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Blackhearts: Roman (German Edition)

Blackhearts: Roman (German Edition)

Titel: Blackhearts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Wendig
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von ihr –
    Beck!
    Sie dreht sich in der Hüfte, hebt den .380ger –
    Aber sie ist zu langsam. Und er hat einen Schürhaken.
    Die Eisenstange knallt gegen die Pistole, schlägt sie ihr so hart aus der Hand, dass sie das Gefühl hat, ihre Hand stünde in Flammen. Die Pistole schlittert über den Boden und landet unter der gut bestückten Art-Déco-Hausbar.
    Beck fängt an, unberechenbar vor ihr hin und her zu tänzeln – es ist schwer, ihn zu fixieren. Er landet einen Handballenschlag in ihrem Solarplexus, der ihr die Luft aus der Lunge treibt. Er packt sie am Kopf, macht Anstalten, ihn auf sein Knie zu knallen –
    Miriam lässt das nicht zu. Sie formt ihre Hand zu einer Spitze und rammt sie ihm in die Achselhöhle, genau dahin, wo sie ihn mit der Gabel erwischt hatte.
    Er grunzt, ist aber ansonsten ungerührt.
    Scheiße!
    Zwei harte Schläge in ihre Seite. Er stampft ihr auf den Fuß, wirft sie hin. Miriam kracht mit der Schulter auf den Boden.
    Auf allen Vieren krabbelt sie auf die Hausbar zu – die Pistole liegt darunter, noch nass vom Regen.
    Aber Beck hat andere Pläne. Er packt sie beim Hosenbund und hämmert ihr, während er sie zu sich heranzieht,mit weit ausholendem Ellbogen in die Nieren. Immer wieder. Er ist besser als sie. In jeder Beziehung.
    Sie ist so gut wie tot.
    Es sei denn –
    Was unterrichtet Beck noch gleich? Sensei Beck. Ninjakrieger Beck.
    Er unterrichtet Mädchen darin, wie man sich verteidigt.
    Wie man schmutzig kämpft.
    Sprecht mir nach: Augen Nase Kehle Leiste Knie und Füße   –
    Miriam rollt sich herum. Ein harter Stiefeltritt landet direkt auf seinem Knie. Der Schmerz spiegelt sich in seinem Gesicht wider – aufgerissene Augen, epischer Kiefer in Todeskrampfzuckungen.
    Er knurrt, zieht sie wieder auf die Füße hoch –
    »Augen«, sagt sie und spuckt ihm ins Auge.
    »Nase.« Sie schmettert den Kopf dagegen, spürt, wie der Knochen nachgibt. Er packt sie am Kinn, aber sie ist nass vom Regen und entwindet sich seinem Zugriff.
    »Kehle.« Wieder formt sie die Hand zu einer Spitze und stößt sie ihm hart in die Gurgel. Sein Atem ist ein klagendes Keuchen.
    »Mein Favorit«, sagt Miriam. »Leiste.«
    Knie hoch in seine Krimskramsschublade. Ein gemeiner Treffer.
    Er schnappt nach Luft, und sie stößt ihn nach hinten.
    Beck taumelt, versucht sich zu orientieren und stößt mit dem Hintern gegen die Wand. Er prallt ab und geht wieder auf Miriam los –
    – die Zeit zerfällt in abgehackte Momente, ein abgerissener Trommelrhythmus –
    – die Tür geht auf. Louis, der Edwin hineinschleppt –
    – sie langt unter die Hausbar, findet den Hauptpreis –
    – Louis ruft: »Miriam!« –
    – die Pistole liegt klein, aber schwer in ihrer Hand –
    – peng  –
    – eine rote Rose erblüht auf Becks Brust –
    – Edwin schreit nach seinem Bruder –
    – die Schwalbe auf Becks Brust verblutet, durchs Auge erschossen –
    – und er fällt mit dem Gesicht voran auf den Boden der Eingangshalle.
    Rauch kräuselt träge aus der Mündung.
    Edwin kriecht zu seinem Bruder hinüber, schluchzt in die Haare des Mannes, hält ihn fest, drückt ihn. Miriam stürmt zu ihm hin.
    Sie richtet die Pistole auf Edwin. »Geben Sie mir Ihre Hand!«
    »Fahr zur Hölle, Miststück!«, keucht der Schulleiter.
    Sie zieht ihm die Pistole über den Schädel. »Scheiß drauf«, murmelt sie und packt sein Gesicht –
    Dann sieht sie es: die Aufführung seiner Todesszene.
    Dieser Hurensohn!
    »Das hätte ich mir denken können«, sagt sie.
    »Lass ihn«, sagt Louis. »Rufen wir die Polizei.«
    »Die Polizei?« Sie lacht, aber es ist ein freudloses, bitteres Lachen. »Weißt du, wie er stirbt? Er stirbt in einem verdammten Ski-Chalet! Ich weiß nicht wo, Colorado, Schweizer Alpen, es spielt keine Rolle. Er stirbt als alter Mann an einem knisternden Feuer, während zwei Enkelkinder zu seinen Füßen spielen. Dieser üble Scheißkerl, der seiner Monstermutter und seinem Satansvater geholfen hat, junge Frauen zu jagen, zu foltern und zu ermorden, kommt ungestraft davon! Und mordet weiter, soweit ich weiß.«
    Vorsichtig kommt Louis näher. In einer Geste des Friedens und der Ruhe hält er die enormen Hände hoch, doch es wirkt nicht.
    »Miriam, er ist wehrlos!«
    »Erzähl das den toten Mädchen! Du hast ihre Zungen nicht gesehen! Einmachgläser über Einmachgläser! Fünf Dutzend tote Mädchen!«
    Edwin schluckt einen harten Knoten hinunter und ringt die Hände. »Ich werde mich bessern. Ich werde

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