Blacklist - Blacklist - Blacklist
weißen Range Rover genommen hatte, dass sie nicht in dem Haus in New Solway aufgetaucht war, dass sie um halb vier verschwunden war, nach dem Streit mit ihrem Vater.
»Haben Sie Julius Arnoff angerufen? Vielleicht ist sie wieder in Larchmont.« Ich hielt es nicht für wahrscheinlich, weil man sie und Benji schon einmal in dem Haus aufgestöbert hatte, aber vermutlich war keiner der beiden derzeit imstande, klar zu denken.
»Daran habe ich als Erstes gedacht«, sagte Edwards. »Während Renee noch herumfluchte, weil Sie Trina zu ihrem arabischen Freund gebracht haben, habe ich einen Wachmann nach Larchmont geschickt. Dort ist sie nicht.«
»Haben Sie einen Treffpunkt mit diesem Jungen verabredet, als Sie heute Morgen unerwünschterweise bei uns in der Wohnung waren?«, fragte Renee.
»Seien Sie nicht kindisch«, fauchte ich. »Ich habe keine Ahnung, wo die beiden sich aufhalten. Hören Sie auf, nach einem Schuldigen für ihr Verschwinden zu suchen, und sagen Sie mir lieber, was Sie tun wollen, um sie zu finden.«
»Edwards hat seinen privaten Sicherheitsdienst losgeschickt«, sagte Renee bitter. »Die werden sie vermutlich erschießen, wenn sie sie finden. Wenn Sie nach ihr suchen würden, wo würden Sie anfangen?«
»Das würde ich keinem von Ihnen sagen«, sagte ich bissig und unterbrach die Verbindung.
»Sie haben einen privaten Sicherheitsdienst auf sie angesetzt«, sagte ich zu Pater Lou. »Das finde ich sehr beunruhigend.«
»Das Mädchen liebt ihren Großvater, haben Sie das nicht neulich gesagt? Vielleicht hatten sie irgendeinen besonderen Ort. Wer sich bedroht fühlt, sucht Sicherheit. Wenn sie einen Ort mit ihrem Großvater verbindet, ist sie vielleicht dort.«
»Er hat Alzheimer im fortgeschrittenen Stadium. Er wird es mir nicht sagen können - egal. Ich weiß jemanden, der es kann. Ich ruf sie aus dem Auto an.«
Ich rannte hinaus.
50
Der Preis des Geldes
Nördlich von Madison in Wisconsin fiel Eisregen. Die Autobahn war an den Überführungen rutschig, und ich musste vom Gas gehen. Vom einigen riesigen Sattelschleppern abgesehen, die mit hundertdreißig durch den Matsch pflügten, hatten wir die Straße ziemlich für uns alleine.
Geraldine Graham schnarchte leise auf dem Beifahrersitz. Sie hatte darauf bestanden mitzukommen, da sie noch immer Schlüssel zu dem Blockhaus besaß. Sie hatte sie schnell gefunden, in einer Schublade in ihrem Schlafzimmer, und sie in einer schwarzen Hermès-Handtasche verstaut, die nun zu ihren Füßen stand. Ich wollte Geraldine zwingen, zu Hause zu bleiben, aber sie meinte, sie kenne den Weg und ich nicht, und außerdem sei es ihr wichtig, sich davon zu überzeugen, dass Benji und Catherine wohlauf seien. »Wenn ich Ihnen das alles schon letzte Woche erzählt hätte, wären sie jetzt vielleicht nicht in Gefahr.«
Als ich zu ihrer Wohnung in Anodyne Park durchgedrungen war, hatte Lisa die Tür geöffnet und wichtigtuerisch verkündet, ich könne auf keinen Fall reinkommen, Madam ruhe schon. Ich schob sie beiseite, marschierte den Flur entlang und riss überall Türen auf. Ich fand Geraldine in ihrem Bett. Sie war über einem Buch eingeschlafen.
Lisa kam hereingeschossen. »Oh Madam, diese Detektivin ist hier, sie ist eingebrochen. Soll ich Mr. Darraugh oder Mr. Julius anrufen?«
Geraldine fuhr hoch. »Lisa! Hören Sie auf zu schnattern. Die Detektivin? Darraughs Detektivin ist hier? Ach, da sind Sie, junge Frau. Warten Sie, bis ich mich gesammelt habe.«
Ich kniete mich neben ihr Bett. »Etwas Unvorhergesehenes ist passiert. Ich brauche Ihre Hilfe; dazu müssen Sie sich nicht anziehen.«
»Haben Sie Nachsicht mit den Eigenarten meiner Herkunft, junge Frau. Ich kann angezogen besser denken als nackt. Ich bin unverzüglich bei Ihnen.«
Ich lief ungeduldig vor ihrer Zimmertür auf und ab, aber sie war trotz ihres hohen Alters und Lisas Störversuchen erstaunlich schnell fertig und sprach schon wenige Minuten später mit mir in ihrer Nische im Wohnzimmer. Ich sagte, ich müsse ihr einige absolut vertrauliche Dinge mitteilen, die Lisa nicht hören dürfe. Nach einem Blick auf mein Gesicht schickte Geraldine ihr Hausmädchen hinaus. Nachdem sie mich mit einem Blick bedachte, den sie zum Glück nicht durch Schusswaffen unterstreichen konnte, zog Lisa sich zurück.
Als ich die Tür klacken hörte - und mich vergewissert hatte, dass Lisa nicht davor stand und lauschte -, berichtete ich Geraldine von Catherine und Benji.
»Ich weiß, dass Sie vor all den Jahren eine
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