vor den Kopf gestoßen und fühlte mich so allein wie noch nie in meinem Leben.
    Sein Anrufbeantworter sprang an. Der Klang seiner Stimme genügte, um mich etwas zu beruhigen. So fertig war ich also mit den Nerven. Ich wartete kurz, ob er doch den Hörer abnehmen würde, aber es tat sich nichts. Dann sagte ich ihm aufs Band, dass mir mein Verhalten leidtäte, ich ihn liebte und es später wieder versuchen würde.
    Die Kopfschmerzen wurden schlimmer. Der Schmerz bohrte sich wie eine Nadel durch meine Augen bis in den Hinterkopf hinein. Ich erbettelte mir an der Rezeption ein paar Aspirin, aber sie halfen nicht. Vielleicht hatte ich einen Schlaganfall oder so etwas in der Art. Kopfschmerzen in Stresssituationen waren mir nicht fremd, in dieser Stärke allerdings schon.
    Stöhnend legte ich mich aufs Bett, drückte mir ein Kissen aufs Gesicht und versuchte so, meine Augen gegen jeglichen Lichteinfall abzuschirmen. Doch der Schmerz wollte nicht nachlassen.
    Bis ich die Augen öffnete und mich plötzlich in Lughs Wohnzimmer wiederfand. Der Schmerz war wie weggeblasen, was ein echter Segen war. Doch ein Blick auf Lugh genügte, um mein Gefühl der Erleichterung auf der Stelle wieder verfliegen zu lassen.
    Schwarzes Leder, wie immer, aber diesmal anders. Er sah aus wie eine Mischung aus einem Mitglied der Heils Angels und einem dieser Typen, die bei den Schaukämpfen der Catcher die Bösen spielen. Schwere Silberketten zierten die Jacke, und an den Händen trug er fingerlose Handschuhe, deren Bund ebenfalls mit Silber besetzt war. Und statt der üblichen feschen Lederstiefel hatte er klobige, brutal aussehende Springerstiefel an.
    Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen hätte er mir am liebsten in den Hintern getreten. Ich versuchte, mich zum Aufwachen zu zwingen, aber – wer hätte es gedacht? – diesmal funktionierte es nicht.
    Lugh kam auf mich zu. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, und seine Augen glühten wie Lava. Ich wich zurück und verspürte ein ungutes Gefühl. Nur weil wir uns in einem Traum befanden, hieß das noch lange nicht, dass er mir nicht weh tun konnte.
    Er kam immer näher, und ich wich immer weiter zurück, bis ich mit dem Rücken an die Wand stieß – schneller, als ich gedacht hatte. Vielleicht war sie eben noch nicht da gewesen. Er marschierte weiter auf mich zu, und ich hob abwehrend die Hände.
    Genauso gut konnte ich versuchen, einen rollenden Panzer aufzuhalten. Ich stemmte ihm die Hände gegen die Brust, doch meine Arme knickten unter seinem Ansturm augenblicklich ein. Er ließ zu beiden Seiten meines Kopfes die flachen Hände auf die Wand klatschen und beugte sich dicht zu mir herab.
    Ich hatte gedacht, Adam sähe furchteinflößend aus, wenn er wütend war. Doch von Lughs Anblick konnte man Alpträume bekommen. Seine Ausstrahlung war so einschüchternd, dass sie in spürbaren

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