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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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bewegen...«
Schnaubend verstummte er. »Ach, ist das nicht nett?«
»Was ist nett?«, fragte O'Hara ungehalten.
»Unser Freund da drüben auf dem Berg«, sagte Hawking. »Er kann doch gar nicht wissen, welche Art von Code wir vielleicht dabeihaben, und selbst wenn er es wüsste, könnten wir von einem Paraglider aus verdammt noch mal keine vernünftige Entschlüsselung hinbekommen. Er kann aber auch nicht einfach sagen: Hallo, Blackcollars , denn er weiß, dass wir dann eine Falle vermuten und ihn wie die Pest meiden würden. Was soll er also tun?«
Skyler runzelte die Stirn, und dann machte es klick. »Er morst uns eine Beschreibung eines Blackcollarhandzeichens.«
»Ach, für...« O'Hara schnaubte. »Muss an der Höhe liegen. Das Gehirn leidet an Sauerstoffmangel.«
»Entweder das, oder wir alle werden schon in jungen Jahren senil«, pflichtete Skyler ihm bei und sah, wie das Licht seine Botschaft wiederholte. Das Handzeichen, das ihre unbekannte Kontaktperson beschrieb, war die Konfiguration dritten Grades für sicher - kommt her. Die »Kollies« - wie die loyalitätskonditionierten Kollaborateure von den Blackcollars genannt wurden - hatten im Lauf der Jahre vielleicht alle Handzeichen ersten und zweiten Grades beobachtet und dokumentiert, doch ein Signal dritten Grades war eins, das eigentlich nur ein Blackcollar kennen durfte. »Was haltet ihr davon, wenn wir hinfliegen und uns das mal anschauen?«
Wie sich herausstellte, drang das Licht aus dem Fenster eines kleinen Verschlags, der an einem Felshang errichtet worden war. Unmittelbar vor der Hütte war eine quadratische Fläche mit einer Seitenlänge von ungefähr zwanzig Metern gerodet worden und diente wahrscheinlich als Landeplatz für Paraglider.
Skyler legte eine saubere Punktlandung in der Mitte der Lichtung hin, und Hawking und O'Hara steuerten die schwierigeren Waldstücke auf beiden Seiten an, die dafür aber eine bessere Tarnung boten.
Skyler hatte sich gerade vom Gurtzeug befreit, als plötzlich ein Flutlicht auf einer Ecke des Hüttendachs aufflammte und die ganze Landezone in Licht tauchte.
Sofort sprang er zur Seite, riss einen shuriken vom Gürtel und schleuderte ihn gegen das Licht. Doch bevor er die Lampe noch traf, ging das Licht wieder aus. »Willkommen daheim, Skyler«, ertönte eine Stimme hinter ihm.
Skyler drehte sich um. Hinter dem purpurnen Klecks, der vom Gesicht baumelte, sah er eine schlanke Gestalt aus dem Wald am anderen Ende des Landefelds auftauchen. »Kanai?«, fragte er.
»Ja«, bestätigte Lonato Kanai, ging zu Skyler hin und machte eine tiefe Verbeugung. »Darf ich aus deiner Ankunft schließen, dass in Bälde etwas Interessantes geschehen wird?«
»Ich will's doch hoffen«, sagte Skyler, hob die Hand und signalisierte den anderen, dass die Luft rein sei. »Woher wusstest du überhaupt, dass wir kommen?«
»Ich wusste es nicht«, sagte Kanai. »Wenn aber eine Fähre von einer anderen Welt angekündigt ist, verbringe ich die Nacht entweder hier oder in einer anderen unserer Hütten und warte auf Nachschub.«
Er lächelte verhalten. »Oder ich hoffe auf Blackcollarabwurfkapseln.«
»Muss ein einsamer Dienst sein«, bemerkte Skyler, als Hawking und O'Hara sich von beiden Seiten näherten. »Du erinnerst dich bestimmt noch an Dawis Hawking von unsrem letzten Streifzug durch das Gebiet. Commando Kelly O'Hara; Commando Lonato Kanai. Einer der Anführer der Phoenix-Widerstandsgruppe.«
Kanais Lippen zuckten. »Einer ihrer ehemaligen Anführer«, sagte er schnell. »Heute ist sie nicht mehr aktiv.«
Skyler runzelte die Stirn. »Gibt es denn ein Problem mit Phoenix?«
»Vielleicht handelt es sich auch nur um eine Meinungsverschiedenheit«, meinte Kanai ausweichend. »Aber kommt doch mit - ein Fahrzeug wartet. Packt eure Sachen in den Kofferraum, und ich werde euch zu Reger bringen.«
»Vielen Dank«, sagte Skyler. Manx Reger, einer der mächtigsten Bosse des organisierten Verbrechens von Denver, war nicht sonderlich erfreut gewesen, als Plinry-Blackcollars zuletzt sein Territorium betreten hatten. Ihre Anwesenheit drohte nämlich den komfortablen Status quo zu gefährden, der zwischen den verschiedenen Bossen bestand, die die Region praktisch regierten. Trotzdem hatte er, als sie sein Revier wieder verließen, ein gewisses Interesse an Anne Silcox' Plänen bekundet, eine neue Widerstands-Zelle in der Gegend aufzubauen.
Skyler hoffte nur, dass der Mann unangemeldeten Gästen noch immer gnädig gestimmt war.

General Avral Poirot,

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