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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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dachte mir schon so etwas. Ich gebe Ihnen die Dateinummern morgen Vormittag.«
    Gibbs nickte, und Blundin verschwand mit einem halbherzigen Winken durch die Tür.
    Nachdem der Sicherheitschef gegangen war, überdachte Gibbs für sich allein die Situation. Er saß einige Minuten da und frohlockte im Stillen über die Beschränkungen, die er Moore und Laidlaw auferlegt hatte, Beschränkungen, die ihn davor bewahrt hatten, die wichtigsten Informationen in die Datenbank zu laden, darunter die Lage des kürzlich entdeckten Tempels. Das war eine gute Nachricht, und sie erleichterte ihn beträchtlich, aber andere Neuigkeiten waren weniger erfreulich. Er starrte auf die Tür, durch die Blundin soeben gegangen war, und seine Augen brannten vor Zorn und Schlafmangel. In gewisser Weise war alles gerade noch schlimmer geworden.

Zwanzigstes Kapitel
     
    Danielle stand auf dem Dach des von ihnen entdeckten Maya-Tempels und schaute auf die Lichtung hinaus. Sie konnte die Reste einer Reihe kleiner Gebäude sehen, die genau auf einer Linie mit der Treppe des Tempels lagen, und einen Damm, der zwischen ihnen verlief und dann nach Westen in den Dschungel hineinführte. Sie bemerkte auch die Vertiefungen, wo sich einst Gebäude und Plätze befunden hatten. Die Lichtung war mindestens vier Hektar groß, aber der Tempel bildete ihren Mittelpunkt, und sie war fest überzeugt, die Quelle der Kristalle hier zu finden. Doch sie mussten sich beeilen.
    Es gab viele Gründe, aufs Tempo zu drücken. Gegenüber den anderen äußerte sie sich besorgt wegen der Regenfälle, die nicht mehr ewig auf sich warten lassen würden, und wenn sie kamen, würde die Arbeit für einige Monate ruhen müssen. Ihr wahres Problem aber war ihr bislang unbekannter Konkurrent.
    Gibbs hatte sie im letzten Satellitentelefonat von dem Hackerangriff unterrichtet, und auch wenn er betonte, die Lage des Tempels sei nach wie vor geheim, konnte Danielle das Gefühl nicht abschütteln, dass ihnen ein Feind mit jeder Minute, die verging, näher rückte.
    Sie sah zu McCarter hinüber, der ein Stück entfernt mit Susan und den Trägern arbeitete. Ihr Leben war in Gefahr, und sie ahnten es nicht im Geringsten. Sie sahen Verhoven und seine Männer patrouillieren, sie hörten, wie Hawker mit einer Ladung Verteidigungsausrüstung einflog – darunter Bewegungsmelder, computergestützte Peilsender, Scheinwerfer, Signalfackeln, Munitionskisten und das Rudel abgerichteter Hunde, auf dem Verhoven bestanden hatte -, und sie hielten das für reine Vorsichtsmaßnahmen.
    Danielle wusste es besser. Irgendwo da draußen stellte ihnen ein Feind nach, und trotz der Zeit, die sie mit ihrer schnellen Fahrt flussaufwärts gewonnen hatten, würde dieser Feind sie irgendwann finden. Sie wollte, dass die Zivilisten längst fort waren, wenn es geschah. Und deshalb musste sie weiter Druck machen.
    Sie sah zu McCarter, der auf dem Dach kauerte, an einer Fuge im Stein entlangfuhr und der Gruppe erklärte, was er entdeckt hatte.
    »Erzählen Sie mir noch einmal, was das bedeutet«, sagte sie.
    »Sehen Sie, wie präzise die Fuge gearbeitet ist?«, sagte er und zeigte darauf. Er winkte die anderen näher und kratzte dann mit seinem Messer am Moos. Die Steine fügten sich so dicht aneinander, dass das Moos nicht in die Ritze gewachsen war, sondern sie nur bedeckte. »Man könnte kein Zigarettenpapier zwischen diese Steine schieben. Alle großen Stätten, die der Zeit standgehalten haben, weisen eine solche handwerkliche Geschicklichkeit auf. In Yukatan, Ägypten, der Mongolei.
    Dieses Bauwerk muss bemerkenswert stabil sein. Vielleicht wurde es auf einem felsigen Fundament errichtet, wie die Wolkenkratzer Manhattans. An der Nordseite habe ich zwar Beschädigungen gesehen«, räumte er ein, »aber das Fundament selbst kann nicht viel nachgegeben haben, sonst wären diese Fugen lose und verschoben. Ich bin wirklich begeistert.«
    »Sie sagten, Sie hätten vielleicht einen Weg gefunden, wie man hineinkommt«, erinnerte ihn Danielle. »Könnten wir zu diesem Punkt kommen? Das ist nämlich das, was mich begeistert.«
    McCarter seufzte und führte die Gruppe zu einem anderen Abschnitt des Dachs. »Dieser Stein erzählt uns eine andere Geschichte. Die Verbindung ist weniger präzise, die Ausführung weniger exakt.« Er stocherte in das Moos und zog es aus den Ritzen, in die es gekrochen war, bis er die Fuge vollständig freigelegt hatte. Die nun sichtbare Kante des Steins wies Absplitterungen und Einschnitte auf.

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