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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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herstolperte. »Lugh wird nicht zulassen, dass du verhungerst, aber ich bezweifle, dass er viel gegen dein Hungergefühl tun kann. Ein Jammer, wirklich.«
    »Adam, bitte …«
    »Halt verdammt noch mal dein Maul, Morgan.« Wir hatten die Treppe erreicht. Er nahm zwei Stufen auf einmal. Ich musste mehr oder weniger fliegen, um mithalten zu können.
    »Brian hat es nicht verdient, für meine Sünden zu büßen!«, schrie ich.
    Adam antwortete nicht – warum sollte er sich auch für das Schicksal von jemandem interessieren, den er nicht einmal kannte, wenn das Leben seines eigenen Königs auf dem Spiel stand? Sicherlich kümmerte ihn noch weniger, wie sehr ich unter Brians Entführung litt. Wir hatten den Kopf der Treppe erreicht. Die Tür zu dem schwarzen Zimmer stand weit offen – wie das Tor zur Hölle. Mein Magen machte einen Salto rückwärts. Aus reiner Herzensgüte würde Adam mir bestimmt nicht helfen. Aber es gab etwas, womit ich ihn dazu bringen könnte, es sich noch einmal zu überlegen – da war ich mir auf geradezu widerliche Weise sicher.
    »Was, wenn ich dir mein Einverständnis gebe?«, sagte ich mit erstickter Stimme, als er mich an dem schwarzen Zimmer vorbeischleifte.
    Er blieb abrupt stehen und drehte sich zu mir um.
    »Wie bitte?«
    »Du hast einmal gesagt, dass du mir gerne weh tun würdest, und dass du dazu mein Einverständnis brauchst.« Meine Stimme zitterte, und ich war sicher bleich wie der Tod. Ich musste mich ganz darauf konzentrieren, Brian zu retten, und durfte nicht darüber nachdenken, was ich Adam gerade anbot. »Was, wenn ich mich einverstanden erkläre? Hilfst du mir dann, Brian zu finden?«
    Ich konnte Adam ansehen, wie sein Gehirn arbeitete, obwohl er im ersten Moment so tat, als würde ihn mein Vorschlag nicht im Geringsten interessieren. »Glaubst du, dein edles Opfer könnte mich rühren? Wenn mir, danach wäre, könnte ich so viel mit dir spielen, wie ich wollte, ohne dass du etwas dagegen tun könntest.«
    Trotz der Angst, die sich in mir ausbreitete, zwang ich mich, ihm in die Augen zu blicken. »Aber das wäre nicht dasselbe, oder?«
    Seine Augen verdunkelten sich merklich – und mein Instinkt sagte mir, dass ich um mein Leben rennen sollte. Wäre ich vielleicht auch, wenn Adam mich nicht immer noch am Arm festgehalten hätte. Ein feiner Schweißfilm trat auf seine Oberlippe, und ich wusste, dass ich ihn am Haken hatte. Er wollte haben, was ich feilbot. Und ich glaube, er hätte es selbst dann haben wollen, wenn er nicht so wütend auf mich gewesen wäre. Wie regelmäßig hatten er und Dominic ihre kranken Spielchen wohl veranstaltet, als Dominic danach noch jedes Mal von seinem Dämon geheilt werden konnte? Und wie sehr vermisste Adam jetzt das Ganze? Ich hätte wetten können, ziemlich stark, so wie sein Gesicht aussah.
    »Du hast recht«, sagte er schließlich. »Es wäre nicht dasselbe.«
    Er lächelte, aber seine Miene war die eines hungrigen Raubtiers. »Wir sind im Geschäft, Mädchen.«
    Steh mir bei, lieber Gott!, betete ich und ließ mich mit pochendem Herzen und stockendem Atem von ihm in seine Schreckenskammer führen.

20
     
    Adam zog mich in das schwarze Zimmer und ließ mich dann mit einem knappen »Warte hier« in der Mitte des Raumes stehen.
    Er zog die Tür hinter sich zu, als er rausging, so dass ich im Dunkeln stand. Ich fröstelte, verschränkte die Arme vor der Brust und fragte mich, wie um alles auf der Welt ich in diese Lage geraten konnte. Mein Mund war trocken wie Löschpapier, und in meinen Ohren hörte ich meinen Herzschlag. Ich fühlte mich klein, schwach und schrecklich. Schrecklich allein.
    Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Angst gehabt.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Adam zurückkehrte. Er trug einen großen Karton. Ich wollte gar nicht wissen, was darin war. Seine Wangen hatten etwas Farbe angenommen, und seine ganze Haltung drückte gespannte Erwartung aus. Ich überlegte fieberhaft, ob es keinen anderen Weg gab, um seinen Beistand zu erkaufen. Doch mir fiel keiner ein.
    Adam stellte den Karton auf dem Boden ab und wendete sich mir zu. Ich muss einen wirklich jammervollen Anblick abgegeben haben. Er blinzelte und hatte sichtlich Schwierigkeiten, Herr seiner Erregung zu bleiben.
    »Du bist keiner ernsthaften Gefahr ausgesetzt, Morgan«, rief er mir ins Gedächtnis. »Das Ganze wird verdammt unangenehm für dich, aber ich kann dir nichts antun, was Lugh nicht wieder heilen könnte.«
    Das sollte wohl beruhigend klingen,

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