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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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einen Blick über die Schulter. »Wenigstens haben sie ihre Zähne noch.«
    Der Gang endete an der Tür zu Salon »A«, und als die Gruppe eintrat, wartete Danielle bereits mit Mark Polaski in dem Raum.
    McCarter suchte sich einen Platz vorn in der Mitte, wie es die besten Studenten immer taten. Der Rollentausch amüsierte ihn.
    Als alle saßen, ging Danielle zum Eingang, machte dem Mann am Ende des Gangs ein Zeichen und schloss die Tür. »Entschuldigen Sie die Räumlichkeit«, wandte sie sich dann an die Gruppe. »Ich wollte das Ganze nicht in einem großen Saal abhalten, und von den kleineren Räumen war nur der hier verfügbar – jetzt ist mir klar, wieso.«
    Danielle dämpfte das Licht und drückte auf eine Fernbedienung. Das Bild eines Maya-Tempels erschien auf der Leinwand an der Stirnseite des Raums. »Wir sind im Begriff, zu einem großen Abenteuer aufzubrechen«, begann sie. »Wie einige von Ihnen bereits wissen, werden wir nach einem Zweig der Maya-Zivilisation suchen, der nach Überzeugung bestimmter Wissenschaftler im Amazonasgebiet existiert haben könnte. Doch damit nicht genug, unser Ziel ist weitaus ehrgeiziger. Wir suchen nach einem Ort, den die Maya als das Land ihrer Genesis, als ihren Garten Eden ansehen – nach einer Stadt namens Tulan Zuyua.«
    Susan Briggs sah McCarter an, als sie begriff, was das bedeutete. »Meinen die das ernst?«, fragte sie.
    McCarter nickte. »Ich glaube, ja«, sagte er.
    Danielle drückte auf die Fernbedienung, und das Foto eines farbenprächtigen Wandgemäldes erschien. Das Bild stellte vier Männer in Eingeborenentracht dar, die ängstlich unter einem mitternächtlichen Himmel dahinschritten.
    Sie wandte sich an McCarter. »Korrigieren Sie mich ruhig, wenn ich etwas Falsches sage.«
    Er nickte und rechnete damit, viel Arbeit zu bekommen.
    »Der Maya-Legende zufolge gab es ein Zeitalter vor dem ersten Sonnenaufgang, eine Zeit, in der die Welt dunkel war, nur erhellt von einem grauen Zwielicht am äußersten Horizont. In der Dunkelheit dieser Welt vor Sonnenaufgang schufen die Maya-Götter die ersten Menschen und riefen sie dann zu einem Ort namens Tulan Zuyua, wo sie jeden Stamm mit einem Schutzgott bedachten. Die Quiché-Maya, von denen die Geschichte stammt, erhielten den Gott Tohil, den Schöpfer des Feuers. Und in einer Welt voller Dunkelheit zeichnete sie dieses Geschenk vor allen anderen aus, denn sie allein besaßen nun die Macht, Licht und Wärme zu erzeugen.
    In diesem sicheren Wissen brachen die Vorfahren der Quiché von Tulan Zuyua auf, um einen Ort zu suchen, den sie ihr Eigen nennen konnten. Der Legende nach nahmen sie ihren Gott beim Verlassen der Stadt mit; sein Geist war in einem besonderen Stein enthalten. Nach einer Reise über Meer und Land ließen sie sich in Zentralamerika nieder, in Gegenden, die später Guatemala, Belize und Mexiko heißen sollten, und kehrten nie mehr nach Tulan Zuyua zurück.«
    Sie klickte, und ein weiteres Foto erschien, eine Maya-Ruine irgendwo in Mittelamerika. »Viele Gelehrte halten Tulan Zuyua für einen Mythos«, erklärte sie. »Sie schätzen die Aussicht, es zu finden, etwa so hoch ein, als würden wir nach Atlantis oder dem Garten Eden suchen. Und falls es real wäre, dann läge es den Experten zufolge unter einer anderen Maya-Stätte begraben, so wie das alte San Francisco unter der heutigen Stadt begraben liegt.
    Wir dagegen rechnen damit, die große Stadt hier im Amazonasgebiet zu finden, Tausende Kilometer von jedem Ort entfernt, an dem irgendjemand nach ihr suchen würde.«
    Das nächste Dia zeigte einen verwitterten Stein mit erhöhten Zeichen darauf; im Vordergrund war ein Maßband eingefügt, um die Größenordnung anzuzeigen. »Dieses Artefakt gelangte vor einigen Monaten in den Besitz des NRI; es wurde irgendwann zuvor im Amazonasgebiet gefunden.«
    Ein neuer Klick, ein neues Foto, ein Bild des Steins aus einem anderen Winkel. McCarter kniff die Augen zusammen, um Einzelheiten zu erkennen.
    »Wie Sie sehen«, fuhr Danielle fort, »ist die Oberfläche des Steins extrem verwittert, und die meisten Zeichen sind kaum mehr sichtbar. Durch eine computergestützte Analyse namens Mikrorelief konnten wir jedoch einige der Muster rekonstruieren, und die Ergebnisse waren überraschend.«
    Das nächste Dia zeigte denselben Stein, diesmal war eine vom Computer erzeugte Umrisslinie darübergelegt. »Diese Muster stimmen nur mit einem bekannten Schriftsystem überein – den Hieroglyphen der Maya. Und diese beiden

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