Black Sun - Thriller
wieder angefangen hast. Aber jetzt, da es vorbei ist – was immer es war –, gibt es nichts mehr, was zu Auseinandersetzungen führen könnte.«
In ihrem Kopf drehte sich alles. Er hatte recht mit allem, was er sagte, aber für sie war es der falsche Zeitpunkt. Sie brauchte eine Minute.
»Ich habe viele harte Dinge gesagt«, begann sie, »Ich war wütend auf dich, weil du mich nicht unterstützt hast.«
»Ich wollte nicht, dass du gehst, weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe, und weil ich nicht allein zurückbleiben wollte. Deshalb war ich bestimmt ebenso sehr im Unrecht wie du.«
Vielleicht veränderte die Zeit alles. Endlich sprachen sie die richtigen Worte aus, anstatt nur zu versuchen, den Streit zu gewinnen.
»Es kann wieder gut werden«, fügte er an. »Du weißt, es war gut, bevor unsere Egos uns in die Quere kamen.«
Er öffnete das Etui. Natürlich war der Diamant makellos.
Auf dem Weg zum Aufzug kam Hawker an der Schwesternstation vorbei. Alle lächelten ihm zu. »Die Damen amüsieren sich?«, fragte er.
»Sie gehen«, sagte eine von ihnen. »Wir sind in Feierlaune. «
Er musste lachen.
Er stieg in den Aufzug, fuhr in den ersten Stock hinunter und ging zu Danielles Zimmer. Da er sie mit jemandem reden hörte, streckte er nur den Kopf durch die Tür. Sie saßen auf dem Bett und hielten sich an den Händen.
Er zog den Kopf schnell zurück, überrascht, verwirrt. Er war sicher, dass sie ihn nicht gesehen hatte, aber da er sich wie ein Eindringling fühlte, machte er auf dem Absatz kehrt. Und rannte direkt Arnold Moore in die Arme.
Moore ging an ihm vorbei und spähte in das Zimmer, dann kam er auf den Flur zurück zu Hawker.
»Schlechtes Timing«, sagte Hawker.
»Das Ganze hat eine Vorgeschichte«, sagte Moore. »An Ihrer Stelle würde ich vorsichtig auftreten.«
Hawker biss die Zähne zusammen, als die ganze Realität über ihn hereinbrach. Wenn Leute unter Druck und fern von zu Hause waren, geschah alles Mögliche, aber das normale Leben sah anders aus. Er hätte gern mit Danielle gesprochen, ihr gesagt, was er empfand und was sie größtenteils ohnehin schon wusste oder erriet. Aber wohin sollte das führen? Sie stieg aus und unternahm einen letzten Versuch, ein normales Leben zu führen, bei dem nicht Blut, Tod und Zerstörung an jeder Ecke lauerten. Genau wie er es ihr vorgeschlagen hatte. Wie zum Teufel könnte er sie bitten, es nicht zu tun?
»Vielleicht besser, ich trete überhaupt nicht auf«, sagte er.
Moore nickte gleichgültig. Er schob die Hände in die Tasche und blickte den Flur entlang. »Haben Sie schon eine Entscheidung getroffen?«
»Ja«, sagte Hawker und traf sie in diesem Augenblick. »Ich bin dabei. Sie können mich gleich losschicken, am besten sofort.«
Moore zog eine Brieftasche aus seiner Jacke. »Da drin sind Ihre Instruktionen, zusammen mit einem neuen Ausweis und anderen Papieren. Draußen wartet ein Wagen auf Sie, und ein Ticket nach Miami liegt bereit.«
Hawker betrachtete Moore. Er war zu einer neuen Einschätzung des Mannes gekommen. Sie würden in den nächsten fünf Jahren wahrscheinlich jede Menge streiten, aber er wusste zumindest, dass er ihm trauen konnte.
»Ich gebe Ihnen Ihr Geld zurück«, sagte er. »Wenn die fünf Jahre um sind.«
»Mit Zinsen?«
»Wahrscheinlich nicht.«
Moore zuckte mit den Achseln. »Einen Versuch war es wert.«
Hawker nahm die Papiere. »Wehe, Sie ziehen sie noch mal mit rein«, warnte er.
»Ein Mal war ein Mal zu oft«, versicherte Moore.
Hawker nickte und machte sich dann widerstrebend auf den Weg zur Tür am Ende des Flurs. »Sagen Sie ihr Lebwohl von mir.«
»Mach ich«, versprach Moore.
Danielle nahm den Ring aus dem Etui. Das Licht brach sich in den Facetten, und er funkelte fast wie der Brasilienstein. Er war furchtbar schön. Aber schöne Dinge berührten sie nicht mehr. Hatten es eigentlich nie getan. Sie legte ihn wieder zurück.
»Ich will nicht, dass du wütend bist«, sagte sie.
Er sah aus, als wäre er es. Aber das spielte keine Rolle. Sie hatte in San Ignacio einen Entschluss gefasst, noch ehe sie Hawker geküsst hatte. Es ging um ein Leben für die Zukunft.
»Ich bin zum NRI zurückgekehrt, weil ich es musste«, wiederholte sie ihre ursprüngliche Position. »Aber auch, weil ich es wollte.«
»Warum?«
»Du liebst dein Leben«, sagte sie. »Du unterrichtest gern, du magst deine Freunde und die Universität. Du magst deine Berater- und Lobbyistentätigkeit. Aber für mich war das
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