Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
Vom Netzwerk:
ihn freilässt.«
    »Das ist ganz einfach, Morgan. Ein schlichter Tausch. Du gegen deinen Freund.«
    Nichts anderes hatte ich erwartet. Trotzdem zog sich vor Angst mein Magen zusammen. »Du willst, dass ich mich dir ausliefere, damit du mich zu Asche verbrennen kannst?«
    Er antwortete mit sanfter Stimme. »Keine sehr verlockende Option, ich weiß. Aber die Alternative wäre, ihn in unserer Gewalt zu lassen. Dann schicken wir dir jeden Tag ein neues Video. Ich werde persönlich Regie führen und sichergehen, dass er immer gerade nur so stark verletzt wird, dass er nicht stirbt. Wenn seine Qualen nicht ausreichen, um dich nach ein oder zwei Wochen umzustimmen, können wir das Repertoire um sexuelle Belästigung erweitern. Vielleicht änderst du dann deine Meinung.«
    »Du verdammter –« Er beendete die Verbindung. Mit vor Angst und Wut zitternden Händen drückte ich die Wiederwahltaste. Diesmal ging er schon beim ersten Klingeln dran.
    »Ab sofort wirst du etwas mehr Respekt zeigen, wenn wir uns unterhalten. Dieser kleine Wutausbruch wird Brian eine weitere Runde Spaß und Spiel in unserem Verlies einbringen.«
    »Raphael …«
    »Morgen kriegst du ein weiteres Video. Du wirst es bestimmt sehr unterhaltsam finden.«
    »Bitte …«
    »Wenn vierundzwanzig Stunden vergangen sind, darfst du mich wieder anrufen, und dann werden wir uns auf zivilisierte Weise darüber unterhalten, wie der Austausch stattfinden soll.«
    Er legte erneut auf. Als ich diesmal die Wiederwahltaste drückte, wurde der Anruf direkt zu seiner Mailbox weitergeleitet.

19
     
    Ich weiß nicht mehr, wie lange ich einfach nur dasaß und versuchte, meine hyperventilierende Lunge unter Kontrolle zu kriegen – und nicht darüber nachzudenken, was diese Schweine mit Brian anstellten. Wahrscheinlich ziemlich lange. Lugh machte dem Ganzen schließlich ein Ende, indem er mir wieder einen Eispickel durchs Auge jagte.
    »Okay, okay«, sagte ich. »Ich geh zu Adam zurück. Hör schon auf.«
    Ich verfiel in einen angenehmen Zustand der Benommenheit, der vorübergehend alles unwirklich und weit weg erscheinen ließ. Ich war für jede kleine Linderung meiner Qual dankbar, obwohl mir klar war, dass es dadurch nur umso schlimmer werden würde, wenn anschließend wieder alles auf mich einstürzte.
    Es war später Nachmittag, also nahm ich an, Adam müsste von der Arbeit zurück und wieder zu Hause sein – vorausgesetzt, meine Mordanschuldigung hatte seinen Terminkalender nicht allzu sehr durcheinandergebracht.
    Dominic ging an den Apparat. Er klang nicht gerade erfreut, von mir zu hören. »Ganz schön mutig von dir, hier anzurufen!«, blaffte er mich an.
    Ich konnte seine Gefühle verstehen, war aber viel zu erschöpft und verzweifelt, um die Energie für eine anständige Entschuldigung aufzubringen, und eine, die nur halbwegs anständig war, würde wohl kaum reichen.
    »Ist Adam da?«
    »Nein. Und ruf hier nicht wieder an.«
    Er legte auf. Ich überlegte, ob ich es erneut probieren sollte, entschied mich dann aber dagegen. Die Chancen, dass er abheben würde, standen schlecht. Möglich, dass Adam mir um Lughs willen immer noch zu helfen bereit war. Dominic war es offensichtlich nicht.
    In der Hoffnung, dass Adam bis zu meiner Ankunft zu Hause eingetroffen wäre, verließ ich Brians Wohnung und fuhr mit dem Taxi ans andere Ende der Stadt. Als der Fahrer mich absetzte, warf ich einen Blick auf den Parkplatz, der gegenüber Adams Haus lag, und war erleichtert, seinen Wagen dort stehen zu sehen.
    Das Gefühl der Erleichterung verschwand allerdings schnell wieder, als ich mir vorstellte, wie es sein würde, ihm nach meinem Anruf gestern wieder unter die Augen zu treten. War das alles tatsächlich erst gestern passiert? Mir war in so kurzer Zeit so viel Mist widerfahren, dass ich das Gefühl hatte, in der Zwischenzeit müssten bereits Jahre vergangen sein.
    Ich schleppte mich widerstrebend die drei Stufen zu seiner Veranda hinauf. In meinem Bauch flatterten die Schmetterlinge wild durcheinander. Doch dann dachte ich daran, was Brian gerade durchmachte, erinnerte mich an die Angst, die ich in seinen gütigen Augen gesehen hatte, und an den schrecklichen Klang seiner Schreie. Ich musste das hier einfach tun.
    Ich klingelte und hielt den Atem an. Die Sekunden vergingen mit quälender Langsamkeit. Dann stand Adam in der Tür.
    Er betrachtete mich mit dem gleichen Blick, mit dem man auf einen Hundehaufen niederblickt, in den man gerade getreten ist, knallte mir aber

Weitere Kostenlose Bücher