Blackcollar
den Solarplexus und einem Fausthieb gegen die Schläfe aus; gleichzeitig schwang seine linke Hand dem Mann zu seiner Rechten die beiden nunchaku-Stäbe wie eine Keule gegen den Hals. Ein scharfer Fußtritt traf den knienden Mann in den Hinterkopf, und die letzten beiden Sicherheitsmänner hatten gerade noch Zeit, sich umzudrehen, als ihnen der nunchaku, der jetzt in voller Länge durch die Luft wirbelte, das Genick brach.
Jensen hob seinen Rucksack auf und lief zur Vorderseite des Kommandozeltes. Der Kampf hatte kaum fünfzehn Meter vom Zelt entfernt stattgefunden, und seine Bewohner mussten bemerkt haben, dass etwas nicht stimmte. Er musste sie daran hindern, einen Notruf auszusenden, auf den hin die verstreuten Patrouillenboote sofort zur Basis zurückkehren würden.
Als er um die Ecke bog, rannte er beinahe zwei Männer über den Haufen. »Was...?«, brachte einer von ihnen noch hervor, bevor ihn der nunchaku im Gesicht traf. Der zweite sprang mit einem Aufschrei zur Seite und schoss, ohne zu zielen, mit einer Pfeilpistole auf Jensen. Dieser spürte, wie die Nadeln von seinem verborgenen Flexarmor abprallten, während er sich zu Boden fallen ließ und gleichzeitig mit einem Bein seinem Gegner die Füße unter dem Körper wegzog. Dieser stürzte schwer zu Boden, und dabei fiel ihm die Pistole aus der Hand. Zwei weitere Schläge mit dem nunchaku, und Jensen rannte wieder zum Eingang des Zeltes; er steckte die Holzstäbe ein, während er gleichzeitig eine Handvoll Wurfsterne aus der Tasche zog. Die Zeltbahn, die den Eingang verschloss, war zurückgeschlagen; Jensen hoffte inbrünstig, dass sich seitlich vom Eingang keine Hindernisse befanden, und hechtete hinein.
Natürlich erwarteten sie ihn: Drei Männer standen mit schussbereiten Waffen dem Eingang in gebührender Entfernung gegenüber. Aber sie hatten sichtlich angenommen, dass er geradewegs hereinstürzen würde, und waren nicht darauf gefasst, dass er sich seitlich fallen ließ. Schwärme von Pfeilen prallten an die Zeltwände und an Jensens Beine, während er auf dem Boden landete, sich überschlug und dabei zwei Sterne gegen die Angreifer schleuderte. Die Sterne verfehlten ihr Ziel, doch die Sicherheitsmänner mussten ihnen ausweichen, und genau das hatte er erreichen wollen. Die zweite Pfeilsalve ging weit daneben; dann stand er wieder auf den Beinen, und seine Sterne blitzten durch die Luft. Innerhalb von Sekunden war alles vorüber, und Jensen sah sich keuchend im Zelt um. In der Mitte des Bodens befand sich eine riesige Landkarte mit farbigen Fähnchen.
An der einen Seite hingen Lasergewehre an einem Ständer. Jensen wunderte sich darüber, dass die Sicherheitsmänner den Lasergewehren Pfeilpistolen vorgezogen hatten. Anscheinend wollte ihn der Sicherheitsdienst lebend in die Finger bekommen, und dagegen hatte er nichts einzuwenden. Er beugte sich über die Karte und versuchte sich zu orientieren.
Von den Kommunikationsgeräten kam leises Knistern; es veranlasste ihn, den Kopf zu wenden, und das rettete ihm wahrscheinlich das Leben. Aus dem Augenwinkel erblickte er in der Zeltöffnung zwei Gestalten.
Jensen ließ sich fallen und rollte in dem Augenblick weg, in dem der erste Laserstrahl die Stelle traf, die er gerade geräumt hatte. Der Schuss des zweiten Mannes lag schon viel näher, und als Jensen sich aufrichtete und nach seinem Wurfstern griff, spürte er die Hitze im Gesicht.
Er hatte nur noch einen Stern.
Ich verdiene zu sterben, dachte er bitter, während sein Geist mit einer Klarheit und Schnelligkeit funktionierte, die die Zeit scheinbar stillstehen ließen. Er hatte die beiden Männer, die sich zu Beginn von der Hauptgruppe getrennt hatten, vollkommen vergessen, und diese Dummheit forderte nun ihren Preis. Die beiden Männer hielten sich dicht nebeneinander, der linke leicht hinter seinem Kameraden, und die Läufe ihrer Lasergewehre folgten Jensen. Sie standen so nahe beisammen, dass er sie mit einem einzigen chaku-Wurf ausschalten konnte - wenn sich die Waffe wie üblich im Halfter befunden hätte. Sie steckte aber im Gürtel der Sicherheitsdienstuniform, und er wusste, dass er sie nicht rechtzeitig ziehen konnte.
Noch eine halbe Sekunde, und er befand sich im Visier der Laser... und Jensen schleuderte den Stern mit voller Kraft gegen das rechte Bein des hinteren Mannes.
Der Stern traf den Unterschenkel dicht über dem Knöchel und führte zu dem Ergebnis, das Jensen erhofft hatte. Der Soldat verlor das Gleichgewicht, fiel schwer gegen seinen
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