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Blackhearts: Roman (German Edition)

Blackhearts: Roman (German Edition)

Titel: Blackhearts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Wendig
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dass Louis eine Pistole hat – eigentlich eine verdammte Handkanone –, als er zu ihr zurückkommt, mit den Handschellenschlüsseln, die von seinen mächtigen Pfoten verschluckt werden.
    Louis starrt auf die Leiche herab. »Ich hätte ihn erschießen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte. Ich hatte ihn bereits, Miriam. Er lag vor mir, aber dann ist der Schisser in mir durchgekommen. Hab neben seinen Kopf auf den Boden geschossen … und … und – ich bin weggelaufen.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagt sie. Ein paar Augenblicke verstreichen zwischen ihnen, während der Regen fällt. »Louis, ich glaube, ich habe einem Vogel telepathisch befohlen, zu tun, was ich will.«
    »Oh.« Er befreit ihre Hände, und das Blut strömt zurück in ihre Gliedmaßen.
    »Dieser Polizist. Er ist nicht der Einzige«, sagt sie keuchend.
    »Ich weiß.«
    »Und sie haben das Mädchen. Lauren.«
    »Ich weiß.«
    »Wirst du mir helfen, sie zu retten?«
    »Das werde ich.«
    »Dann besorg mir die Pistole dieses Wichsers! Wir werden sie brauchen.«

ACHTUNDFÜNFZIG

Walküre
    »Ich bin froh, dass du hier bist«, sagt Miriam, während die beiden sich zum Haus schleichen. Sie schlüpfen durch eine Seitentür hinein: eine Waschküche. Regale mit Handtüchern und Frontlader-Waschmaschinen, die still dastehen.
    Das ganze Haus ist still.
    »Pst!«, sagt er.
    Sie betreten die Diele, gehen an einem alten vergoldeten Spiegel vorbei. Miriam sieht ihr Gesicht. Sie sieht aus wie eine wandelnde Leiche frisch aus der Mikrowelle. Blaue Flecken, verschorfte Stellen und dicke Beulen. Zuerst ihr Zusammenstoß mit Keener, dann die Kämpfe mit den Brüdern Caldecott: Beckett und Earl. Miriam kann sogar die verkrustete Narbe sehen, wo die Kugel des Amokläufers einen Graben durch ihren Kopf gezogen hat – aber diese Wunde ist nichts, verglichen mit all den andern.
    »Wie bist du hierhergekommen?«, flüstert sie, während sie zu der Eingangshalle schleichen.
    »Ich habe herausgefunden, dass es das Auto des Schulleiters war, das dich hierhergebracht hat – also habe ich ihm eine Pistole an den Kopf gedrückt und mich von ihm herfahren lassen. Dann hab ich seinen Arsch in den Kofferraum verfrachtet.«
    »Edwin ist hier?«
    Louis nickt, den Colt Python in der Hand.
    »Bring ihn her!«, sagt sie.
    »Ich will dich nicht allein lassen.«
    »Mir passiert schon nichts.«
    »Warte auf mich!«, sagt er, und sie nickt.
    Doch es ist eine Lüge. Miriam hat nicht vor, auf ihn zu warten. Das hier ist ihre Sache, nicht seine.
    Louis zögert, doch schließlich kauft er es ihr ab. Sie erreichen die Eingangshalle, und er geht durch den Vordereingang nach draußen.
    Lässt Miriam allein im Haus zurück.
    Allein mit zwei Ungeheuern.
    »Earl ist tot!«, brüllt sie. Ihre Stimme hallt in dem hohen Raum wider. »Aber ich schätze, das wisst ihr. Deshalb versteckt ihr euch.«
    Nichts.
    Miriam glaubt, oben etwas zu hören, das Knarren einer Holzdiele.
    Beck ist gefährlich, wie eine zusammengeringelte Viper: schwer zu sehen, schnell im Zuschlagen.
    »Sie werden es kaum glauben, Eleanor!«, ruft Miriam. »Ich habe ihm die Zunge herausgeschnitten, bevor er starb.« Nicht gelogen – nicht direkt. »Er wusste, was kommen würde, nicht wahr? Er war nur derjenige, der eure dreckigen Geschäfte verschleiern musste. Edwin half, die Mädchen zu inspizieren. Carl war fürs Umbringen verantwortlich. Und Earl sorgte dafür, dass die Mädchen als vermisst galten, nicht als Mordopfer. Aber Beck … er ist Ihr wahrer Liebling. Jetzt, wo Daddy tot ist, würde er derjenige sein, der die Axt nimmt. Der das Lied der Spottdrossel singt.«
    Eleanor erscheint.
    Die alte Frau steht oben und geht am Rand der Galerie entlang, mit einer Hand streicht sie übers Geländer. Miriam folgt ihr mit der Pistolenmündung.
    »Es sind gute Jungen«, sagt Eleanor, verunsichert, zitternd.
    »Wie kommt es, dass Sie Mädchen so hassen?«, fragt Miriam. »Bei Jungen suchen Sie nicht nach den Problemfällen. Sie bringen niemanden mit einem Schwanz um. Nur junge Mädchen. Böse Mädchen.«
    »Weil Mädchen Gift sind. Huren, wenn man sie lässt.«
    »So wie Sie es waren? Schlampen und Huren wie die kleine Ellie Caldecott?«
    »Ich wurde Ella genannt, wenn Sie es unbedingt wissen müssen.«
    »Schicken Sie Beckett raus!«, sagt Miriam.
    Eleanor lächelt.
    Erst da erkennt Miriam, dass man sie ausgetrickst hat, ausgetrickst auf ihre eigene scheiß Art: Eleanor hat sie abgelenkt.
    Das Aufblitzen einer Bewegung links

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