Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
dabei die Umgebung. Am Rand des Grasflecks blieb er stehen und feuerte dann plötzlich drei Schüsse in verschiedene Stellen des Flecks. Er wartete einen Augenblick lang, und als sich nichts rührte, machte er kehrt. »Es muss ein Tier gewesen sein«, meldete er ins Mikrofon, während er zurückging. Jensen konnte die Antwort nicht hören, aber Cham lächelte verkniffen. »Klar, aber wer weiß schon, wie schnell diese Blackcollars unterwegs sind... Du auch.«
Cham warf einen letzten Blick in die Runde und setzte sich dann wieder auf seinen Moosfleck. Er schob das Mikrofon zur Seite, griff nach dem Lautstärkeregler...
... und der Stein aus Jensens Schleuder traf ihn mit voller Wucht seitlich am Hals.
Er brach zusammen; Jensen war mit wenigen Schritten bei ihm, nahm ihm den Helm ab und hielt ihn sich ans Ohr. Er hörte das leise Keuchen und die gelegentlichen Kommentare der anderen, die sich auf den Berg hinaufquälten. Nichts wies darauf hin, dass sie etwas Ungewöhnliches gehört hatten oder dass sie dem Geräusch, falls sie es vernommen hatten, Bedeutung beimaßen. Jensens Geduld hatte sich bezahlt gemacht.
Er durchsuchte rasch den Toten und fügte ein Verbandspäckchen und einen Verpflegungssatz zu seinen Vorräten hinzu. Das Lasergewehr war eine Versuchung, aber sein Netzteil konnte auf große Entfernungen geortet werden, besonders hier in dieser verlassenen Gegend. Leider galt das auch für den Helm, denn selbst bei abgeschaltetem Sender waren seine elektronische Ausrüstung und die Batterien nicht zu übersehen. Jensen warf Helm und Gewehr ein paar Meter weit in den Wald. Natürlich würde man sie finden, aber er wollte dem Feind so viele Schwierigkeiten wie möglich machen.
Dann rannte er in den Engpass hinunter und bewegte sich so rasch er konnte, ohne allzu viel Lärm zu machen. Er war natürlich darauf gefasst gewesen, dass ihn der Sicherheitsdienst jagen würde - aber wenn dieser wusste, dass Jensen allein und außerdem ein Blackcollar war, dann stimmte etwas ganz und gar nicht! Wo immer sich Lathe und sein Team befanden, der Feind war ihnen auf der Spur.
Er hatte seit gut fünfzehn Minuten das Ende des Engpasses hinter sich und befand sich wieder im dichten Buschwerk, als oben am Hang eine Sprengladung detonierte. Offenbar hatte das Sicherheitsteam die von ihm aufgestellte Falle gefunden. Auf dem gesamten Berg würde es binnen Kurzem von Feinden wimmeln.
Von nun an würde es unangenehm werden.

13
    Caine erwachte, weil sein Name geflüstert wurde, blieb jedoch mit geschlossenen Augen regungslos liegen. Alles wirkte friedlich; auf der anderen Seite des Raumes, neben der Tür, sagte Lathe leise: »... schläft noch, und es hat keinen Sinn, ihn zu wecken.«
»Es tut mir leid«, antwortete eine unbekannte Stimme, »aber Rai hat ausdrücklich gesagt, dass wir Caine mitbringen sollen.«
Caine öffnete die Augen. »Ich bin wach, Lathe.«
Er sprach sehr leise, um niemanden zu wecken.
»Was ist los?«
Sowohl Lathe als auch der andere - es war Jeremiah Dan - blickten zu ihm herüber; Lathe leicht verärgert. »Rai Tremayne möchte, dass Sie und Lathe unsere taktische Gruppe kennenlernen«, erklärte Dan.
»Sie müssen nicht mitkommen«, warf Lathe ein. »Ich habe Erfahrung in taktischen Diskussionen.«
War Lathe darauf aus, ihn kaltzustellen? Caine erhob sich und schlängelte sich zwischen den Feldbetten durch, die die Radix-Leute für sie aufgestellt hatten. »Kein Problem. Es klingt interessant.«
»In Ordnung.« Lathe nickte Haven und Novak zu, die einander an einem Schachbrett gegenübersaßen, aber jetzt aufstanden und zu ihnen traten. »Ich möchte, dass ihr auch dabei seid«, erklärte er ihnen.
»Wenn wir das Henslowe-Gefängnis tatsächlich angreifen, wird jeder von euch eine Gruppe führen.«
Dan bekam große Augen. »Comsquare, wir... wir verfügen wirklich nicht über genügend Leute für ein so großes Unternehmen.«
»Warum nicht? Tremayne hat behauptet, dass Sie eine halbe Million Mitglieder haben. Mit einer solchen Menschenmenge können Sie das Gefängnis erstürmen, wenn Sie bloß Steine werfen.«
»Aber dann hätten wir keine halbe Million Mitglieder mehr«, bemerkte Dan eisig, drehte sich um und trat in den Korridor hinaus.
Caine war äußerst verlegen, als er und die drei Blackcollars Dan folgten. Er wollte die hochgehenden Wogen glätten, holte Dan ein und zeigte auf den langen, hohen Korridor. »Was ist das eigentlich für ein Gebäude, Mr. Dan? Ich habe noch nie etwas Ähnliches

Weitere Kostenlose Bücher