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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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kommen.
    Plötzlich hatte der Tiger genug vom Spielen. »Hören Sie«, sagte sie, »ich sehe, das führt nirgendwohin. Ich bin nicht hier hierhergekommen, um Ihre Zeit zu vergeuden. Wir wollten einfach einen amerikanischen Piloten für eine im Wesentlichen amerikanische Expedition. Offenbar ziehen Sie es vor hierzubleiben. Und warum auch nicht.« Sie sah sich um. »Wer würde das alles aufgeben wollen? Mein Problem ist Zeit – ich habe nicht viel davon.« Sie reichte ihm eine Visitenkarte. »Hier ist meine Nummer. Rufen Sie mich vor morgen Mittag an, falls Sie es sich anders überlegen. Wenn Sie länger warten, werde ich schon jemanden haben.«
    Hawker betrachtete sie amüsiert und blickte dann auf den zerbeulten alten Huey. Was immer er sonst davon hielt, der Job würde sich lohnen. Er würde mehr einbringen, als er an einem Ort wie Marejo in ein oder zwei Jahren verdienen konnte. Ganz zu schweigen von dem halben Dutzend Dingen an seinem Huey, die er reparieren oder austauschen und dem NRI in Rechnung stellen könnte, Dinge, die er sonst wahrscheinlich nie mehr erneuern konnte. Eine leichte Entscheidung, einfache Zugeständnisse, so fing es immer an.
    »Nur die Ruhe«, sagte er. »Ich bin ja interessiert. Aber eins muss klar sein: Ich nehme keine Schecks.«
    Sie hielt inne und sah ihm in die Augen. »Irgendwie haben wir uns das schon gedacht.«
    In den nächsten dreißig Minuten wurden zeitlicher Ablauf, Frachtgebühren und Operationskosten verhandelt. Formalitäten im Grunde, und größtenteils schnell erledigt. Als sie fertig waren, begleitete er sie zum Landrover.
    »Ich kann bis morgen Abend in Manaus sein«, sagte er und hielt ihr die Tür auf, als sie einstieg.
    »Das passt«, sagte sie und zog die Mundwinkel zu einem perfekten Lächeln hoch. »Bis dann.«
    Hawker schlug die Tür zu, sie drehte den Schlüssel um, und der Motor sprang an. Während sie davonfuhr, ging er ihre Unterhaltung und die Entscheidung, die er getroffen hatte, im Geist noch einmal durch. Zweifellos steckte mehr als Archäologie hinter der Expedition, aber wie viel mehr, war schwer zu sagen. Die Teilnahme von Zivilisten machte es unwahrscheinlich, dass etwas allzu Ausgefallenes im Angebot war, aber die persönliche Aufmerksamkeit des NRI-Direktors deutete auf das Gegenteil hin. Der Widerspruch störte ihn, er fragte sich, aus welcher Richtung die Gefahr kommen würde; es war ein widerwärtig vertrautes Gefühl.
    Als er den Rover auf die Hauptstraße einbiegen sah, kam ihm ein anderer Gedanke, einer von der Art, die im Kopf aufblitzen und dann so tun, als verschwänden sie wieder, nur um in irgendeiner dunklen Ecke des Bewusstseins zu lauern und unaufhörlich auf ihn einzuflüstern.
    Er konnte verstehen, wieso das NRI keinen einheimischen Piloten anheuern wollte. Es war einfach sicherer, egal, was für ein Unternehmen sie im Sinn hatten. Aber das NRI war eine große Organisation, mit Leuten auf der ganzen Welt. Sie mussten Piloten haben, wahrscheinlich sogar in rauen Mengen, und nichts konnte diskreter sein, als einen der eigenen Leute einzusetzen. Wozu also all die Kosten und Mühen, ihn zu engagieren, wenn es einfacher und sicherer gewesen wäre, einen ihrer eigenen Piloten zu holen? Der Gedanke nagte an ihm, während der Landrover in die untergehende Sonne davonfuhr. Auf diese Frage, entschied er, konnte es keine gute Antwort geben.

Drittes Kapitel
     
    Der Mann in der schwarzen Jacke blickte die Gasse entlang, die sich vor ihm erstreckte. Eine Straße aus Staub, Sand und Pflastersteinen, die anscheinend von getrocknetem Schlamm zusammengehalten wurden. Der größte Teil von Manaus war modern, es florierte geradezu, wie man es seit dem Gummi-Boom in den 1920ern nicht mehr erlebt hatte, aber jede Stadt hat ihre Elendsviertel, und Manaus machte da keine Ausnahme. Die namenlose Straße lag in einem dieser Viertel, und als der Mann in Schwarz sie entlangging, spürte er die Augen ihrer Bewohner auf sich.
    Sein Name war Vogel, und er musste in dieser viel versprechenden Umgebung an einer geschäftlichen Besprechung teilnehmen. Er folgte der Straße, die zwischen verblassten altersschwachen Gebäuden hindurchführte. Auf halber Strecke, wo sie einen leichten Knick nach rechts machte, pickten zwei Hühner an irgendetwas, und ein magerer, fauler Hund lag leise hechelnd im Schatten. Gleich dahinter saß ein Mann, der einen schmalen Filzhut trug, auf einem umgedrehten Zwanziglitereimer und rauchte eine Zigarette in der Nachmittagssonne. Der Mann

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