Blacklist - Blacklist - Blacklist
Liebesbeziehung mit Calvin hatten. Er meinte Sie, als er letzte Woche nach Deenie rief, nicht wahr?«
Ihre Hände krampften sich um die Stuhllehnen, aber sie nickte. »Wie haben Sie es herausgefunden? Weil er immer noch den Schlüssel zu Larchmont hatte?«
»Das und anderes. In Armand Pelletiers Nachlass befindet sich ein unfertiges Manuskript, aus dem das recht deutlich hervorgeht.«
»Ah, Armand. Ich habe mich immer gefragt, ob er sich auf irgendeine Art noch rächen würde. Er setzte sich so leidenschaftlich für die Rechte der Arbeiter ein, dass ich mich eine Weile davon mitreißen ließ - weil ich auch leidenschaftlich war und irgendein Ventil für mein Temperament brauchte. Er war erbittert, als ich ihn wegen Calvin verließ; er warf mir vor, ich sei zu anspruchsvoll und brauche die Fleischtöpfe Ägyptens. Ich sagte, saubere Laken wären mir schon genug. Aber es hatte mehr zu tun mit - Calvin war ein großzügiger Liebhaber, wohingegen Armand… sich mehr nahm, als er gab. Seine Leidenschaft galt nur ihm alleine. Auch Calvin hat auf diesem Wege nur bekommen, was er selbst wünschte, doch das habe ich erst sehr viel später erkannt.«
»Haben Sie nie erwogen, sich von Ihrem Mann zu trennen?« Ich ließ mich wieder ablenken.
»Ich dachte - ich hatte die Vorstellung, dass Calvin und ich heiraten könnten, wenn ich mich von MacKenzie scheiden ließe. Doch so sehr Mutter MacKenzie auch hasste, sie wollte den Skandal einer Scheidung nicht dulden, und bevor ich genügend Mut gefasst hatte, um mich ihr zu widersetzen - hatte Calvin Renee geheiratet.« Sie drehte den großen Diamantring an ihrem Finger. »Ich war nach Washington gefahren, als er vor dem Komitee aussagen musste. Ich war im Zuschauerraum. Ich hatte ihn überraschen wollen. Ich liebte ihn; ich glaubte, er würde mich auch lieben, und ich dachte, wenn ich ihm meine Liebe offenbarte, würde ihm das in diesen schwierigen Tagen Kraft geben.«
»Hat er Sie abgewiesen?«
Sie wandte den Kopf ab. »Es ist nie dazu gekommen. Als er den Raum verließ, war er von Anwälten und Reportern umringt. Abends fragte ich in seinem Club nach ihm, und man sagte mir, wo er zu Abend aß. Als ich das Restaurant betrat, sah ich ihn dort mit Renee sitzen, so wie wir oft zusammengesessen hatten - so nahe, dass wir dachten, die Kleider würden uns vom Leib brennen. Ich ging hinaus, blind in die Nacht hinein, dachte nur, dass niemals jemand erfahren dürfe, wie sehr ich gedemütigt worden war. Stundenlang lief ich ziellos durch die Stadt, bis ich völlig erschöpft in irgendeinem Viertel landete, das ich nicht kannte. Ich ging in eine Bar; ich wollte dort einen Brandy trinken und mir ein Taxi rufen lassen.«
Sie hielt inne, drehte aber weiter an ihrem Ring. »Und dann sah ich dort meinen Mann. Mit Olin Taverner. Sie saßen so dicht beisammen wie Renee und Calvin. Es war diese Art von Bar. MacKenzie schaute auf und sah mich.«
»Ihr Mann war schwul? Nicht impotent? Haben Sie das an diesem Abend erfahren?«
»›Schwul‹? Was für ein albernes Wort für einen Mann, dessen Homosexualität auf ihm lastete wie ein Menhir. Nein, ich wusste es schon seit Jahren. Es erstaunte mich nur, ihn mit Olin zu sehen. Als wir heirateten, hielt sich MacKenzie häufig in New York auf, und es war ein offenes Geheimnis zwischen ihm und seinen Eltern, dass er dort hinfuhr, um Homosexuellenbars aufzusuchen. Die Ehe sollte ihn davon kurieren wie mich von - Liebhabern und ungewollten Schwangerschaften. Ich habe wohl so viele Liebhaber gehabt, weil ich meine Mutter so schockieren wollte, dass sie sich von mir distanzierte, aber sie war hartnäckiger als ich; sie fuhr mit mir nach Europa, in diese Schweizer Sanatorien. Nachdem sie und Blair Graham mich und MacKenzie verheiratet hatten, versuchten MacKenzie und ich es ein paar Jahre miteinander; meine Tochter Laura war von ihm. Aber MacKenzie war unglücklich in meinen Armen, in den Armen jeder Frau, und so kamen wir zu einem stillen Einvernehmen: Wir würden uns der Außenwelt als Paar präsentieren, aber jeder konnte seine Liebschaften haben. Wir waren beide diskret, und eine Weile waren wir wirklich gute Freunde.«
Sie verstummte wieder, und als ich dachte, dass sie noch ihren Finger aufschlitzen würde mit ihren Diamantringen, sagte sie: »Und dann lernte ich Armand kennen, auf einem rauschenden Fest, das Calvin für ihn gab, weil Die Geschichte zweier Länder zwanzig Wochen lang auf der Bestsellerliste der Times stand. Ich begann, Armand zu
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