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Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss

Titel: Black, Jenna - Die Exorzistin Bd. 1 - Dämonenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Black
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Erleichterung ließ ich mich in die Dunkelheit sinken.

21
     
    Als ich aufwachte, lag ich bäuchlings auf einem fremden Bett. Mein Rücken fühlte sich an, als stehe er lichterloh in Flammen. Ich wimmerte und spürte, wie mir jemand sanft übers Haar strich.
    »Ich heile die Verletzungen, so schnell ich kann«, sagte Lugh, und kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, verringerte sich der Schmerz auch schon ein wenig.
    Ich lag mit dem Gesicht auf einem weichen Daunenkissen und verspürte nicht das geringste Bedürfnis, mich zu bewegen oder etwas zu sagen. Nach und nach ließ der Schmerz nach. Lugh ließ seine Hand von meinem Kopf zu meinen bloßen Schultern hinabgleiten und streichelte sie sanft.
    Erst da merkte ich, dass ich nackt war.
    Ich hob den Kopf, beugte ihn etwas nach hinten und sah, dass von der Hüfte abwärts ein purpurrotes Seidenlaken meinen Körper bedeckte. Ich konnte die Seide deutlich auf der nackten Haut meiner Pobacken spüren, aber oben herum bedeckte überhaupt nichts meine Blöße.
    Lughs Hand glitt weiter mein Rückgrat hinab. Ich hätte mich weggerollt, wusste aber nicht, wie ich das tun sollte, ohne ihm auch noch meine nackte Vorderseite preiszugeben.
    »Ist es unbedingt nötig, dass ich nackt bin?«, fragte ich mit gespielter Gelassenheit.
    Ich rechnete eigentlich damit, dass ich dafür entweder eine anzügliche Bemerkung oder einen dummen Spruch ernten würde. Doch stattdessen hatte ich plötzlich einen gemütlichen Baumwollschlafanzug an. Das Oberteil bestand aus einem kaum vorhandenen Leibchen mit Spaghettiträgern, bedeckte aber alle entscheidenden Stellen.
    Ich drehte mich vorsichtig auf den Rücken. Er fühlte sich okay an. Lugh schlug ein paar Kissen auf und legte sie an das Kopfteil des Bettes, das gepolstert und ebenfalls mit dem roten Seidenstoff überzogen war. Ich setzte mich, lehnte mich mit dem Rücken gegen die Kissen und zog die Knie an die Brust.
    Die Schmerzen waren verschwunden, aber ich fühlte mich immer noch schwach und zittrig. Ich hatte den Verdacht, ich würde dieses schreckliche schwarze Zimmer in den kommenden Jahren noch oft in meinen Alpträumen wiedersehen.
    »Solange du mich in dir hast«, sagte Lugh, der offenbar meine Gedanken las, »wirst du keine Alpträume haben.«
    Dafür war ich dankbarer, als ich sagen konnte.
    »Es war sehr mutig, was du da getan hast«, fuhr er fort.
    Ich schnaubte verächtlich. Ich hatte mir vor Angst fast in die Hose gemacht und mir die Lunge aus dem Leib geschrien. Das entsprach nicht gerade meiner Idealvorstellung von Mut.
    »Mann kann Angst haben und trotzdem mutig sein.«
    Ich nickte, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich dem zustimmen konnte. Schließlich hatte ich ja keine große Wahl gehabt, wenn ich nicht einfach in Kauf nehmen wollte, dass Brian einen langsamen, qualvollen Tod starb. Ich sah Lugh in die Augen.
    »War es mutig oder einfach nur dumm? Was ich damit meine, ist: Wird Adam mir wirklich helfen? Denn wenn ich all das umsonst durchgemacht habe, dann bringe ich jemanden um.«
    Er rang sich nicht ganz zu einem Lächeln durch, aber seine Belustigung war trotzdem deutlich zu erkennen. »Ich glaube, du verstehst Dämonen besser, als wir beide gedacht haben. Ich weiß wirklich nicht, was du Adam sonst noch hättest anbieten können, um zu ihm durchzudringen. Aber du bist zu ihm durchgedrungen, und er wird Wort halten.«
    Gott sei Dank! Doch es fiel mir schwer, mit Lughs Einschätzung übereinzustimmen. Dieses eine Mal mochte ich einen Weg gefunden haben, um zu Adam durchzudringen. Aber ich konnte nicht behaupten, dass ich auch nur halbwegs klug aus ihm wurde.
    »Also«, fuhr Lugh fort, »wir beide müssen uns jetzt langsam mal über diesen Rettungsversuch unterhalten, den du starten willst.«
    »Ach ja?« Sogar in meinen Ohren klang das misstrauisch.
    Kleine Lach falten bildeten sich um seine Augen, aber dann wurde er sofort wieder ernst. »Das Ganze wird sehr gefährlich.«
    »Gut erkannt.« Er sah mich streng an, und ich hob entschuldigend die Hände.
    »Ich könnte auch einfach verhindern, dass du es versuchst. Ich könnte Adam befehlen, dich wieder einzusperren.«
    Mein Magen verkrampfte sich, und mein Oberkörper schnellte nach vorne. »Nein! Du würdest nicht wirklich –«
    »Ich sagte, ich könnte, nicht, dass ich würde. Aber wenn ich dir schon erlaube, unser beider Leben in Gefahr zu bringen, muss ich dir wenigstens eine Bedingung dabei stellen.«
    Warum hatte ich das Gefühl, dass mir nicht gefallen

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