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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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ging an Caine vorbei und nahm Skyler gegenüber Platz. »Ganz gleich, auf welcher Seite sie steht, sie möchte aus uns allen herausholen, was möglich ist. Taktiker wollen immer die gesamte Information, die sie bekommen können.«
»Haben Sie deshalb die anderen weggeschickt?« Caine trat an den Tisch. »Damit sie nicht an sie herankann?«
»Weder sie noch andere potenzielle Spione. Außerdem ist es ein allgemein anerkannter taktischer Grundsatz, nicht alle Torpedos in das gleiche Rohr zu laden. Sie sind jedenfalls der Einzige, den die Kollies auf keinen Fall in die Finger bekommen dürfen.«
»Daher die Leibwächter?«
»Wir sind einfach gern mit Ihnen zusammen«, versicherte ihm Novak von seinem Feldbett aus.
Als Antwort schnaubte Caine verächtlich.
»Aber Sie haben nicht ganz unrecht.« Lathe überlegte rasch. Das Timing war von entscheidender Bedeutung. »Wenn wir hier zu lange herumsitzen, wäre es möglich, dass die Kollies etwas gegen uns unternehmen. Okay. Morgen werden Mordecai und ich das Henslowe-Gefängnis genau in Augenschein nehmen und uns dabei überlegen, wie wir die Veteranen am besten herausholen.«
Am anderen Ende des Raumes zog Mordecai die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts. »Das ist wenigstens etwas«, meinte Caine. »Ich komme mit.«
Lathe schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Haben Sie vergessen, dass wir Sie außer Reichweite der Kollies halten? Sie bleiben hier, weil Sie sich hier in Sicherheit befinden.«
Caines Lippen zuckten, aber der Ausdruck auf Lathes Gesicht mahnte ihn zur Vorsicht. Er drehte sich um, trat ans Fenster und blickte hinaus.
Die Ungeduld der Jugend, dachte Lathe, während er über seinen Drachenkopfring strich und Caines steifen Rücken betrachtete. Plötzlich überfiel ihn tiefe Müdigkeit. Warum setzte er sich dieser Folter eigentlich wieder aus, noch dazu für ein Unternehmen, das so wenig Aussicht auf Erfolg hatte? Er wandte seufzend den Blick von Caine ab.
Skyler saß ihm immer noch gegenüber. »Alles in Ordnung?«, fragte er leise.
Lathe brachte ein schiefes Lächeln zustande.
»Klar.«
»Er wird lernen. Haben Sie es mit morgen ernst gemeint?«
»Ja. Haben Sie in letzter Zeit mit Vale gesprochen?«
»Novak ist heute früh mit ihm zusammengekommen. O'Hara und Haven scheinen gute Fortschritte zu machen. Sie sind aber noch ziemlich schwach - eine Behandlung mit hohen Dosen Idunin ist nicht unbedingt angenehm.«
»Keiner von uns macht mit, weil es angenehm ist«, stellte Lathe ungerührt fest. »Wann werden sie wieder imstande sein zu kämpfen?«
»Vale nimmt an, dass es noch drei oder vier Tage dauern wird, bis sie wieder voll bei Kräften sind.«
»Okay.« Lathe blickte auf seine Uhr. »Die Zusammenkunft der taktischen Gruppe beginnt in einer Stunde; dann erzähle ich ihnen von unserem Ausflug. Natürlich werde ich Ihre Rolle nicht erwähnen.«
Skyler fuhr nachdenklich mit den Fingerspitzen über die Tischplatte. »Müssen Sie ihnen überhaupt etwas erzählen? Wenn es einen Kolliespion in der Gruppe gibt, dann fordern Sie sie ja förmlich auf, uns eine Falle zu stellen.«
»Möglich. Aber wenn wir nichts sagen, vertrauen sie uns nie wieder - Tremayne findet jetzt schon, dass wir zu oft von ihnen verlangen, uns blindlings zu glauben. Außerdem können wir dadurch feststellen, ob es in der Gruppe tatsächlich einen Spion gibt.«
»Hmmm. Dann fahren Sie und Mordecai also allein?«
»Wahrscheinlich gemeinsam mit einem Argentianer - ich nehme an, dass Tremayne darauf bestehen wird. Unser loyaler Führer Fuess wäre eine gute Wahl. Wenn es zu einem Kampf kommt, wäre es sehr angenehm, einen Blackcollar in Reichweite zu haben.« Lathe legte den Kopf schief. »Ich sehe Ihnen an, dass Sie einen Einwand haben.«
Skyler blickte kurz zu Caine hinüber. »Sie wollen ihn mit Novak allein lassen? Wenn ich ihn lebend fangen wollte, wäre das der Augenblick, in dem ich meinen Überfall ausführen würde.«
Lathe antwortete nicht sofort. »Sie glauben, dass der Sicherheitsdienst schon so verzweifelt ist? Wenn der Überfall schiefgeht, vertreiben sie uns aus der Reichweite ihrer Spione.«
»Das stimmt. Aber wir sollten uns nicht darauf verlassen, dass die Opposition über gesunden Menschenverstand verfügt.«
»In diesem Fall ist es vielleicht besser, wenn wir ihn zu Hawking, Kwon und Spadafora schicken.«
»Oder Sie nehmen ihn morgen mit. Das meine ich ernst. Die anderen werden auf jeden Fall versuchen, Sie am Leben zu lassen, und wenn ihnen klar wird, wen sie vor sich haben,

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