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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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immerhin nicht die Tür vor der Nase zu. Er machte einen Schritt zur Seite und ließ mir genug Platz, dass ich ohne ihn zu berühren eintreten konnte.
    Während ich hineinging, versuchte ich, mich zu erinnern, wie das Atmen funktionierte.
    Dominic stand im Flur. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich tot gewesen, noch bevor ich die Türschwelle überschritten hatte.
    »Wie kannst du es wagen!«, stieß er hervor.
    »Dom«, fiel ihm Adam ins Wort. »Das ist eine Sache, die nur Morgan und mich etwas angeht. Geh nach Hause. Ich ruf dich bald an.«
    So einfach weggeschickt zu werden, schien Dominic zu verletzen, doch er gab sich Mühe, es nicht zu zeigen. Er marschierte wortlos auf die Tür zu und rempelte mich dabei unsanft mit der Schulter an.
    Als er die Hand nach dem Türgriff ausstreckte, packte Adam ihn am Arm. Die beiden sagten nichts zueinander, tauschten aber irgendeine stille Botschaft aus, die dazu führte, dass Dominics Körperhaltung sich sichtlich entspannte.
    Dann war Dominic weg – und ich mit einem gefährlichen Dämon allein, der jeden Grund hatte, mich abgrundtief zu hassen.
    »Sie haben Brian«, sagte ich, griff in meine Tüte und holte das abscheuliche Videoband hervor.
    Adam hob die Brauen und sah mich mit verhaltener Neugier an.
    »Meinen Freund«, erklärte ich und spürte sofort wieder, wie es mir die Kehle zuschnürte. »Sie foltern ihn.« Meine Stimme zitterte, doch ich weigerte mich, in Tränen auszubrechen – nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich war nicht sicher, ob ich bei Verstand bleiben würde, wenn ich meinen Gefühlen freien Lauf ließ.
    Adam machte nicht den Eindruck, als würde meine Notlage sonderlich viel Mitleid bei ihm hervorrufen. Nicht, dass ich das erwartet hatte. Ich zwang mich dazu, ihm in die Augen zu blicken.
    »Ich könnte sagen, dass es mir leidtut, aber das wirkt so läppisch …«
    »Ja, tut es«, pflichtete er mir bei. Aus seinen Augen sprach eiskalte Wut, bei deren Anblick einem das Mark in den Knochen gefror.
    »Aber es ist nichts passiert?«, fragte ich. »Sie haben … nichts gefunden?«
    »Nein.«
    Wir waren heute offenbar etwas einsilbig. Ich zwang mich, hartnäckig zu bleiben. »Sie werden ihn so lange foltern und mir jeden Tag ein neues Videoband schicken, bis ich mich ihnen ausliefere.«
    »Wozu selbst du nicht dumm genug bist – obwohl nicht viel fehlt.«
    Unwillkürlich zuckte ich bei diesen Worten zusammen. Einsilbig war er mir lieber gewesen. Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich kann nicht zulassen, dass sie ihm weiter weh tun. Ich kann es einfach nicht.«
    »Doch: Wenn die Alternative lautet, dich selbst in die Hände dieser Leute zu begeben, dann kannst du es. Sollte Lugh sterben – und Dougal den Thron besteigen –, würde das für dein Volk den sicheren Untergang bedeuten. Er wird nicht sofort kommen, weil Lugh Anhänger hat, die weiter für euch kämpfen werden, selbst wenn er nicht mehr da ist. Doch eines Tages wird Dougal euch alle zu leeren Gefäßen machen, deren einziger Lebenszweck darin besteht, jedem Dämon als Hülle zu dienen, dem gerade danach ist. Ich bin Dämonenjäger, weil ich einer von Lughs Leutnants bin. Ich bin hier, um so viele von Dougals Leuten wie möglich zurück ins Dämonenreich zu schicken. Es tut mir ehrlich leid, dass ein unschuldiger Zivilist im Namen unserer Sache leiden muss, aber die Sache ist wichtiger als jede Einzelperson.«
    Dem ließ sich nicht groß widersprechen, obwohl ich dazu versucht war. Trotzdem war ich nicht bereit, Brian aufzugeben.
    »Dann muss ich wohl eine dritte Option finden, nicht wahr?«
    Er blickte mich wortlos an. Der tote, hässliche Ausdruck in seinen Augen sagte mir, dass seine Abneigung gegen mich inzwischen in ehrlichen Hass übergegangen war. Ich verdiente es nicht anders, doch das machte seinen Blick nicht erträglicher.
    »Ich muss ihn finden«, sagte ich. »Ich muss herausfinden, wo sie ihn festhalten, und ihn da rausholen.«
    »Und wie willst du das tun?«
    »Mit deiner Hilfe.«
    Er lachte, doch es war ein verbittertes, freudloses Lachen. »Glaubst du wirklich, ich würde dir helfen, nach allem, was du getan hast? Du musst verrückt geworden sein! Ich werde Lugh in meine Obhut nehmen und alles tun, um ihm beiseite zu stehen. Du hingegen kannst von mir aus zur Hölle fahren.«
    Er packte meinen Arm und zog mich in Richtung Treppe.
    »Ich verspreche dir, dass ich alle paar Tage reinschauen werde, um dich zu füttern«, sagte er, während ich hinter ihm

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