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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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alles nur okay, gerade so.«
    »Du wirst dich daran gewöhnen«, sagte er.
    »Ich will mich an nichts gewöhnen.«
    Er holte tief Luft und wandte den Blick ab, als müsste er sich zurückhalten.
    »Ich empfinde kein Mitleid für dich«, sagte sie. »Du hast fast alles, was du willst im Leben. Du wurdest angeschossen und wärst beinahe gestorben, und statt dich in
eine Höhle zu verkriechen, bist du draußen in der Welt und baust dir ein Imperium auf. Das Einzige, was Schmerz in dein Leben bringt, bin ich.«
    »Das ist nicht immer der Fall«, sagte er mit Nachdruck.
    »Nein, nicht immer«, erwiderte sie. »Es sollte aber nie sein. Wenn ich bleibe und dein Leben lebe, werde ich es dir ewig übelnehmen, weil ich da nicht hingehöre. Und wenn ich beim NRI weitermache, wirst du dir immer Sorgen um mich machen und immer daran erinnert werden, was dir widerfahren ist. Beides will ich nicht.«
    »Was willst du dann?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Aber ich gebe die Suche nicht auf, ehe ich es herausgefunden habe.«
    Einen Moment lang schien er zu einem ganz großen Versuch ansetzen zu wollen, ihre Meinung zu ändern, aber er tat es nicht. Stattdessen steckte er den Ring ein und stand auf. Ein langes Schweigen folgte. »Du hast gewonnen«, sagte er schließlich.
    »Niemand hat gewonnen«, sagte sie. Sie umarmten sich noch einmal, und er ging hinaus.
    Sie sah ihm nach und wusste, dass sie ihn einmal mehr verletzt hatte, aber sie hatte auch das Gefühl, endlich das Richtige für alle Beteiligten getan zu haben. Dann packte sie den Rest ihrer Habseligkeiten zusammen und ging in den Flur hinaus, wo Moore auf sie wartete.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ja«, sagte sie zum ersten Mal seit langem aus voller Überzeugung. »Alles in Ordnung.«
    »Ich habe Marcus gehen sehen«, sagte er. »Du fliegst nicht nach Hause?«
    »Das NRI ist mein Zuhause«, sagte sie. »Und ich halte mich mit beiden Händen daran fest.«
    Er lächelte. »Du wirst so alt und einsam enden wie ich.«

    »Ich kann mir Schlimmeres vorstellen«, sagte sie. »Wo ist Hawker?«
    »Fort«, sagte Moore.
    Ihr sank der Mut. Das durfte einfach nicht wahr sein. Wenn Hawker jetzt verschwand, würde sie ihn vielleicht nie mehr finden.
    »Das kann nicht dein Ernst sein. Hat er gesagt, wohin er will?«
    »Nein«, erwiderte Moore. »Aber er meldet sich, wenn er dort ist.«
    »Wovon redest du?«
    »Er hat meinen Vorschlag angenommen.«
    Sie war sehr überrascht. »Machst du Witze?«
    »Nein«, sagte Moore. »Jetzt muss ich nur noch einen Kontakt innerhalb des NRI für ihn finden. Jemand, der es schafft, ihn unter Kontrolle zu halten, und verhindert, dass er in Schwierigkeiten kommt. Ich habe an Carson oder Palomino gedacht, oder vielleicht …«
    Sie funkelte ihn zornig an. »Wenn du den Job einem anderen als mir gibst, bringe ich dich auf der Stelle um.«
    »Nun denn«, sagte er mit gespieltem Entsetzen. »Da ich mir zurzeit nicht einmal ein Begräbnis leisten kann … Ich denke, du hast den Job.«

70
    Hawker flog auf dem Kopilotensitz eines Hubschraubers vom Typ Bell Jet Ranger über die Everglades des südlichen Florida, ehe sie einen abgelegenen Winkel des Flughafens von Miami ansteuerten.

    Irgendwer aus dem NRI oder der CIA hatte seinen Aufenthaltsort an das Außenministerium telegrafiert, das gehörte zu seiner neuen Tarngeschichte. Als Folge davon suchten US-Marshalls und FBI-Beamte ohne Frage nach ihm, möglicherweise sogar in Miami. Um die Tarnung nicht zu beschädigen, würde er auf der Flucht bleiben müssen. Er war daran gewöhnt.
    Als der Jet Ranger niederging, blickte Hawker über die flache Weite Floridas. Die Luft war warm und feucht, ein unglaublicher Unterschied zum eiskalten Washington. Im Westen ging die Sonne unter, eine riesige orangefarbene Kugel, die im milchigen Horizont versank.
    Nach neuesten Schätzungen kehrten die Pole nach siebenunddreißig Tagen in den Normalzustand zurück, und ein ähnliches Ereignis galt für die nächsten fünftausend Jahre als unwahrscheinlich.
    In der Zwischenzeit wurde die Aurora, die über Zentralmexiko in den Himmel gewachsen war, genau beobachtet und von einer eindrucksvollen Phalanx militärischer Hardware bewacht, aber ansonsten in Ruhe gelassen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass ein Eingreifen nur zum Scheitern führen konnte, solange man nicht wusste, was man tat.
    Yuri war nach San Ignacio zurückgebracht und in heiliger Erde bestattet worden, ein Märtyrer, der dem größten Teil der Welt

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