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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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schaden?«
    Er sah sie an. Sie war eine kühne und attraktive Frau, die für einen fragwürdigen Zweig der US-Regierung arbeitete und im Begriff war, ihm einen Vertrag anzubieten, der ohne Frage irgendwelche illegalen, verdeckten oder sonst wie gefährlichen Aktionen beinhaltete. Und sie fragte, was es schaden konnte. Trotzdem wollte er sie nicht wegschicken. »Haben Sie Durst?«, fragte er. »Ich nämlich schon.«
     
    Sie nickte, und Hawker führte sie zu einer Seite des Hangars, wo ein schäbiger Kühlschrank neben einem Tisch mit einer Kaffeekanne stand. Er löffelte Eis aus dem Gefrierschank und goss eine Tasse schwarzen Kaffee darüber. »Das oder Wasser?«
    Sie blickte argwöhnisch auf das zerkratzte Glas mit der schwarzen Flüssigkeit darin. »Ich nehme den Kaffee.«
    »Sie sind mutig«, sagte er, stellte das Glas vor sie hin und goss sich selbst ein Glas Wasser ein. »Und Sie haben einen weiten Weg auf sich genommen«, fügte er an und setzte sich ihr gegenüber. »Von Manaus herauf, nehme ich an, da mich Ihr Freund dazu überreden wollte, dorthin zu kommen. Offenbar haben Sie eine einträgliche Anstellung zu bieten. Also lassen Sie hören, erzählen Sie mir von dem Job.«
    Sie trank einen Schluck und verzog keine Miene. Er war beeindruckt. Der Kaffee war absurd bitter.
    »Das NRI finanziert eine Expedition in eine abgelegene Region des westlichen Amazonasbeckens«, sagte sie. »Das genaue Ziel wurde noch nicht ermittelt, aber wir sind uns ziemlich sicher, dass es nur auf dem Fluss oder aus der Luft zu erreichen ist. Wir suchen nach einem Piloten und einem Hubschrauber für bis zu zwanzig Wochen, mit einer Option auch für die nächste Saison. Sie würden bezahlt fürs Fliegen, für Ihre Kenntnis der örtlichen Verhältnisse und für alle etwaigen anderen Aufgaben, die Sie in gegenseitigem Einvernehmen noch übernehmen.«
    Seine Augenbrauen gingen in die Höhe. »Gegenseitiges Einvernehmen«, sagte er. »Hört sich gut an.«
    »Ich dachte mir, dass es Ihnen gefällt.«
    »Woraus besteht die Fracht?«
    »Normales Expeditionszubehör«, sagte sie. »Dazu Personal unserer Forschungsabteilung und ein paar Experten von Universitäten in den Staaten.«
    Er musste ein Lachen unterdrücken. »Klingt nicht so übel. Was lassen Sie aus?«
    »Nichts, was wichtig wäre.«
    »Was tun Sie dann hier?«
    Eine perfekte Pause, einstudiert. »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    Er war überzeugt, dass sie ihm sehr wohl folgen konnte. »Wieso kommen Sie den weiten Weg hier herauf, obwohl Sie jemanden in Manaus hätten engagieren können? Wozu die lange Fahrt, um mich zu besuchen? Wieso der mitternächtliche Anruf von einem Mann ohne Namen?«
    Ihre Antwort war wohl überlegt, mit einem Ernst in der Stimme, den er aus seiner Vergangenheit kannte. »Wir sind daran interessiert, nicht groß aufzufallen, ein Ansinnen, dem sich lokale Kräfte nicht immer aufgeschlossen zeigen. Wir suchen jemanden, der keine Fragen stellt und keine beantwortet, wenn sie ihm gestellt werden.« Sie zuckte mit den Achseln. »Und was den Anruf betrifft: Wir mussten sichergehen, dass Sie tatsächlich Sie sind.«
    Der Anruf hatte eine Menge Fragen beinhaltet, die er lieber nicht beantwortet hatte. Wahrscheinlich war das Bestätigung genug gewesen.
    Anrufe wie diesen oder Anfragen, die auf andere Weise erfolgten, hatte es in den letzten zehn Jahren viele gegeben, besonders während seines Exils in Afrika, nach der Trennung von der CIA. Sie kamen von Rebellengruppen, ausländischen Regierungen sowie Firmen und Vertretern genau jener westlichen Interessen, von denen man ihn angeblich ausgeschlossen hatte. Wenn ein Mann von seinem eigenen Land als Gefahr eingestuft wird, gehen andere davon aus, dass er für Angebote von allen Seiten offen ist.
    Je nachdem, wer sie stellte, kamen die Fragen in unterschiedlichem Gewand daher. Die Diktatoren, Generäle und Kriegsfürsten waren erfrischend – allerdings auch erschreckend – direkt. Die Agenten der verschiedenen westlichen Regierungen waren weit weniger klar, ihre Anliegen stets in hypothetische Form gekleidet. Würde diese Person verschwinden, könnte das Töten in der Region ein Ende haben. Sollte dieser Mann in unsere Hände fallen – falls diese Partei diese Waffen erhielte -, dann könnten auf diesem Nummernkonto Geldmittel bereitgestellt werden. Jahrelang hatte er sich diese Vorschläge angehört und aus einer endlosen Reihe von Angeboten entlang der westafrikanischen Küste und in Teilen Asiens

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