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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Seitenwände waren eben, die Rückseite dagegen war nach innen gewölbt und gehörte zum Rand eines tiefen Brunnens.
    Sie legte ihre Taschenlampe auf den Sockel, kletterte darauf und schaute in das Loch dahinter. »Seht euch das an.«
    McCarter stieg zu ihr hinauf.
    Sie richteten ihre Lampen in den Brunnen, die Strahlen wurden zum Teil reflektiert.
    »Wasser.«
    Hawker spähte über den Rand. »Wozu war ein Brunnen hier unten gut?«
    McCarter antwortete nur widerstrebend. »Weitere Opfer, fürchte ich. Die Maya hatten auch die unschöne Angewohnheit, Leute zu ertränken.«
    »Ich sag’s nicht gern«, erwiderte Hawker, »aber irgendwie bin ich froh, dass sie nicht mehr da sind.«
    Es war schwer, im Dunkeln die Tiefe des Brunnens zu schätzen. Mindestens dreißig Meter bis zur Wasseroberfläche, nahm Danielle an. Sie hob einen kleinen Stein auf und ließ ihn über den Rand fallen.
    »Einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiund…«
    Das Aufspritzen des Wassers unterbrach sie, was aber alle überraschte, war das nächste Ereignis. Einen Moment nach dem Aufprall begann heller Phosphorschaum aufzuquellen, und der Schwefelgeruch wurde augenblicklich stechender.
    »Es sieht aus wie …«, begann Danielle.
    »Säure«, beendete McCarter den Satz.
    »Säure?«, fragte Hawker.
    McCarter drehte sich zu ihm um. »Der Schwefel in der Luft muss irgendwoher kommen. Wie es aussieht, stammt er von hier unten. Die Gase steigen in Blasen durch das Wasser auf wie Kohlensäure in einer Sodadose. Schwefelsäure.«
    Hawker verzog das Gesicht. »Ich will bestimmt nicht wissen, wozu sie das brauchten, oder?«
    »Wahrscheinlich, um die Knochen zu entsorgen«, sagte McCarter.
    Während Hawker in das Loch spähte, drehte sich Danielle zu McCarter um.
    Er sprach ihren Gedanken aus. »Bitteres Wasser«, sagte er. »In der Tat.«

Einundzwanzigstes Kapitel
     
    In dieser Nacht hallte der klagende Ruf einer menschlichen Stimme über die Lichtung, er schwoll an und ab, ein hohler, gespenstischer Laut. Und einer, den Pik Verhoven erwartet hatte.
    Danielle wandte sich nach links, wo Verhoven mit der Kaffeetasse auf halbem Weg zum Mund verharrte. Er hatte ihr zuvor gesagt, etwas würde passieren, und es würde heute Nacht passieren. Bewegung in den Bäumen hatte es verraten. Voorloopers , hatte er gesagt, Kundschafter.
    In den Stunden seither hatten er und seine Männer Streifzüge in den Wald unternommen, um die Eingeborenen zu suchen und sie hoffentlich zu verjagen. Sie hatten nur Fußspuren gefunden, merkwürdige Einkerbungen in den Bäumen – wie eine Art Gebietsmarkierungen – und Spuren von nur zwei Klauen. Nicht weit davon hatten sie die Reste von zwei auf entsetzliche Weise abgeschlachteten Tieren entdeckt, von Schlamm bedeckt und mit denselben offenen Blasen, die sie an der Leiche im Fluss gesehen hatten. »Noch mehr Warnungen«, hatte er zu Danielle gesagt.
    Als Reaktion hatte Danielle beschlossen, nicht zu schlafen. Sie führte eine Unmenge Tests mit den Bewegungsmeldern durch, die sie rings um die Lichtung ausgelegt hatten, und vergewisserte sich, dass der Laptop, auf dem sie die Signale ablesen konnten, zur Hand war.
    Verhoven seinerseits hatte zwei Männer mit Nachtsichtgeräten auf die Lichtung hinausgeschickt und ließ einen der deutschen Schäferhunde bei sich am Tisch sitzen. Als der klagende Ruf ertönte, wurde der Hund aufmerksam und schob sich zwischen Verhoven und die Quelle des Rufs.
    Danielle sah, wie Verhoven ihn stolz tätschelte und zu ihr schaute. Sie wandte sich wieder dem Laptop zu. Die Sensoren hatten noch keinen Alarm registriert.
    Als ein zweiter klagender Ruf durch die Nacht drang, stellte Verhoven seine Tasse ab und griff nach einem Funkgerät. »Was seht ihr?«
    »Nichts hier draußen«, kam eine Antwort.
    »Auf dieser Seite hier ist alles frei«, meldete der zweite Mann.
    »Dann macht verdammt noch mal die Augen auf, ihr überseht nämlich etwas.«
    Danielle hatte genug gehört. »Ich wecke das Lager.« Es war nicht nötig; die unheimliche Stimme hatte es bereits für sie erledigt. Die anderen Teammitglieder waren in Bewegung, sie lugten aus ihren Zelten oder waren bereits unterwegs zur Feuerstelle, wo sie und Verhoven saßen.
    Polaski war als einer der Ersten bei ihnen. »Was ist das?«
    »Hört sich an wie eine läufige Katze«, bemerkte Devers.
    Die Träger versammelten sich, dann trafen McCarter und Susan beim Feuer ein, direkt hinter ihnen kam Hawker.
    Danielle trat näher zu Devers. »Sind das die

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