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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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mir leid, Caine, aber es geht nicht. Es wäre bereits schwierig genug, nach Athena einzudringen, geschweige denn, jemanden herauszuholen. Wir haben weder die Mittel noch die Zeit dazu.«
Caine traute seinen Ohren nicht. »Wir sprechen nicht von Blackcollars, Lathe, nicht einmal von Soldaten, die gewusst haben, welchen Gefahren sie sich aussetzen, wenn sie in den Kampf ziehen. Das hier sind Zivilisten, die sich im falschen Augenblick am falschen Ort befunden haben. Wir können sie nicht einfach im Stich lassen.«
»Uns bleibt nichts anderes übrig.«
Caines Augen wurden feucht; er blinzelte und wandte sich ab. Er konnte Lathe nicht mit gutem Gewissen widersprechen, aber dadurch fiel es ihm auch nicht leichter, sich mit dieser Entscheidung abzufinden.
Die Blackcollarstreitkräfte stellen in der bevorstehenden Auseinandersetzung die Eliteeinheiten dar...
Die alten Worte gingen ihm nicht aus dem Sinn, doch jetzt klangen sie wie Hohn und Spott.
Silcox brach schließlich das Schweigen. »Also?«
»Sie haben mich überzeugt«, antwortete Lathe.
Den unangenehmen Zwischenfall mit den Zivilisten, die zwischen die Mühlsteine geraten waren, hatte er offenbar bereits vergessen. »Sie sind aufgenommen - zumindest vorläufig. Sie können dieses Haus weiterhin als Unterkunft benutzen; wir werden regelmäßig vorbeikommen und nachsehen, welche Informationen Sie gesammelt haben.«
Sie sah ihn unverwandt an. »Sie werden nicht einfach fortgehen und mich vergessen, oder?«
»Wir bleiben in Verbindung. Inzwischen...« Er sah Kanai an. »Die Nacht ist noch jung, und wir haben bislang nicht mit Bernhard gesprochen. Gehen wir?«

Seit über einer Stunde war der Lärm des Aufruhrs südlich der Nabe verklungen, und Haven fühlte sich endlich so weit sicher, dass er einen vorsichtigen Blick aus seinem Versteck auf dem Dach wagte.
Leider gab es keine Möglichkeit, auf direktem Weg zu erfahren, ob Kelly O'Hara es in die Nabe geschafft hatte - wenn man in solcher Nähe von der Ryqril-Enklave Pocher einsetzte, beging man praktisch Selbstmord. Aber vielleicht gab es eine indirekte Methode...
Als er den Kopf aus dem Maschinenhäuschen steckte, entdeckte er am nächtlichen Himmel kein einziges Flugzeug. Er trat auf das Dach, ging zu einer Ecke des Häuschens und suchte die umliegenden Dächer mit seinem Nachtsichtfeldstecher ab. Nirgends rührte sich etwas.
Doch das kam nicht unerwartet. O'Hara war vielleicht früher eingetroffen als vorgesehen und hatte bereits für die Nacht dichtgemacht - oder aber er war noch unterwegs. Haven trat um die Ecke und richtete den Feldstecher auf den Schornstein, und zwar auf das Gebiet um den ihm am nächsten postierten Laser.
Unterhalb des Laserständers lagen fünf verformte Kügelchen dicht beisammen; vier von ihm und ein Geschenk von Tardy Spadafora, der sich einige Blocks weiter eingenistet hatte. Spadafora hatte bestimmt die Laserelektronik an der nächsten Ecke des Schornsteins ebenfalls mit drei Kügelchen verziert, und O'Hara würde sich auch auf diese Waffe konzentrieren, sobald und falls er durchkam.
Havens Magen knurrte und erinnerte ihn daran, dass er seit beinahe einer Woche auf Notrationen gesetzt war und auch heute noch nicht viel gegessen hatte. Er überlegte einen Augenblick lang, ob er die heutige Kugel jetzt gleich auf den Schornstein schießen oder ob er zuerst hineingehen und essen sollte.
Der Hunger und der gesunde Menschenverstand siegten: sein Schuss musste haargenau im Ziel liegen, und ein knurrender Magen würde seine Konzentration ernsthaft gefährden. Er schob sich um die Ecke des Häuschens, ging hinein und verschwand hinter seiner falschen Wand.

Die nächtliche Brise flüsterte in den Wipfeln der Fichten auf den umliegenden Hängen und trug ihren würzigen Duft zu Miro Marcovicz. Dieser schnüffelte, schob die Infrarotbrille hoch und betrachtete sehnsüchtig die zwischen den Baumwipfeln funkelnden Sterne. Von Athena oder Denver sah man den Nachthimmel nie so klar, weil die Beleuchtung der Stadt zu hell war, und er bedauerte oft, dass er sich nicht einfach an einen Baum lehnen und den Anblick genießen konnte. Aber er machte Dienst, und weder seine Loyalitätskonditionierung noch sein Stolz als Sicherheitsmann ließen zu, dass er sich vor der Verantwortung drückte. Er schob sich die Schutzbrille wieder über die Augen und suchte den Wald nach Eindringlingen ab.
Eindringlinge, die beinahe mit Sicherheit nicht hier waren. Die Wächter, die hier draußen Dienst versahen, hatten oft

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