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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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schien ihn kommen zu sehen, tat aber wenig mehr, als zu schauen.
    »Sind Sie Remo?«, fragte Vogel, als er auf den Mann zutrat, wobei er seinen deutschen Akzent nicht verbergen konnte.
    Der Mann blickte auf und ließ eine Zahnlücke sehen. »Kommt drauf an, wer Sie sind.«
    Vogel erkannte die Stimme, auch wenn er sie bisher nur am Telefon gehört hatte. »Sie wissen, wer ich bin«, sagte er. »Also erzählen Sie schon, was passiert ist.«
    Remo stand auf, schnippte seine Zigarette aufs Pflaster und schob sich den Hut in den Nacken. »Ich habe getan, was Sie wollten«, sagte er. »Der Kapitän wird sich eine Weile nicht mehr von denen chartern lassen. Egal, wie viel sie bezahlen.«
    »Gut. Was noch?«
    Remo zuckte mit den Achseln. »Nicht viel. Sie haben sich mit einem weiteren Händler getroffen, noch ein bisschen Schrott gekauft. Die beiden verhalten sich wie Touristen, die auf Souvenirs aus sind. Und gestern ist die Kleine dann in die Berge hinaufgefahren – allein.«
    Vogel wusste darüber Bescheid. Tatsächlich taten die NRI-Leute kaum etwas, wovon er nicht aus erster Hand erfuhr. »Moore fliegt nach Amerika zurück«, sagte er. »Das wollen wir nicht. Wir wollen, dass Sie sich das Mädchen schnappen, damit er hierbleiben muss.«
    Remo sah ihn an, als hätte er etwas völlig Verrücktes gesagt. »Das hätten wir gestern erledigen können. Warum haben Sie es uns nicht gesagt? Es wäre ein Kinderspiel gewesen.«
    Vogel verstand ihn. Es wäre tatsächlich eine wunderbare Gelegenheit gewesen, sie sich zu schnappen, aber die Leute, für die er arbeitete, zögerten weiterhin und zogen es vor, das NRI aufzuhalten, anstatt die direkte Auseinandersetzung zu suchen. Die Gründe dafür wurden ihm nicht enthüllt.
    »Gestern wollten wir das nicht«, erklärte er. »Heute ja. Kriegen Sie es hin?« Bei diesen Worten griff er in seine Jacke, zog ein mit Geld gefülltes Kuvert heraus und warf es Remo zu, der es in der Luft auffing.
    Nachdem er es geöffnet und die Summe geschätzt hatte, blickte Remo enttäuscht drein. »Für eine Entführung? Einen Mord? Dafür braucht es mehr.«
    »Sie wird ein neues Boot chartern«, sagte Vogel. »Wir wissen, von wem. Sie wird das Boot inspizieren müssen wie beim letzten Mal. Dann können Sie es machen. Die Kosten sollten damit gedeckt sein.«
    Remo lehnte sich an die Hauswand und schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Das sehe ich anders.«
    Er klopfte an das Fenster, und zwei Männer, beide größer als Remo und Vogel, erschienen im Eingang. Einer hatte eine Flinte auf der Schulter liegen, der andere hielt eine Machete in der Hand, und in seinem Gürtel steckte eine Pistole.
    Vogels Augen gingen zurück zu Remo, der seinerseits eine schwarze Neunmillimeterpistole aus dem Gürtel gezogen hatte und sie einmal durchlud. Er hielt sie auf den Boden gerichtet, aber die Absicht war unverkennbar.
    Mit einem selbstgefälligen Lächeln setzte er einen Fuß auf den umgedrehten Eimer, beugte sich vor und lächelte Vogel an. »Ich glaube, es ist Zeit, noch einmal zu verhandeln, oder?«
    Vogels Blick wanderte von einem Mann zum anderen und schließlich zurück zu Remo. Ein Lächeln erschien wie ein Sprung auf seinem hölzernen Gesicht. »Nein, das sehe ich anders.«
    In diesem Moment wurde der Eimer unter Remos Fuß von einem Gewehrschuss weggefegt. Er fiel nach vorn, fing sich und blickte erschrocken auf. Leuchtend rote Punkte tanzten um ihn herum und konzentrierten sich auf seine Brust und die Oberkörper der beiden anderen Männer. Der Mann mit der Flinte huschte ins Haus zurück, aber der andere blieb wie erstarrt stehen. Remo tat es ihm gleich und hielt angestrengt an Vogel vorbei nach der Quelle dieser Laserleitstrahlen Ausschau. Er wagte es nicht, sich zu bewegen, um niemanden zu einem Schuss zu ermutigen.
    »Okay, okay«, sagte er und hob die Hände. »Ist cool, ist cool.«
    Einheimische, dachte Vogel. Manchmal musste man sie daran erinnern, wer sie waren. »Gut«, sagte er schließlich. »Dann sind wir uns ja einig.«

Viertes Kapitel
     
    Für Professor Michael McCarter hatte der Tag fünfzehn Stunden früher in der Dunkelheit eines kalten New Yorker Wintermorgens begonnen. Er hatte zwei Kontinente und ein Meer überquert und war von einem blauen Super Shuttle mit kaputter Heizung bis zu einem Erste-Klasse-Sitz in einer funkelnagelneuen Boeing in allen möglichen Transportmitteln gereist. Er hatte dreimal das Flugzeug gewechselt, mehrere Portionen von dem Zeug verzehrt, das die

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