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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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doch ich glaube, das Einzige, was mich in dem Augenblick wirklich hätte beruhigen können, wäre eine sofortige Begnadigung gewesen.
    »Du musst deine Bluse und deinen BH ausziehen«, fuhr er fort und trat näher an mich heran.
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust, schluckte mühsam und wich einen Schritt zurück.
    Er hielt inne und hob die Brauen. »Komm, Schätzchen. Du weißt doch, dass ich dafür nackte Haut brauche.«
    Ich verschränkte die Arme noch entschlossener. Der Gedanke, halbnackt vor ihm zu stehen, war mir unerträglich. Er legte den Kopf schief und sah mich neugierig an.
    »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nicht auf Vergewaltigung stehe«, sagte er. »Wenn es das ist, was dir Sorgen macht: Deine Brüste sind bestimmt ein toller Anblick, aber ich versichere dir, dass ich der Verlockung widerstehen kann.«
    Ehrlich gesagt glaubte ich nicht ernsthaft, dass meine Tugend in Gefahr war. Zwar war es durchaus möglich, dass Adam genauso sehr auf Frauen stand wie auf Männer, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er Dominic nicht betrügen würde. Keine Ahnung, warum ich mir da so sicher war, aber ich war’s.
    Nein, mein Zögern rührte zum einen von einer gewissen tiefsitzenden Schamhaftigkeit her, die mich davon abhielt, mich einfach so vor einem Fremden auszuziehen, zum anderen von der Angst, mich dann noch verletzlicher zu fühlen. Ich glaubte nicht, dass Adam diese Gründe verstanden hätte, selbst wenn mein Gehirn gut genug funktioniert hätte, um sie ihm darzulegen. Meiner Meinung nach war es schon eine beachtliche Leistung, dass ich aufrecht stehen und bei Bewusstsein blieb.
    Er sah mich noch einen Augenblick länger an und begann dann, sein Hemd aufzuknöpfen.
    Das ließ mich aus meinem benommenen Schockzustand aufwachen.
    »Was machst du da?«, fragte ich erschrocken.
    »Ich gebe dir mein Hemd. Wenn du es falsch herum anziehst, kannst du deinen Rücken freimachen, ohne dass deine Anstandsgefühle verletzt werden.«
    Hätte es nicht meine volle Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, mir vor Angst nicht in die Hose zu machen, hätte ich vielleicht sogar Spaß daran gehabt, Adam dabei zuzusehen, wie er sich das Hemd von den Schultern streifte. Er hatte einen tollen Körper. Trotz meiner Lage blieb ein kleiner Teil von mir noch Frau genug, um diesen Umstand beiläufig zur Kenntnis zu nehmen.
    Er ließ das Hemd von seinem Zeigefinger baumeln und hielt es mir hin. Ich nahm es an mich.
    »Ich lass dich kurz allein«, sagte er und ging zur Tür. Mit der Hand auf der Klinke musterte er mich noch einmal von Kopf bis Fuß. »Wenn es dein Schamgefühl nicht allzu sehr verletzt, solltest du vielleicht auch deine Hose ausziehen. Damit sie keine Blutflecken abbekommt.«
    Der Mistkerl zwinkerte mir verschwörerisch zu und verließ den Raum.
    Mit zitternden Händen entledigte ich mich meiner Bluse und meines BHs und schlüpfte dann in Adams Hemd. Es war noch warm von seinem Körper. Von der Wärme bekam ich eine Gänsehaut. Bis zu dem Moment hatte ich gar nicht bemerkt, wie kalt mir war.
    Ich war unter gar keinen Umständen bereit, meine Hose auszuziehen, also stand ich einfach nur abwartend da und versuchte, mich keinen unnützen Gedanken, Vorahnungen und Ängsten hinzugeben. Ich konnte die Augen nicht von dem Karton abwenden, den Adam auf dem Boden abgestellt hatte, aber ich hatte nicht das geringste Interesse, einen Blick hineinzuwerfen.
    Er kam wieder ins Zimmer, warf einen belustigten Blick auf meine Hose, verkniff sich aber jeden Kommentar. Ich musste mich zwingen, auf meinem Platz zu verharren, als er auf mich zukam und sich vor mir aufbaute. Gegen ihn kam ich mir wie eine Zwergin vor. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, und ich schluckte trocken.
    »Denk dran, Süße, Lugh macht alles wieder heil. Dir kann also überhaupt nichts passieren.«
    Ich wurde aus diesem Typen nicht schlau. Wieso versuchte er, mir die Furcht zu nehmen und mich in Sicherheit zu wiegen? Eigentlich hätte man doch annehmen müssen, dass ein Teil des Reizes, der für ihn von unserem kleinen Rollenspiel ausging, gerade darin bestand, dass ich mich dabei zu Tode ängstigte. Er verhielt sich nicht so, wie ich es von einem geistesgestörten Sadisten erwartet hätte. Aber natürlich war er ja auch kein Mensch. Ich erinnerte mich daran, wie Lugh gesagt hatte, Adam sei nicht mit einem »herkömmlichen menschlichen Sadisten« zu vergleichen – wusste allerdings nicht, ob ich mich deswegen weniger fürchten sollte oder eher

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