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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Fehlen von Alltagsgegenständen, die bei jeder Ausgrabung die große Masse bildeten, die Kochgeschirre und Tonkrüge, die Werkzeuge und Knochen der verspeisten Tiere, die sich auf antiken Müllhalden türmten. Auch hatten sie keine umfangreicheren Schriften gefunden. Es gab Hieroglyphen an und im Tempel wie auch an einem der kleineren Gebäude; es war der Beginn von etwas, aber kein umfassendes Werk wie in den steinernen Gärten der klassischen Maya-Städte. Und an bestimmten Stellen schien die Arbeit sogar abgebrochen worden zu sein. All dies ließ auf einen plötzlichen Exodus schließen.
    »Sie glauben, sie sind geflohen?«, fragte Susan.
    »Sie haben den Ort jedenfalls aufgegeben«, sagte McCarter. »Und zwar ein wenig anders als bei dem ordentlichen Aufbruch, der im Popol Vuh geschildert wird, aber selbst dort weckt das Bild, wie sie durch Dunkelheit und Regen trotten, die Vorstellung von einer Flucht.«
    Susan schien es ebenso zu sehen. »Was wissen wir noch?«
    McCarter rieb sich die rauen Stoppeln an seiner Wange und griff nach seinen Notizen. Er begann sie erneut durchzublättern, diesmal rückwärts, beginnend mit dem jüngsten Datum. Es war ein Trick, den er vor langer Zeit gelernt hatte, denn es zwang einen, das Geschriebene genau zu studieren, anstatt es nur zu überfliegen, weil man bereits wusste, was als Nächstes kam.
    Seite um Seite schlug er um, Zeichnungen, die er gemacht hatte, rasch hingekritzelte Notizen, die fast unentzifferbar waren. Er kniff die Augen zusammen und zermarterte sich sein Gehirn, und dann fuhr er fort, bis er schließlich an einer Stelle anhielt.
    Er rieb das Papier mit den Fingern, seine Struktur fühlte sich vertraut an. Der halbkreisförmige Ring vom Rand einer Kaffeetasse rief ihm den Tag in Erinnerung, an dem er diese besondere Seite beschrieben hatte.
    Er starrte auf seine Schrift und die Hieroglyphe, die er aufgezeichnet hatte – nicht auf der Lichtung oder am Tempel, sondern früher, an der Schädelmauer. Er ließ den Blick wiederholt darüberschweifen, während er einen gedanklichen Sprung machte, zu dem er noch vor wenigen Tagen nicht in der Lage gewesen wäre. Er hatte seinen Schlüssel gefunden.
    Er markierte die Stelle in seinen Unterlagen und begann den Rest davon auf der Suche nach einer Zeichnung zu durchstöbern, die er am Sockel des Altars im Tempel angefertigt hatte.
    Er erzählte Susan, wonach er suchte. Sie holte den Ausdruck eines Fotos hervor, den sie mit ihrer Digitalkamera gemacht hatte, ehe diese und der Drucker ausgefallen waren.
    McCarter dankte ihr und nahm das Foto entgegen. Er betrachtete es eingehend, schlug dann wieder seine eingemerkte Stelle auf und drehte das Foto in Susans Richtung.
    »Diese Hieroglyphen«, sagte er und deutete auf die linke Seite des im Tempel aufgenommenen Fotos. »Wissen Sie noch, wie wir das übersetzt haben?«
    Susan untersuchte das Bild kurz und murmelte die Übersetzung vor sich hin. »Das Opfer für den, dem zu Ehren der Tempel erbaut wurde. Das wäre dann der Ahau, der König.«
    »Richtig«, sagte McCarter. »Und das ist der Grund für all diese Ehrerbietung.« Er zeigte auf die rechte Seite des Tempels, auf eine weitere, opulentere, jedoch unleserliche Hieroglyphe; unleserlich, weil sie beschädigt war, wie mit einem Hammer oder Stein zertrümmert. Es war nicht die einzige Hieroglyphe, die auf diese Weise beschädigt worden zu sein schien, aber es war die einzige in diesem bestimmten Abschnitt. McCarter hatte deshalb den deutlichen Eindruck von Vandalismus gehabt. Die Tatsache, dass es wahrscheinlich der Name des Ahau war, verstärkte diesen Eindruck noch. Er dachte daran, dass die Pharaonen den Namen Moses von allen Obelisken in Ägypten entfernen ließen.
    Susan betrachtete das Foto und seufzte.
    »Unbekannt«, sagte sie. »Die Hieroglyphe steht eindeutig für einen Namen, aber sie ist beschädigt, und so weit entfernt vom Rest der Maya-Kultur werden wir vielleicht nie ein übereinstimmendes Symbol finden. Das heißt, wir müssten ihr selbst einen Namen geben.«
    Wie immer, dachte McCarter, eine Erklärung wie aus dem Lehrbuch. »Das dachten wir damals. Aber tatsächlich wissen wir bereits, wer das ist, auch wenn die Antwort Sie überraschen wird.«
    Sie sah ihn misstrauisch an.
    McCarter zeigte ihr die Seite in seinem Notizbuch mit der Zeichnung, die er an der Schädelmauer gemacht hatte. Die unbeschädigten Teile der auf dem Foto abgebildeten Hieroglyphe waren identisch mit seiner Darstellung. Daneben hatte

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