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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Dutzende von Haarrissen ließen einen Schaden erkennen, der nicht lange zurücklag. Er blickte auf. »Von allen Steinen auf diesem Dach ist nur dieser hier in einem solchen Zustand. Und das kann nur eins bedeuten – er ist bewegt worden, und zwar wiederholt.«
    Endlich. »Und Sie denken, das ist der Eingang?«
    »Wenn es einen gibt, dann hier«, sagte McCarter. »Die meisten Maya-Tempel enthalten in ihrem Innern nichts außer einem früheren Tempel.«
    Verwunderte Blicke begegneten dem Professor.
    »Die Könige und der Ahau der Maya wollten sich Denkmäler errichten wie alle anderen Führer der antiken Welt. Sie ließen jedoch oft ein neues Gebäude über einem bereits existierenden errichten, eine Art präkolumbianisches Stadtsanierungsprojekt, das ihnen ermöglichte, einen größeren Tempel als ihr Vorgänger zu hinterlassen. Das Ergebnis ist etwas wie diese russischen Matroschka-Puppen, wo in jeder Puppe eine kleinere steckt. Unter manchen Tempeln in Yukatan fand man ein halbes Dutzend ältere Schichten.«
    Er kehrte zu seinem ursprünglichen Gedanken zurück. »Aber andere Maya-Tempel stehen für sich allein, und manche enthalten Innenkammern, Räume, wo die Könige und Priester meditieren und mit ihren längst verstorbenen Ahnen kommunizieren konnten. Ein Prozess, bei dem meist Blut floss, da sie sich Schnüre mit Stacheln durch Lippen und Ohrläppchen zogen und äh … durch andere, empfindlichere Körperteile.«
    Hawker verzog das Gesicht. »Da könnte einem die Lust am Königsdasein vergehen.«
    Danielle lachte und sah McCarter wieder an. »Und Sie glauben, das ist ein Tempel vom letzteren Typ?«
    »Er sieht so aus«, sagte er. »Und das könnte uns helfen zu bestimmen, ob dieser Ort Tulan Zuyua ist oder nicht.«
    »Inwiefern?«
    »Erinnern Sie sich, dass Tulan Zuyua auch andere Namen hatte«, sagte McCarter. »Der Stein, den Blackjack Martin gefunden hat, enthielt einen dieser Namen: Sieben Höhlen. Andere Maya-Schriften bezeichnen ihn als Ort des bitteren Wassers.«
    »Sieben Höhlen«, sagte Danielle und stellte sich das Szenario im Geiste vor. »Sie glauben also, unter dem Tempel könnte es eine Höhle geben, oder eine Reihe von Höhlen?«
    »Möglich«, sagte McCarter. »Aber es muss gar nicht so dramatisch sein. Wenn bei anderen Maya-Stätten das Wort Höhle auftauchte, hat man häufig festgestellt, dass sie Kammern enthielten. Und warum auch nicht? Was ist eine Höhle schließlich anderes als ein dunkler Ort mit Wänden aus Stein? Und Höhlenforscher bezeichnen die offenen Kammern einer Höhle sogar als Räume oder Säle. Die Beschreibung der Maya folgt wahrscheinlich einem ähnlichen Gedankengang. Und sollte es in diesem Tempel Kammern geben, und noch dazu sieben Stück, dann würde es unsere Theorie stützen, dass es sich hier um Tulan Zuyua handelt.«
    » Unsere Theorie?«, sagte Danielle.
    »Ich übernehme sie«, sagte McCarter lächelnd. »Abgesehen davon gibt es einen weiteren Grund hineinzugehen, einen vielleicht sogar wichtigeren. Alles da drin wäre über all die Jahre vor Sonne und Regen geschützt gewesen. Die Wände hier draußen wurden durch die Verwitterung glatt gescheuert, aber drinnen könnten wir Inschriften, Wandmalereien oder Töpferwaren finden, sogar Kultgegenstände. Der beste und schnellste Weg, Informationen zu sammeln, ist, in den Tempel zu gelangen, und das heißt, wir fangen hier an.«
     
    Es kostete beinahe vier Stunden schweißtreibenden Muskeleinsatz und einen zerbrochenen Flaschenzug, aber schließlich war die Platte gelockert und durch die Hebelkraft der Stemmeisen nach oben gezwungen. Sie zogen ein Nylonseil unter dem Stein durch und brachten es fertig, ihn mit einem schnell zusammengezimmerten Dreifuß anzuheben und zentimeterweise herauszuhieven. Sie hatten ihn einen guten halben Meter weit verschoben, als die Konstruktion zusammenbrach und der Stein knirschend zum Stillstand kam.
    Als sich McCarter auf den Bauch legte, um durch den Spalt zu spähen, begann er zu husten und wandte sich ab. Danielle roch scharfe Dämpfe, die aus den Eingeweiden des Tempels drangen. Ein schwefelartiger, scheußlicher Gestank.
    McCarter blickte auf, seine Augen tränten. »Das räumt einem den Kopf frei.«
    Er näherte sich wieder dem Eingang, und Danielle holte tief Luft und kniete sich neben ihn. Die Strahlen ihrer Taschenlampe fielen auf eine breite Treppe, die in die Dunkelheit darunter führte.
    »Dann nichts wie rein«, sagte sie.
    McCarter fing ihren Blick auf und schien zu

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