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Black Rain: Thriller (German Edition)

Black Rain: Thriller (German Edition)

Titel: Black Rain: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Formen.
    »Hören Sie zu?«
    Gibbs konnte sich nicht mehr beherrschen. »Sie sind der Hurensohn, der in unsere Computer eingedrungen ist«, sagte er. Er faltete die Zeitung zusammen, strich den Falz glatt und legte sie beiseite.
    »Wir haben mit Erlaubnis Ihrer Forschungsabteilung ein Programm durchlaufen lassen«, sagte Kaufman stolz. »Hatte etwas mit Wettersimulation zu tun, soviel ich weiß. Scheint auf Ihrer Seite allerdings einen kleinen Sturm ausgelöst zu haben.«
    Gibbs sah den Mann böse an. Wie von Blundin vorhergesagt, war ihnen die Schwachstelle bei der Forschungsabteilung zum Verhängnis geworden. »Es passt alles«, sagte er zornig. »Ein großes Hightechunternehmen wie Ihres hat den nötigen Sachverstand. Ich frage mich nur, wieso? Haben Sie eine Ahnung, welche höllischen Probleme Sie sich eingebrockt haben?«
    Kaufman lehnte sich zurück, als wäre er überrascht von Gibbs’ Aggressivität. Und für einen Augenblick glaubte Gibbs, die Oberhand gewonnen zu haben.
    »Unter anderen Umständen«, sagte Kaufman, »könnten Sie recht haben. Aber nicht in diesem Fall. In diesem Fall sind Sie nämlich derjenige, der die Probleme hat. Ich biete Ihnen einen Ausweg an. Die größte – und letzte – Chance für Sie, aus der ganzen Sache halbwegs ungeschoren herauszukommen.«
    »Das NRI braucht Ihre Hilfe nicht.«
    »Nicht das Institut, mein Freund – Sie. Ich beabsichtige, Ihnen zu helfen.«
    »Wobei?«
    »Zu überleben«, sagte Kaufman. »Es hat eine Weile gedauert, bis ich dahinterkam. Aber dann wurde mir klar, dass Sie diese Sache als Privatprojekt betreiben. Sie setzen Mittel und Personal des NRI ein, aber es ist Ihre Operation. Ich muss zugeben, das ist ein wagemutiges Spiel. Aber es bringt Sie jetzt, da Sie auf Schwierigkeiten gestoßen sind, in eine ungünstige Position. Statt des einfachen Bergungsunternehmens, das Sie geplant hatten, kam es zu allerlei Problemen und Verzögerungen. Das Geld geht Ihnen aus, und die Zeit läuft Ihnen ebenfalls davon, denn man beginnt Fragen zu stellen – Fragen, die Sie nicht beantworten können.«
    Gibbs hatte die Kiefer fest zusammengepresst. Er versuchte sich zu entspannen.
    »Vielleicht haben Sie Glück«, sagte Kaufman. »Vielleicht finden Sie, wonach Sie suchen und verschwinden damit, bevor alles zusammenkracht. Aber was dann? Sie können es nicht dem NRI anbieten, auch keiner anderen amerikanischen Organisation. Man wird Sie nicht nur fragen, woher es stammt, sondern man wird wissen wollen, wie zum Teufel Sie darangekommen sind.
    Es selbst entwickeln? Womit? Sie sind pleite und ziemlich auf sich allein gestellt. Selbst wenn Sie es nicht wären, würden Sie auf keinen Fall über die nötigen Ressourcen verfügen, sonst hätten Sie die Konten des NRI von vornherein nicht anzapfen müssen. Sie müssen es also verkaufen. Die Frage ist nur – an wen?«
    Gibbs schwieg.
    »Eine Regierung kommt am ehesten in Frage, nur welche?«, sagte Kaufman. »Sie können es nicht Ihrer eigenen übergeben, wie wir bereits festgestellt haben. An wen wenden Sie sich also? Die Japaner? Sicher, warum nicht? Sie importieren praktisch ihre gesamte Energie, sind technologisch hoch entwickelt und geben jedes Jahr Millionen für derartige Forschung aus. Aber in Ihrer Welt sind sie Ihr Hauptrivale, das ökonomische Äquivalent zu den Russen im Kalten Krieg, und Sie mögen zwar ein Dieb sein, aber Sie sind kein Vaterlandsverräter. Damit scheiden EU, Russen und Chinesen wahrscheinlich ebenfalls aus, zumindest bis Sie alle anderen Möglichkeiten erschöpft haben. Und was übrigbleibt, sind in erster Linie die Zerstörer.«
    »Die Zerstörer?«, fragte Gibbs in harschem Ton.
    »Diejenigen, die am meisten profitieren, wenn diese Revolution nie stattfindet: Atomindustrie, Ölmultis, die OPEC-Staaten.«
    Kaufmans Tonfall wurde pragmatisch. »An Ihrer Stelle wäre die Atomindustrie meine erste Wahl, auch wenn das kein wirklich monolithischer Block ist. Möglicherweise verwendet sie es eines Tages sogar selbst, wenn sich ihre Billionen Dollar schweren Investitionen nicht länger gewinnbringend nutzen lassen. Aber höchstwahrscheinlich werden sie weiterhin lieber große, teure und schmutzige Kraftwerke bauen statt kleiner, billiger und sauberer – es hängt mehr Verantwortung daran, mehr Prestige und natürlich mehr Geld. Man würde Ihnen allerdings ein hübsches Sümmchen dafür zahlen, genau wie die Ölmultis oder die OPEC. Man würde Sie unter Petrodollars begraben, damit die Sache in der

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