Black Rain: Thriller (German Edition)
sein, der das Ganze wahrscheinlich nicht rein freiwillig machte. Darüber hinaus kann ich uns ein neues Boot besorgen, von jemandem, den ich kenne und dem ich traue.«
»Und woher weiß ich, dass ich Ihnen trauen kann?«, fragte Danielle.
»Das können Sie nicht wissen«, sagte er. »Nicht so, wie ich den Leuten hier traue.« Er nickte in Richtung Club. »Aber Sie können darauf vertrauen, dass Menschen im Eigeninteresse handeln. Und im Moment haben Sie mir etwas zu bieten, bei dem Sie niemand ausstechen kann.«
»Und angenommen, das stimmt, was lässt Sie vermuten, dass Sie mir trauen können?«
»Meine Optionen sind begrenzt«, sagte er. »Ich kann zusehen, dass ich mich hier unten weiter über Wasser halte, oder ich kann mein Glück mit Ihnen versuchen. Zeit, einen kleinen Einsatz zu wagen.«
Danielle konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Es klang einleuchtend. Tatsächlich erschien es ihr sogar fair. Der Handel selbst würde Gibbs erzürnen, aber das machte ihn fast noch verlockender. »Also gut«, sagte sie. »Ich nehme Ihr Angebot an. Ich kann Ihnen nichts versprechen, bis ich alles geklärt habe, deshalb verspreche ich nichts. Aber ich werde mit den Leuten reden, die ich kenne, und wenn sich ein Deal einfädeln lässt, kriegen Sie ihn. Einverstanden?«
»Einverstanden.«
Ein breitschultriger braungebrannter Mann mit einem mächtigen Schnauzbart näherte sich dem Tisch. Mit seiner tadellosen, gelgestylten Frisur und der weißen Smokingjacke sah er aus wie ein Filmstar aus einer vergangenen Epoche. Er hatte zwei Gläser in einer Hand und eine Flasche teuren chilenischen Wein in der anderen und stellte sich als Eduardo, Besitzer des Clubs und gelegentlicher Wohltäter von Mr. Hawker vor. Die beiden Freunde schüttelten sich die Hand, dann wurde Eduardo neugierig.
»Wer ist diese wundervolle Erscheinung?«, fragte er. »Und welches große Unglück zwingt sie, den Abend in solcher Gesellschaft zu verbringen?«
Hawker täuschte Betroffenheit über Eduardos Bemerkung vor, während Danielle die Hand ausstreckte. »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte sie. »Ich heiße Danielle.«
Eduardo lächelte, küsste ihr die Hand und wandte sich wieder an Hawker. »Eine Amerikanerin«, bemerkte er. »Wie du.«
»Eine Amerikanerin«, sagte Hawker. »Aber nicht wie ich.«
Eduardo zog die Augenbrauen in die Höhe. »Zweifellos gut für sie.«
»Zweifellos.«
Eduardo wurde ernst. »Du bist in Schwierigkeiten.«
»Ich kann dir nicht sagen, wie sie aussehen«, sagte Hawker. »Nicht einmal, was sie anhaben. Aber ich vermute, sie suchen noch nach uns.«
»Keine Sorge«, sagte Eduardo. »Ich schicke euch in meinem Wagen nach Hause. In der Zwischenzeit habe ich ein paar zusätzliche Leute aktiviert, Freunde von der Policia. Außer dicken Schecks lieben sie es, Störenfriede zu schikanieren. Und ich habe Diego Bescheid gesagt – heute Nacht kommt niemand mehr rein.«
Hawker machte ein gequältes Gesicht. »Das ist dein bester Abend, es wird dich teuer zu stehen kommen.«
Eduardo lachte leise und wandte sich dann an Danielle. »Unser Freund Hawker ist schon in Ordnung, aber er ist nicht der Hellste, was Geschäfte angeht. Ich kenne keine bessere Methode, ein Publikum anzulocken, als wenn man den Leuten erzählt, sie dürfen nicht rein. Ich wiederhole das Ganze morgen und dann die ganze Woche hindurch, und nächsten Freitag kann ich die Preise verdoppeln und kriege den Laden immer noch dreimal voll.« Er schüttelte bedächtig den Kopf. »Ich frage mich, wieso mir das nicht schon früher eingefallen ist.«
»Dafür schulde ich dir was«, sagte Hawker.
»Nein«, erwiderte Eduardo. »Du nicht.«
Er wandte sich wieder an Danielle. »Ich muss Sie leider eine Weile allein lassen.« Er stellte die Weinflasche auf den Tisch. »Aber heitern Sie ihn bitte auf, während ich weg bin. Er ist viel zu ernst für jemanden, der mit einer so schönen Frau am Tisch sitzt.«
Danielle lächelte Hawker an, dann Eduardo. »Ich werde mir Mühe geben.«
Damit verbeugte sich Eduardo und entfernte sich.
»Ihr Freund ist sehr charmant.«
»Ja«, sagte Hawker und verdrehte die Augen. »Ich glaube, Sie gefallen ihm auch.« Er griff nach dem Wein und studierte das Etikett, dann entkorkte er ihn und ließ ihn atmen. »Sieht aus, als müssten wir eine Weile hierbleiben«, sagte er. »Machen wir das Beste draus.«
Dem stimmte sie zu und schob ihr Glas zu ihm hinüber.
Achtes Kapitel
Arnold Moore war nach Washington zurückgekehrt,
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