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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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sie haben sie ihm einfach gegeben?«
    Danielle verdrehte leicht die Augen. »Darüber streiten sich die Gelehrten – nicht nur in diesem Fall, sondern bei vielen von Martins Entdeckungen. Seinem Reisetagebuch zufolge hat er die Kristalle und die Wiege jedoch gegen ein Teleskop, ein Feuerzeug und einen Kompass eingetauscht.«
    McCarter lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. »Es fällt mir schwer, das zu glauben.«
    »Mir auch«, stimmte Devers zu. »Zunächst einmal sind die Chollokwan ein extrem gewalttätiger Stamm. Sie kommen nicht gut mit anderen zurecht. Als ich vor zehn Jahren hier war, hatten sie gerade einen Bergbautrupp angegriffen. Fünf Mitarbeiter wurden getötet, viele andere schwer verwundet. Und es war nicht das erste Mal.«
    McCarter nickte. »Das lässt es zweifelhaft erscheinen, dass sich alles so abspielte, wie von Martin behauptet. Höchstwahrscheinlich wurden die Verhandlungen mit vorgehaltener Waffe geführt.«
    Danielle nahm die Gesprächsleitung wieder in die Hand. »Ich neige ebenfalls zu dieser Ansicht. Seinen Beinamen Blackjack wird er ja nicht umsonst erhalten haben. Aber wir sind nicht hier, um ein Urteil über den Mann zu sprechen, sondern um festzustellen, was er da draußen gefunden hat. Und nach unserer Überzeugung stammen die Wiege und die Kristalle aus einer Maya-Ruine, die die Chollokwan bei ihren Streifzügen geplündert haben. Vielleicht handelt es sich sogar um diese Schädelmauer selbst. Das klingt auf jeden Fall nach einem Ort, an dem die Bewohner der Unterwelt sich möglicherweise bemerkbar machen würden.«
    McCarter wandte sich an Danielle, seine Stimme klang aufgeregt. »Wo ist die Wiege jetzt? Können wir sie sehen?«
    Danielle machte ein trauriges Gesicht. »Leider nein. Die Martin-Kristalle und die goldene Wiege waren bis vor kurzem im Naturgeschichtlichen Museum in Ihrem Heimathafen New York untergebracht.«
    »Bis vor kurzem«, wiederholte McCarter. Das klang nicht gut.
    »Sie wurden vor gut einem Jahr gestohlen«, erklärte Danielle. »Zusammen mit fünf weiteren Kisten zentral- und südamerikanischer Antiquitäten. Der Diebstahl machte sogar Schlagzeilen.«
    McCarter erinnerte sich an einen entsprechenden Zeitungsausschnitt, er erinnerte sich allerdings nicht an irgendwelche Schlagzeilen. »Sie wurden aus einem Lagerraum gestohlen, oder?«, sagte er vorsichtig.
    Danielle nickte. »Keiner der Gegenstände war in den letzten Jahren ausgestellt gewesen. In Martins Fall nie. Es herrschte die Ansicht vor, ein Angestellter habe den Raub verübt, weil dieser Bereich des Museums nicht überwacht wurde. Die Sicherheitsvorkehrungen waren so lasch, dass die Museumsleitung nicht einmal feststellen konnte, wann es passiert war. Die Gegenstände waren womöglich schon monatelang verschwunden gewesen, ehe der Diebstahl bemerkt wurde.«
    »Hat man jemanden erwischt?«, fragte McCarter.
    Danielle schüttelte den Kopf. »Niemand wurde je angeklagt. Zwei Kisten mit Objekten hat man am Flughafen von Miami entdeckt, unmittelbar bevor sie außer Landes geschafft werden sollten, aber die Kristalle und die Wiege waren nicht darunter. Man befürchtet, die Wiege könnte wegen ihres eher geringen Werts als Edelmetall eingeschmolzen worden sein, und die Kristalle wurden wahrscheinlich billigst verhökert oder einfach weggeworfen.«
    McCarter seufzte. Merkwürdig genug, hatte er das alles aber schon erlebt. Entdeckungen, die wieder verloren gehen, Artefakte, die nach tausend Jahren geborgen werden, nur um dann aus Versehen verlegt oder zerstört zu werden. »Verborgene Dinge scheinen manchmal beinahe ein Verlangen danach zu haben, verborgen zu bleiben«, sagte er.
    Danielle lächelte ihn an und legte die Fernbedienung beiseite. »Wie recht Sie haben.«
    Susan schloss ihr Notizbuch. »Unglaublich, dass das vorher niemand bemerkt hat. Es ist so offensichtlich, es ist der Wahnsinn.«
    McCarter strich sich übers Kinn und überlegte, ob Wahnsinn positiv oder negativ gemeint war. Das Einzige, was er mit Sicherheit wusste, war, dass ihm die ganze Sache nicht mehr wahnsinnig im Sinne von idiotisch vorkam. Tatsächlich stellte er eine echte Aufgeregtheit an sich fest, wenn er darüber nachdachte; die Möglichkeit, sie könnten recht haben, ließ ihn beinahe schwindlig werden.
    Steine mit den Namen der ersten Menschen in der Mythologie der Maya, andere mit Tulan Zuyuas Beinamen: Sieben Höhlen. Das wies fraglos auf etwas aus der Frühzeit der Maya-Kultur hin. Und selbst wenn die

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