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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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an diesem Punkt zählte nur noch Überleben, und weder Danielle noch McCarter stellten sein Vorhaben weiter in Frage.
    Inzwischen traf Verhoven mit dem Sprengstoff ein. Hawker präparierte die Leiche, dann kletterte er in die Bäume, um dort das Gleiche zu tun. Die anderen warteten, bis er wieder herunterkam, dann ging die Gruppe zum Lager zurückging.
    McCarter wandte sich an Hawker. »Wissen wir jetzt, was wir wissen mussten?«
    »Wir wissen mehr, als wir wissen wollten«, sagte Hawker.
    McCarter nickte; er dachte, Hawker würde die Leiche und die Larve meinen, und indirekt hatte er auch recht. Aber Hawker war über mehr beunruhigt, als über die Leiche eines toten Soldaten und die Maden, die aus ihr gekrochen waren. Denn oben in den Baumwipfeln hatte er Kokons in allen Größen und Formen über die Äste verteilt gesehen, Dutzende und Aberdutzende, wie ein Garten aus faulendem Obst. Manche schienen neu zu sein, mit dunklem Schlamm und glatten Seiten, andere sahen älter aus, vertrocknet und brüchig, und wieder andere waren nur leere, bereits aufgebrochene Hüllen; die Larven und was sonst noch darin gewesen sein mochte, waren längst verschwunden.
    Hawker verstand jetzt, warum sie kaum irgendwelche Tiere sahen. Die Bestien hatten den Wald von allem Leben gesäubert. Der Beweis dafür hing faulend in den Bäumen.

Zweiundvierzigstes Kapitel
     
    Sobald er wieder im Lager war, begann McCarter nach den Sachen zu suchen, die man ihnen abgenommen hatte, insbesondere nach seinen Notizbüchern und Zeichnungen. Er wühlte sich durch Berge von Kaufmans Vorräten und Ausrüstung und schleuderte alles schwungvoll beiseite.
    Ein Hüsteln hinter ihm ließ ihn innehalten. »Professor?«
    Er drehte sich um und sah Susan; ihr Gesicht war dreckig, und sie hatte ein Gewehr über der Schulter.
    »Sollten Sie nicht ruhen?«, fragte er.
    »Ich kann nicht schlafen«, sagte sie. »Ich schrecke bei jedem Laut hoch, und ich bleibe lieber auf, als so wach zu liegen.«
    Er konnte es verstehen; er hatte selbst kaum Schlaf gefunden.
    »Was machen Sie da?«, fragte Susan. »Ich meine, es sieht lustig aus, aber …«
    »Äh, ich suche nach etwas«, sagte er. »Ich will wiederhaben, was uns gehört, um genau zu sein.«
    Sie hielt seine alten, in Leder gebundenen Notizbücher in die Höhe. »Ich wollte nicht, dass Sie die vergessen, wenn wir hier verschwinden.«
    McCarter kamen fast die Tränen. Sie war noch so jung. Er konnte sich nicht vorstellen, wie sie fertig wurde mit allem, was sie durchgemacht hatte. Was sie alle durchmachten. »Und Ihre Familie dachte, Sie würden hier nicht durchhalten«, sagte er.
    »Ja, unglaublich, nicht wahr?«, sagte sie und bekam feuchte Augen. »Aber ich glaube, ich wäre jetzt doch lieber in Paris.«
    McCarter nahm die Notizbücher und setzte sich. »Ich auch«, sagte er. »Wollen Sie mir in der Zwischenzeit bei einer im Grunde sinnlosen akademischen Frage helfen?«
    Sie nahm ihr Gewehr ab und setzte sich neben ihn. »Sicher. Vielleicht hilft es mir, mich wieder normal zu fühlen. Worum geht es?«
    »Hawker hat mir eine Frage über diesen Ort gestellt«, sagte er.
    »Hawker?«
    »Er ist ziemlich intelligent«, sagte McCarter. »Auch wenn er uns etwas anderes glauben lässt. Er bemerkt alles Mögliche. Und ausgerechnet ihm ist aufgefallen, dass die Chollokwan ein unerklärlich starkes Interesse an einem verlassenen Tempel zeigen, der nichts mit ihnen zu tun hat. Fällt Ihnen dazu etwas ein?«
    Sie stutzte und sah sich auf der Lichtung um. »Nur dass er recht hat«, sagte sie.
    Sie diskutierten das Thema eine Weile, ohne dabei Fortschritte zu machen, bis sie über eine andere Frage nachdachten, eine, die sie von Anfang an begleitet hatte: War dieser Ort Tulan Zuyua?
    »Wir können es nicht beweisen und nicht ausschließen«, sagte Susan.
    »Nein«, stimmte er zu, »aber es erscheint möglich. Sieben Höhlen. Der Ort des bitteren Wassers, Hieroglyphen, die sich auf Geschehnisse beziehen, bevor die Ur-Maya Tulan Zuyua verließen.« Er kratzte sich am Kopf. »Wenn wir annehmen würden, es stimmt, was würde uns das nützen? Ich meine, was wissen wir über Tulan Zuyua, das uns etwas verraten könnte?«
    »Den Menschen wurden dort ihre Götter geschenkt«, sagte Susan. »Und sie verließen den Ort in einer Art Exodus.«
    »Richtig«, sagte McCarter. »Und nach dem zu urteilen, was wir gefunden haben oder vielmehr nicht gefunden haben, scheint der Ort nicht sehr lange besetzt gewesen zu sein.« Er bezog sich auf das

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