Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
diesmal«, sagte Moore. »Das verspreche ich Ihnen.«
    Mit Ahiga im Schlepptau folgte Moore einem Pfad, der
sich einen etwa fünfzig Meter hohen, von Wind und Wetter gezeichnetem Hang hinaufschlängelte.
    »Ich dachte, Sie würden das vielleicht sehen wollen«, sagte Moore. »In gewisser Weise war es Ihre Idee.«
    »Meine Idee?«
    Moore nickte. »Ich habe herauszufinden versucht, was wir tun sollten – auf der Basis dessen, was unsere Nachfahren uns aus der Zukunft geschickt hatten. Sie haben mir dagegen erklärt, dass es sich genau andersherum verhält. Dass unsere Nachkommen uns nicht aufgefordert haben, etwas zu tun, sondern darauf reagierten, worum wir sie gebeten hatten. Und wenn das so ist, dachte ich, dann sollten wir ihnen lieber eine Botschaft schicken, nur für alle Fälle.«
    Sie kamen auf der Kuppe des Hügels an. Vor ihnen war eine riesige, kreisrunde Vertiefung ausgehöhlt worden. In deren Mitte, dreißig Meter unter ihnen, stand ein hoher, schlanker Obelisk, der wie poliertes Silber glänzte.
    »Sie hinterlassen ihnen eine Bildsäule«, sagte Ahiga.
    »Die Maya nennen sie Stelen«, sagte Moore. »McCarter zufolge haben sie bearbeitete Steine bei den meisten ihrer großen Bauwerke aufgestellt. Unsere ist aus gehärtetem Titan mit einer durchsichtigen Schicht Kevlar darüber, aber das Prinzip ist dasselbe.«
    Er zeigte auf die ihnen zugewandte Seite. Auf der Oberfläche waren Markierungen erkennbar.
    »Eine grobe Schilderung der Ereignisse wurde in vier Sprachen auf den Seiten der Stele per Laser eingraviert und versiegelt: Englisch, Russisch, Chinesisch und – aus Respekt für jene, die die Legende am Leben erhielten – in Maya-Hieroglyphen.«
    »Die Jaguar-Bruderschaft«, sagte Ahiga.
    Moore nickte. Die kleine Sekte hatte die Wahrheit lebendig
erhalten, als sie von Südamerika in die Urwälder Yukatans und der umliegenden Länder zogen. Sie hatten das Geheimnis der Steine beschützt und es weitergegeben, so gut sie konnten, angetrieben von dem Gefühl, das ihnen die Steine selbst vermittelten.
    In gewisser Weise waren Moore, Danielle und McCarter selbst zu Mitgliedern der Bruderschaft geworden. Auf jeden Fall empfand Moore im Rückblick viele seiner eigenen Entscheidungen als irrational, auch wenn sie letzten Endes genauso hatten ausfallen müssen.
    Merkwürdigerweise hatte er erst, als er den Laser die Schriftzeichen in die Stele schneiden sah, ein Gefühl der Erfüllung und Befreiung empfunden. Er hatte in diesem Augenblick gewusst, dass er sein Möglichstes tat, um die Botschaft weiterzugeben.
    Lag es an dem Einfluss der Steine und an ihrer Wirkung auf seine Gehirnchemie, oder war sein eigenes Verantwortungsgefühl daran schuld? Er wusste es nicht. Letzten Endes war er zu dem Schluss gekommen, dass es keine Rolle spielte. Zumindest stand fest, dass andere ihre Entscheidung zu helfen ohne diesen Einfluss getroffen hatten, an erster Stelle Hawker und Ahiga.
    In Erinnerung daran drehte sich Moore zu dem Wissenschaftler um.
    »Danke, für das, was Sie getan haben«, sagte er.
    Der alte Navajo schüttelte den Kopf. »Sie danken mir dafür, dass Sie mir die Möglichkeit gegeben haben, der Welt zu helfen? Ich sollte Ihnen danken.«
    More empfand es nicht so, aber er wusste, was der Mann sagen wollte.
    Am Rand des ausgehobenen Bereichs schwenkte ein großer Kran einen Container voll Erde an die vorgesehene Position und kippte ihn über dem Kraterrand aus.

    »Warum graben Sie sie ein?«, fragte Ahiga.
    »Aus demselben Grund, aus dem wir das Ganze geheim halten«, sagte Moore. »Wir sind uns nicht sicher, ob die Welt insgesamt schon so weit ist, es zu verstehen. Aber auf diese Weise müssten die Leute, die diese Information brauchen, sie finden, etwa hundert Jahre bevor sie beschließen, etwas zu unternehmen.«
    Ahiga legte den Kopf schief.
    »Die Erosion in diesem Tal geht zu fünfundneunzig Prozent auf den Wind zurück«, erklärte Moore. »Sie schreitet in einem extrem gleichmäßigen Tempo voran. In etwa tausend Jahren von nun an wird der größte Teil dieses Hügels weggefegt sein, und der Obelisk wird langsam zum Vorschein kommen.«
    Ahiga blickte über die kahle Ebene. »Was, wenn niemand da ist, der es bemerkt?«
    »Es werden noch drei aufgestellt«, sagte Moore. »Jeweils einer in Russland, China und Mexiko. Zusätzlich enthält jede Stele einen kleinen atomaren Kern, eine Atomuhr – wie die Voyager-Sonde – und einen Sender. Falls niemand die Dinger gefunden hat, bis sie gebraucht werden,

Weitere Kostenlose Bücher