Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown

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westlichen Hemisphäre erzeugt wird. Und ich werde sie zwar billig verkaufen, aber fast keine Produktionskosten haben. Mit meinen Einnahmen und meinem Einfluss werde ich die Welt der Armen erhellen. Und wenn der ganze Planet Zugang zu solcher Energie hat, wird ein Gleichgewicht hergestellt sein, das bisher nicht existiert hat. Es wird nicht mehr auf drei Habenichtse einer kommen, der im Überfluss lebt.«
    Bei Kaufmans Worten fragte sich Gibbs, wo genau sich Gier und Edelmut bei diesem Mann überschnitten, oder ob er log oder schlicht verrückt war. Eine Mischung aus allem, entschied er. »Sie sind wahnsinnig, ist Ihnen das klar?«
    Der dunkelhaarige Firmenchef zog die Augenbrauen hoch. »Wahnsinn ist es, Geld Ihrer eigenen Behörde zu unterschlagen«, gab er zurück. »Wahnsinn ist es, eine Gruppe ausgebrannter Söldner zu engagieren, damit sie den Flusslauf für Sie absuchen, und nach ihrem Verschwinden eine Gruppe Zivilisten hinterherzuschicken, die wahrscheinlich das gleiche Schicksal ereilen wird. Ihr Treiben ist Wahnsinn, mein Freund, nicht meins.«
    Kaufman hatte ins Schwarze getroffen. Er hatte jede Befürchtung und jeden Aspekt ziemlich genau verstanden. Gibbs war gierig, aber er war kein Vaterlandsverräter, und er hielt sich nicht für einen Politiker. Und mit den Zerstörern, wie Kaufman sie nannte, war nicht zu spaßen. Vielleicht hatte Kaufman ihm etwas Besseres zu bieten. Er beschloss anzubeißen, zumindest eine kleine Kostprobe zu wagen. »Und wie würde Ihr Angebot aussehen?«
    »Zunächst einmal erhalten Sie unverzüglich alle Mittel zurückerstattet, die Sie oder Ihre Unterstützer ausgelegt haben«, sagte Kaufman. »Damit sollten Sie die Investoren ruhigstellen und etwa fehlende NRI-Mittel ersetzen können. Zweitens erhalten Sie eine Million Dollar nach Bergung und Echtheitsprüfung der Artefakte. Und schließlich werden Sie einen Posten bei Futrex einnehmen, mit einem sechsstelligen Gehalt und einer kleinen Beteiligung an allen Reingewinnen.« Kaufman zuckte mit den Achseln. »Ihr Anteil wird ein Restbetrag irgendwo hinter dem Komma sein, aber Sie werden in ein paar Jahren mehr verdienen als Sie in zehn Leben beim NRI verdienen könnten. Je mehr Gewinn wir machen, desto mehr nehmen Sie ein. Das garantiert Ihre uneingeschränkte Kooperation.«
    Stuart Gibbs hörte schweigend zu, dachte über das Angebot nach und spürte eine Veränderung im Verhalten des Mannes im dunklen Anzug. »Und wenn ich ablehne?«
    »Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Ihre Gruppe im Regenwald wird eliminiert, bevor sie Ihnen bringen kann, was Sie haben wollen. Oder die zuständigen Behörden werden von Ihren Aktivitäten unterrichtet.«
    Gibbs lachte. Kaufman würde keine Behörden ins Spiel bringen, egal was passierte. »Meine Leute sind gut geschützt.«
    »Ja«, sagte Kaufman. »Ich weiß, wer sie beschützt und wie. Ich verspreche Ihnen, ich verfüge über die nötige Feuerkraft, sie auszuschalten. Das Einzige, was mir fehlt, ist ihr Aufenthaltsort, aber ich suche auf verschiedene Arten, und ich verspreche Ihnen, früher oder später finde ich sie. Und wenn es so weit ist, wird Ihre Option zu verhandeln erloschen sein.«
    Gibbs wog das Angebot ab. Zehn Millionen Dollar, alles in allem. Die potenziellen Käufer, mit denen er bereits Kontakt aufgenommen hatte, würden es sich einiges kosten lassen, aber sie waren noch skeptisch. Wenn er beweisen konnte, was er hatte, würden sie vielleicht zehnmal so viel zahlen, wie Kaufman geboten hatte. Bar und im Voraus und nicht über Jahrzehnte verteilt. Und selbst das wäre noch ein Schnäppchen. Die Technologie selbst würde bis dahin ein unermessliches Vermögen wert sein, mehr als alles Öl in Alaska und alles Gold in Südafrika, und man verlangte von ihm, dass er es für Peanuts aufgab.
    Er sah Kaufman wütend an, empört über die Anmaßung des Mannes. Und doch begann sich seine düstere Stimmung aufzuhellen, und er konnte das Angebot als das sehen, was es war: ein Handel unter Gaunern, auch wenn die Aufteilung der Beute sehr einseitig war. Aber so ist das eben, dachte er. Die Reichen nehmen von den Armen. Sie zahlen einen Penny und verkaufen für einen Dollar, aber die Armen sind trotzdem dankbar für die Pennys.
    Er machte ein Gegenangebot. »Wieso lassen Sie meine Leute die Sache nicht zu Ende bringen? Was wir auch finden, Sie dürfen das erste Gebot abgeben.«
    »Wozu?«, sagte Kaufman. »Damit ich mehr bezahlen darf?«
    Gibbs hatte die Antwort erwartet. Er