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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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dir trotzdem raten würde, dich noch mit der Hand am Seil festzuhalten.«
»In Ordnung.« Flynn imitierte die Technik des anderen. »Ich frage mich nur, wozu Toby diese Seilrollen braucht.«
»Er hat wahrscheinlich kaum Verwendung dafür«, sagte Jensen. »Ist schon eine Weile her, seit sie zuletzt benutzt wurden.«
»Ach ja?« Flynn wurde wieder vom Schwindelgefühl übermannt, als er zum Boden der Hütte emporschaute, die nun fast hundert Meter über ihm war.
»Wie lang genau?«
»Keine Sorge, die werden schon halten«, versicherte Jensen ihn. »Das ist aber ein schönes Souvenir.«
»Was?«
»Dein neues Spielzeug«, sagte Jensen und deutete auf die Pistole in Flynns Gürtel. »Toby hat sie dir doch gegeben.«
»Ach so.« Flynn warf einen Blick auf die Waffe. »Ja. Er wollte nicht, dass eventuelle Besucher sie bei ihm finden.«
»Kann man ihm auch nicht verdenken«, sagte Jensen und legte die Stirn in Falten, als er die Waffe betrachtete. »Die Sicherheit sieht es nämlich nicht gern, wenn sich Zivilisten im Besitz von Waffen befinden, die verdeckt getragen werden.«
»Die Sicherheit toleriert gerade einmal Jagdgewehre im Besitz von Privatpersonen«, entgegnete Flynn und musterte den Gesichtsausdruck des anderen. »Stimmt was nicht?«
»Nein, alles klar«, sagte Jensen. »Mir ging nur gerade durch den Kopf, dass diese Waffe doch eine ausgesprochen militärische Anmutung hat.«
Flynn schaute zum Boden der Hütte auf. »Du glaubst, Toby sei ein Kriegsteilnehmer gewesen?«
»Das wäre möglich«, sagte Jensen. »Ich weiß, dass zumindest auf Plinry die Ryqril nach ihrer Machtübernahme versucht haben, alle Veteranen zu registrieren - vor allem die Offiziere. Vielleicht hat Toby sich in der Hoffnung dort oben verschanzt, durchs Raster zu fallen.«
Flynn stellte sich vor, wie der alte Mann seit dreißig Jahren in einer Einmannhütte gehaust hatte.
»Ich habe aber den Eindruck, dass die Jagd vorbei ist.«
Jensen schnaubte. »Sie ist vielleicht schon drei bis fünf Jahre nach der Besetzung zu Ende gewesen«, sagte er. »Er erinnert mich irgendwie an diese Japaner auf einer einsamen Südseeinsel, die dreißig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg immer noch nicht wussten, dass der Krieg längst vorbei war.«
»Vielleicht gefällt es ihm da draußen einfach.«
»Weiß der Geier, wie er in den Besitz der Waffe gelangt ist«, sagte Jensen, wobei seine Stimme sich verdüsterte. »Vielleicht hat er sie irgendwo gefunden oder sogar gestohlen.«
Flynn lief es eiskalt den Rücken hinunter. »Oder er hat den ursprünglichen Besitzer getötet.«
»Wäre auch möglich«, pflichtete Jensen ihm grimmig bei. »Das würde auch erklären, weshalb er sich noch immer im Niemandsland versteckt.«
»Was sollen wir nun tun?«
»Zunächst einmal aufhören zu quatschen«, sagte Jensen und zuckte zusammen, als er sein Gurtzeug um die angeknacksten Rippen ausrichtete. »Der Schall trägt in den Bergen erstaunlich weit.«
»Ich hoffe nur, dass er uns nicht verrät«, murmelte Flynn. »Das wäre hier nämlich eine verflucht ungünstige Kampfposition.«
»Wir schaffen das schon«, beruhigte Jensen ihn und schaute nach oben. »Ich hoffe nur, dass seine Besucher nicht mal aufs Klo müssen.«

Foxleigh saß am Tisch und schnitzte emsig an einem Stock, den er sich aus der Holzkiste geschnappt hatte, als die beiden Sicherheitsleute eintrafen.
Wie für die Sicherheit typisch, machten sie sich nicht die Mühe anzuklopfen. »Boulder-Sicherheit«, sagte der jüngere der beiden schroff, als ob das nicht schon ausweislich ihrer Uniformen klar gewesen wäre. »Wer sind Sie?«
»Wer will das wissen?«, gab Foxleigh zurück, ohne von seiner Schnitzerei aufzuschauen.
Der Mann schnaubte und packte das Ende von Foxleighs Stock. »Wenn ich Ihnen eine Frage stelle...«
Foxleigh ließ den Stock los, packte seinerseits das Handgelenk des Manns und riss es auf den Tisch herunter. Der andere taumelte vorwärts und verlor das Gleichgewicht, und dabei drehte Foxleigh das Messer und richtete es auf ihn.
Der Mann erstarrte vor Schreck und wahrscheinlich auch vor Verblüffung - die Messerspitze war nicht mehr als zehn Zentimeter von seinem Bauch entfernt. »Manieren, Söhnchen«, sagte Foxleigh leise. »Sie würden sich wundern, wie weit man damit kommt.«
»Smith?«, würgte der junge Mann heraus und starrte mit großen Augen auf das Messer.
»Nur mit der Ruhe, Griffs«, sagte der ältere Mann beruhigend. Er hatte seine Pfeilpistole gezogen und auf Foxleigh gerichtet. »Sie auch,

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