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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Gefährten und riss ihn zu Boden, während ihre Schüsse ins Leere gingen. Lange bevor sie sich voneinander lösen konnten, war Jensen bei ihnen und schwang den nunchaku mit der wilden Entschlossenheit eines Mannes, der einem feindlichen Universum eine letzte Chance abgerungen hat.
Als er sich endlich aufrichtete, zitterte er und war nervlich so am Ende, dass er nicht einmal zusammenzuckte, als aus dem Lautsprecher plötzlich eine Stimme ertönte. »Basis fünf, hier spricht Aufklärer sechzehn. Ist alles in Ordnung?«
Jensen zögerte einen Augenblick. Dann ergriff er ein Lasergewehr und trat zu den Kommunikationsgeräten. In seinem Gehirn nahm ein Plan undeutlich Gestalt an. Die Schalttafeln sahen nicht kompliziert aus; er drückte aufs Geratewohl einen Knopf.
»Aufklärer sechzehn, hier spricht Basis fünf«, keuchte er. »Wir werden angegriffen.«
»Von Blackcollars?«, fragte die Stimme knapp.
»Du lieber Himmel, das weiß ich nicht«, jammerte Jensen verängstigt. »Sie feuern vom Hang aus auf uns. Wir sind hier festgenagelt, und der Hauptmann ist getroffen, und...«
»Reißen Sie sich zusammen!«, fuhr ihn der andere an. »Wir sind in fünfzehn Minuten bei Ihnen. Wie viele Heckenschützen haben Sie gezählt? Angeblich soll es nur ein einzelner Mann sein.«
»Vielleicht wechselt er immerzu seinen Standort, ich weiß es nicht.« Jensen feuerte den Laser zweimal in der Nähe der Antenne ab, weil er wusste, dass der andere ein leises, aber deutliches Knistern vernehmen würde. »Sie feuern schon wieder hierher«, stöhnte er. »Hören Sie, Sir, ich werde jetzt versuchen, den Hauptmann herauszuholen - er ist schwer verwundet.«
»Nein«, begann der andere, doch Jensen schoss zweimal in das Gerät, und die Stimme erstarb. Er rannte zum Zelteingang. Wenn er Glück hatte, würden sie annehmen, dass das Funkgerät des Lagers zerstört worden war, bevor er ihren Befehl hörte.
Als er ins Freie trat, war am Himmel nichts zu sehen, aber das würde sich bald ändern, und er musste den Patrouillenbooten wenigstens andeutungsweise den Anblick bieten, den sie erwarteten. Also schaltete er sein Gewehr auf volle Kraft und schoss in die Hänge oberhalb des Lagers, während er seinen Rucksack holte und zu einem offenen Fahrzeug rannte. Es waren die Standard-Militärmodelle, die sich nur unwesentlich von jenen unterschieden, die er im Krieg gefahren hatte. Er stieg ein, überprüfte die Kraftstoffreserve, fuhr ins Lager zurück und lud auf gut Glück einen der Toten in den Wagen. Die Besatzung des Patrouillenbootes erwartete, dass er tapfer seinen Hauptmann rettete, und er wollte sie nicht enttäuschen. Er bog auf die Staubstraße ein und fuhr bergab.
Keine Minute zu früh. Er war noch nicht weit vom Lager entfernt, als im Westen ein Patrouillenboot auftauchte und über ihn hinwegdonnerte. Jensen beugte sich über das Lenkrad und konzentrierte sich auf die Straße. Er hoffte, dass es zumindest eine Weile dauern würde, bis die Patrouillenboote, die sich jetzt sammelten, den Versuch aufgaben, die Feinde auf den Hügeln zum Schießen zu verleiten, und landeten. Wenn sie dann entdeckten, wie die Männer auf der Basis gestorben waren - Jensen hatte sich jedenfalls vorgenommen, schon weit von seinem gestohlenen Fahrzeug zu sein, wenn sie es herausfanden.
Doch diese Runde war an den Sicherheitsdienst gegangen, auch wenn er es nicht wusste. Jensen hatte gehofft, dass man seine Anwesenheit im Lager erst entdecken würde, wenn er schon einige Stunden unterwegs war. Jetzt blieb ihm nur ein Bruchteil dieser Zeit, bevor Alarm gegeben wurde.
Es gab eine einzige halbwegs erfolgversprechende Alternative. Sie würden erwarten, dass er sich nach Osten in die Ebene wandte, wo er in der Bevölkerung untertauchen konnte, und deshalb musste er in die Berge zurückkehren. Es klang verrückt, aber er verfügte über Nahrungsmittel für eine Woche, und der Feind würde seine Suche auf den Osten konzentrieren; das Risiko war den Versuch wert. Wenn er sich weit genug nach Süden durchschlug, bestand sogar die Möglichkeit, dass er unbemerkt durch das Netz schlüpfen konnte. Und dann...
Er runzelte die Stirn. Ursprünglich hatte er vorgehabt, die Verbindung zum Untergrund von Argent so rasch wie möglich herzustellen, aber das bedeutete vielleicht, dass er direkt in das Hauptquartier des Sicherheitsdienstes marschierte. Ihm war schmerzlich bewusst, dass aus der Organisation Informationen durchsickerten wie aus einem Sieb - seine Verfolger wussten viel zu gut

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