Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
über ihn Bescheid. Es sei denn, sie hatten einen der anderen gefangen genommen und zum Reden gebracht - aber sie würden nicht so verbissen darauf aus sein, ihn lebend zu bekommen, wenn sie bereits über Caines Raumschiffe im Bilde waren. Nein, Lathe befand sichin einer heiklen Lage und musste vorsichtig vorgehen - in diesem Fall war es vielleicht am besten, wenn Jensen vorläufig untertauchte. Er musste diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht ziehen.
Hinter ihm kam aus weiter Ferne das Geräusch eines Tieffliegerangriffs. Jensen verzog das Gesicht und erhöhte seine Geschwindigkeit. Es war bald an der Zeit, den Wagen stehen zu lassen.

15
    Als Lathe durch den Korridor ging, war dieser menschenleer, und das war ihm nur recht, denn er war im Augenblick lieber allein. Seine Begierde klang langsam ab, aber Faye Piccianos Gesicht ließ sich nicht so leicht verdrängen, und er roch noch immer den Duft ihres Parfüms. Am liebsten wäre er zu ihr zurückgekehrt; er sehnte sich mehr nach ihr, als er sich eingestand. Und er würde ihr ganz bestimmt nicht verfallen. Er biss die Zähne zusammen und ging weiter.
Er war noch immer gereizt, als er den Raum der Blackcollars erreichte und die Tür so plötzlich aufriss, dass Skyler, Novak und Mordecai instinktiv nach den Waffen griffen. Lathe erschreckte seine Männer nicht gern - aber sie wussten jetzt wenigstens, dass sie ihn eine Weile in Ruhe lassen mussten.
Leider bemerkte Caine den Wink mit dem Zaunpfahl nicht - oder kümmerte sich einfach nicht darum. Als Lathe eintrat, war Caine in der Nähe der Tür auf- und abgegangen und trat jetzt dem Comsquare in den Weg. »Wir müssen miteinander sprechen, Lathe.«
»Später.« Lathe versuchte, um Caine herumzugehen.
Dieser streckte den Arm aus. »Nein, jetzt! Das Später habe ich schon zu oft gehört.«
Lathe bemühte sich mit aller Kraft, nicht die Beherrschung zu verlieren. Caine war der letzte Mensch auf Argent, dem gegenüber er sich einen Wutausbruch leisten konnte. »Also gut. Was haben Sie auf dem Herzen?«
»Ich möchte unseren Auftrag ausführen, bevor uns die Regierung findet.« Caine machte eine Armbewegung, die die übrigen Blackcollars und den Raum umfasste. »Wir sind seit sechs Tagen hier zusammengepfercht - und ich habe diesen Raum während dieser Zeit kaum verlassen. Inzwischen haben Sie alle Blackcollars außer uns aus dem Gebäude verlegt und unzählige Sitzungen abgehalten. Wann geschieht endlich etwas?«
»Sie wissen, wie es beim Militär ist«, mischte sich Skyler vom Tisch aus ein, wo er eine ihnen zur Verfügung gestellte Aufzeichnung abhörte. »Zuerst im Laufschritt antreten, dann Gewehr bei Fuß warten.«
»Kommen Sie mir nicht damit! Sie alle bewegen sich rasch genug, wenn Sie wollen - das kann Ihnen ganz Plinry bestätigen.«
»Aber wir befinden uns hier nicht auf Plinry«, rief ihm Lathe ins Gedächtnis. »Wir befinden uns in unbekanntem Territorium und sind gezwungen, uns auf eine Organisation zu verlassen, die wahrscheinlich von Kolliespionen unterwandert ist. Bevor wir etwas unternehmen, müssen wir uns so viele Informationen wie möglich verschaffen.«
»Haben Sie deshalb in letzter Zeit Faye Picciano mit Beschlag belegt?«, höhnte Caine. »Ich hätte wissen müssen, dass es rein dienstlich war.«
Aus irgendeinem Grund sah Lathe durch Caines Worte plötzlich die Dinge im richtigen Verhältnis; statt dass er in die Luft ging, verrauchte sein Zorn.
»Das war es auch - auf beiden Seiten; ihr Geschäft ist ebenfalls das Sammeln von Informationen. Seien Sie mir dafür dankbar, dass ich sie von Ihnen abgelenkt habe - Sie hätten ihr nicht einmal eine Stunde standgehalten.«
»Was meinen Sie damit?«
»Ich meine das komplette Repertoire der Verführerin, mit allem Drum und Dran bis zu ihrem Parfüm auf Feromonbasis. Noch dazu versteht sie ihr Geschäft.«
Caine wurde plötzlich vorsichtig, als ihm schwante, was Lathe die Laune verdorben hatte. »Hat sie... äh...?«
»Nein, sie hat keinen Erfolg gehabt. Die Sexmasche ist die älteste der Welt, aber trotzdem noch immer die wirkungsvollste. Ich wäre nie so unvernünftig, während eines Auftrags das Risiko eines emotionalen Verhältnisses einzugehen; bei Ihnen wäre ich da nicht so sicher. Sie würden wahrscheinlich jetzt mit ihr im Bett liegen und ihr alles erzählen, was sie wissen will.«
»Das ist lächerlich«, widersprach Caine - doch es klang nicht sehr überzeugend. »Glauben Sie, dass sie eine Spionin der Regierung ist?«
»Nicht unbedingt.« Lathe

Weitere Kostenlose Bücher