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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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sie Gree noch nie erlebt hatte, eine Art unterschwelliger, katzenhafter Kraft, die die Legenden über den Mann beinahe glaubhaft machten. Und wenn seine Rads ihm nur im Entferntesten das Wasser reichen konnten, dann waren die Gerüchte, die am Vormittag aus Calarand zu Gree gedrungen waren, vielleicht gar nicht so übertrieben.
Es war beinahe so weit. Gree wählte alle Nummern bis auf die letzte, sah unverwandt auf seinen alten Armeechronometer und wartete, bis es auf die Sekunde genau Zeit war, die Verbindung herzustellen. Dabei fiel sein Blick auf die halb ausgefüllten Bestellformulare auf der Theke, und er lächelte.
Es würde besser sein, wenn er sein Lager nicht allzu sehr aufstockte. Er hatte so eine Ahnung, dass die Aktivität rund um Split sehr bald nachlassen würde.

19
    Die spannungsgeladene Luft im Besprechungsraum war so dick, dass man sie in Scheiben schneiden konnte. Als Caine sich im Kreis umblickte, stieß er nur auf Feindseligkeit. Bakshis Gesichtsausdruck war eisig, seine Blackcollars wirkten eher verächtlich, Jeremiah Dan hatte die Finger so fest zusammengepresst, dass seine Nägel weiß waren. Salli Quinlan und Miles Cameron sahen wie Löwen aus, die darauf warteten, dass sie in der Arena an die Reihe kommen, und Faye Picciano war ungewöhnlich schweigsam, während sie sich mit Lathes Verbrennungen beschäftigte. Rai Tremayne stand hinter seinem Stuhl, und Caine hatte noch nie einen so wütenden Mann gesehen.
»Vorsichtige Sondierung. Ein Blick auf das Gefängnis. Wirklich clever.« Tremaynes Blick bohrte sich wie ein Zwillingslaserstrahl in Lathes Augen. »Was, zum Teufel, haben Sie mit diesem idiotischen Unternehmen erreichen wollen?«
»Ich bin lebend hinein- und wieder herausgekommen.« Lathe zuckte zusammen, als Faye ihm Salbe auf die Schulter strich.
»Halten Sie still!«, schimpfte sie. »Das Zeug ist teuer - wir können es uns nicht leisten, es für unverletzte Haut zu verwenden.«
»Oder für idiotische Angeber«, unterbrach sie Tremayne. »Räumen Sie es weg, Faye! Heben Sie die Salbe für Radix-Leute auf, die in Ausübung ihrer Pflicht verletzt werden. Sie haben meine Frage nicht beantwortet, Lathe.«
»Worüber ärgern Sie sich eigentlich, Tremayne?«, fragte der Comsquare, während Faye die Tube mit Brandsalbe zuschraubte und begann, die bereits behandelte Haut zu verbinden. »Ich brauche nur dann Ihre Erlaubnis zu einer Aktion, wenn ich Ihre Leute und Ihre Ausrüstung benötige.«
»Was ist mit dem Kastenwagen, den Sie verloren haben?«, knurrte Cameron. »Das war nämlich unsere Ausrüstung.« Er warf Novak einen gereizten Blick zu, weil dieser an der Wand entlangstreifte und gerade an ihm vorbeikam. »Werdet ihr beide euch endlich setzen, verdammt noch mal?«
Weder Mordecai noch Novak beachteten ihn, sondern wanderten weiterhin geräuschlos durch den Raum. »Sie tun doch niemandem etwas«, mischte sich Lathe ein. »Und was den Wagen betrifft...«
»Mir ist es lieber, wenn sie sitzen.«
»Jetzt reicht es!«, fuhr Tremayne dazwischen. »Vergessen Sie den Wagen! Es geht um...«
»Nein, vergessen wir den Wagen nicht«, unterbrach ihn Lathe. Sein Ton war plötzlich hart. »Wir haben den Wagen verloren, weil wir in einen Hinterhalt geraten sind. Und das bedeutet, dass wir verraten wurden - von einem von Ihnen.«
»Commando Fuess hat mir davon berichtet«, erwiderte Tremayne. »Sie haben keinen schlüssigen Beweis dafür.«
Lathe sah zu Fuess hinüber, und Caine hatte den Eindruck, dass dieser dem Blick auswich. »Hat Commando Fuess erwähnt, dass sie uns bereits zehn Häuserblocks vor dem Strip folgten? Und dass ihre Straßensperren bereits aufgestellt waren - sogar mit schweren Magnetschloss-Handschellen, die nicht zur Standardausrüstung der Patrouillen gehören? Wie viele Beweise brauchen Sie eigentlich?«
»Vielleicht hat Sie heute früh jemand gesehen, als Sie das Haus verließen«, meinte Faye.
»Dann hätten sie nicht mehr genügend Zeit für ihre Maßnahmen gehabt. Außerdem hatte ich jemanden in der Garage, der darauf achtete.«
Tremayne schlug mit der Faust auf den Tisch.
»Jetzt reicht es aber wirklich, verdammt noch mal!«
Er ließ sich auf seinen Stuhl fallen und zeigte über den Tisch hinweg auf Lathe. »Ich habe genug davon, dass ich Ihnen immer aufs Wort glauben soll, damit Sie verschwinden und hinter unserem Rücken arbeiten können. Sie werden uns erzählen, was Sie vorhaben, und zwar jetzt!«
»Tut mir leid.« Lathe schüttelte den Kopf.
»Sie haben keine Wahl.«

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