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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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betätigte den Auslöser, und mit einem heftigen Ruck und einem einströmenden Schwall eiskalter Luft verabschiedete sich die Bodenluke der Abwurfkapsel. Die Wandabschnitte trennten sich an den Fugen und schleuderten die fünf an ihnen befestigten Männer in den Nachthimmel.
Für ein paar Sekunden hing Skyler in den Gurten und sah, wie die Sterne und der dunkle Boden in einem bizarren Reigen umeinanderwirbelten. Dann zerbarsten die unter Federspannung stehenden Verbindungen, und die Flügel des Paragliders entfalteten sich an beiden Seiten seines Kapselwandabschnitts.
Er verspürte noch für ein paar Sekunden ein Schwindelgefühl, dann stabilisierte der Paraglider sich, und er hing unter den Sternen und seiner eigenen grauen Kuppel und fegte durch die eisige Luft.
Er holte tief Luft, zwang den Magen und das Innenohr, ihre ordnungsgemäße Funktion zu erfüllen, und schaute sich um. Den anderen hatte er zwar gesagt, dass sie sich auf einen turbulenten Flug einstellen müssten, aber nicht einmal er hatte damit gerechnet, dass es so ungemütlich werden würde.
Aber er sah noch vier weitere dunkle Silhouetten, die die Sterne ausblendeten. Anscheinend hatten alle es gut überstanden. »Meldung«, sagte er in sein Mikro.
Einer nach dem andern meldeten die Leute sich.
»Gut«, sagte Skyler, als sie durch waren. »Wir fliegen alle direkt nach Osten...«
»Skyler?«, meldete Flynn sich. »Ich glaube, ich habe ein Problem.«
»Was für eins?«, fragte Skyler und schaute wieder mit einem Stirnrunzeln auf die anderen Silhouetten.
Eine von ihnen verlor gegenüber den anderen eindeutig an Höhe.
»Ich bekomme nicht genug Auftrieb«, sagte Flynn. »Ich scheine außerdem einen Rechtsdrall zu haben.«
»Ich sehe dich«, sagte Hawking. »Sieht so aus, als ob dein Gleiter sich nicht vollständig entfaltet hätte.«
Skyler schluckte einen Fluch hinunter. Fünf Kilometer über gebirgigem Gelände war ein sehr ungünstiger Ort für einen technischen Defekt. »Kannst du ihn erreichen?«, fragte er.
»Hab ihn schon«, meldete Jensen sich, bevor Hawking noch zu antworten vermochte. »Halte dich möglichst gerade, Flynn.«
»Ich versuch's.«
Aus der Ferne sah Skyler, wie eine der Silhouetten eine enge Kurve beschrieb und Kurs auf den sinkenden Gleiter nahm. »Was hast du vor?«, fragte er.
»Ich versuche es erst mal mit der Holzhammermethode«, sagte Jensen. »Und wenn das nicht funktioniert, werden wir uns eben etwas anderes einfallen lassen müssen.«
Die beiden Gleiter hatten sich inzwischen vereinigt und verschmolzen zu einem großen Schatten tief unter den anderen. Die nächtliche Brise trug einen dumpfen Schlag an Skylers Ohr, als Jensen den nunchaku zwischen die Spantenverbindungen des Gleiters rammte. »Und?«, fragte O'Hara.
»Nichts«, sagte Jensen. Ein weiterer Schlag ertönte, und dann noch zwei in schneller Abfolge. »Sieht nicht gut aus«, sagt er grimmig. »Ich glaube, ich muss dich huckepack nehmen. Flynn, ich komme jetzt zu dir rüber und kopple uns aneinander.«
»Ihr werdet so aber nicht allzu weit kommen«, gab O'Hara zu bedenken.
»Er hat recht«, sagte Flynn. »Wieso kann ich nicht einfach runtergehen? Ich glaube, ich habe noch genug Auftrieb für eine sichere Landung. Es reicht nur nicht für die ganze Strecke bis zu Reger. Ich bleibe mit euch in Kontakt, marschiere bis zur nächsten Straße, und dann kommt einer von euch und sammelt mich auf.«
»Nein«, meinte Jensen nachdrücklich. »Ein Mann allein hat in einer unbekannten Wildnis kaum eine Chance. Wir koppeln uns aneinander und landen, und dann werden wir zusammen losmarschieren.«
»Aber...«
»Das ist ein Befehl, Flynn«, unterbrach Skyler ihn.
»Jensen?«
»Einen Moment.«
Die beiden Schatten verschmolzen, und Skyler hielt den Atem an. »In Ordnung, das war's«, meldete Jensen. »Die Gleiter sind gekoppelt. Ihr drei fliegt weiter und nehmt Verbindung mit Phoenix auf. Wir werden uns schon zu Reger durchschlagen.«
Skyler verzog das Gesicht. Sich im Verhältnis drei zu zwei aufzuteilen war auch nicht viel besser als Flynns Vier-zu-eins-Vorschlag. Aber Lathe hatte ihnen einen engen Zeitrahmen gesteckt, und er konnte es sich nicht leisten, dass alle fünf einen Waldspaziergang unternahmen. »Habt Ihr Landkarten dabei?«
»Wir haben Karten, Verpflegung und Waffen«, sagte Jensen. Er klang inzwischen leicht ungeduldig. »Wir kommen schon klar. Und haut jetzt endlich ab, ja?«
»Wir sagen Reger, dass er jemanden losschicken soll, um nach euch zu suchen«, versprach

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