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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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sämtliche Lehrer und Angestellte in ihr Büro zu rufen, die sich noch im Gebäude aufhielten. Einer der Hausmeister hatte beim Ausladen von Vorräten aus einem Lieferwagen ein Mädchen mit einem Arm in der Schlinge gesehen, in Begleitung eines älteren Schülers. Er war ziemlich sicher, dass sie in einen weißen Geländewagen gestiegen waren, aber er hatte nicht so genau darauf geachtet.
    Der alte Priester geriet in Rage. Nachdem gestern erst das FBI nach Benji gesucht hatte, konnte er es nicht fassen, dass die Direktorin den Jungen einfach weggehen ließ, ohne mit ihm Rücksprache zu halten.
    »Das hier soll ein Zufluchtsort sein. Wenn jeder reinmarschieren und irgendein Kind verlangen kann, wie sollen wir uns dann Entführer und Gangs vom Hals halten?«
    Die Direktorin lief nun ihrerseits rot an vor Zorn: Woher sollte sie wohl wissen, dass ein Mädchen, über dessen Anwesenheit Benji sich freute, eine Bedrohung darstelle? Wenn Pater Lou die Schule selbst leiten wolle, dann solle er das doch tun - sie würde gerne sofort ihren Posten abgeben.
    Das rote Gesicht der Direktorin wurde wellig, und ihr Mund klappte auf und zu wie bei einer Puppe. Auch die Schränke hinter ihr schwappten hin und her wie Wellen. Das sah so komisch aus, dass ich anfing zu lachen. Der Boden wurde auch wellig, was ich noch komischer fand, und ich lachte immer noch, als ich umkippte.
    Mein Kopf war nass. Pater Lou wischte mir mit einem rauen Handtuch aus der Sporthalle Wasser aus dem Gesicht.
    »Nicht in Ohnmacht fallen, Mädchen. Einer muss hier noch bei Verstand bleiben außer mir. Aufsitzen und zusammenreißen.«
    Ich setzte mich auf. Der Priester zog mich mit leichtem Ächzen auf die Füße. Dreiundsechzig Kilo sind ein Fliegengewicht für einen alten Boxer. Er hielt mir eine Tasse an den Mund, und ich schlürfte heißen Tee, verschluckte mich, trank dann den Rest aus. Ich beugte mich vornüber und bemühte mich, die grauen, nebligen Wolken, die meine Gedanken vorstellten, in irgendeine Ordnung zu bringen.
    »Wo könnte das Mädchen hin sein?« , fragte Pater Lou rau, damit ich mich konzentrierte.
    Ich richtete mich auf. »Das hängt auch davon ab, weshalb sie weggelaufen ist.« Meine Stimme klang unstet. Ich räusperte mich und fuhr fort. »Als ich sie heute Morgen darum gebeten habe, mit Benji zu reden, hat sie völlig hysterisch reagiert. Ich habe ihr auch vorgeschlagen, sich ihrer Großmutter anzuvertrauen. Ich hoffe nur, dass sie nicht auf diesen Rat hört.«
    Ich holte mein Handy raus und rief in der Wohnung der Bayards an. Elsbetta meldete sich.
    »Warum Sie machen hier Ärger?«, raunzte sie mich an. »Mr. Edwards, er will mich entlassen, weil Sie heute Morgen waren hier. Jetzt Miss Catherine ist weggelaufen, alles nur wegen Ihnen.«
    »Ist Renee oder Edwards da?« Ich beachtete ihr Gerede nicht. »Ich möchte mit ihnen über Catherine sprechen.«
    »Sie dürfen nicht gestört werden. Sie haben gesagt, keine Telefongespräche.«
    »Sagen Sie ihnen, dass ich Catherines Verschwinden der Polizei melde«, sagte ich kalt. »Wenn sie mich sprechen wollen, können sie mich anrufen; ich gebe Ihnen meine Handynummer.«
    Darauf bat sie mich zu warten. Binnen einer Minute waren Renee und Edwards gemeinsam am Telefon, wobei einer dem
    anderen befahl, das Gespräch ihm zu überlassen.
    »Haben Sie Catherine?«, wollte Renee wissen.
    »Ist sie nicht bei Ihnen?«, entgegnete ich.
    »Sie ist weggelaufen«, sagte Edwards. »Ohne eine Nachricht zu hinterlassen.«
    «Du hast dich aufgeführt wie ein Vater aus dem 19. Jahrhundert, Eds, als du ihr befohlen hast, ihre Sachen für Washington zu packen, und sie durfte nicht mal widersprechen. Elsbetta hat mich im Büro angerufen, aber -«
    Edwards schrie: »Wenn du dich auch nur halb so viel um sie gekümmert hättest wie um Calvin und deinen gottverfluchten Konzern -«
    »Wenn du auf irgendjemanden gehört hättest außer auf deinen -«
    »Hören Sie sofort auf, alle beide«, sagte ich scharf. »Wann ist sie verschwunden und womit?«
    »Sie können nicht die Polizei benachrichtigen«, sagten beide im Chor.
    »Ich kann verdammt noch mal tun und lassen, was ich möchte. Jemand behauptet, sie in einem weißen Geländewagen gesehen zu haben. Denken Sie im Ernst, sie kann mit einem Arm ein schweres Fahrzeug steuern?«
    Hierüber waren sie sich zur Abwechslung einig: Sie wollten wissen, wer sie gesehen hatte. Ich wurde noch wütender und machte ihnen so lange Druck, bis sie zugaben, dass Catherine Renees

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