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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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sein Puls nur noch ein Flattern. Er öffnete die Augen, sagte etwas auf Arabisch und fügte dann auf Englisch hinzu: »Ich sehen Granny vor eine Woche. Sie fahren Ding wie heute, nicht Auto, wie heute ich sehen aus Fenster, sie hat Mann in Wasser getan.«
    »Schsch. Ich weiß. Sei jetzt ganz still. Catherine, lass ihn los, ich trage ihn nach unten und bringe ihn ins Krankenhaus.«
    Ich löste ihre Finger von ihm. »Bring mir die Mäntel, damit wir ihn warm halten können.«
    Ich lud ihn mir auf die Arme, ein dünner Junge, federleicht. »Halt dich fest. Halt dich an mir fest, Benji.«
    Catherine blieb dicht bei mir, damit sie ihre Hand nicht von Benji lösen musste. In der Küche kickte ich Renees Waffe vor mir her, bis sie draußen im Schnee landete. Noch bevor wir den Rover erreichten, war Benji tot.

54
Unnatürlicher Schlaf
    Ich sehnte mich so sehr nach Schlaf wie nach nichts anderem. Ich wünschte mir inständig ein Bad, ein Bett und seliges Vergessen; was ich bekam, waren Cops von Eagle River und den Sheriff vom Vilas County, die versuchten, das Unbegreifliche irgendwie zu begreifen.
    Als Catherine und ich mit dem toten Benji ins Haus zurückkamen, bettete ich ihn auf den Esszimmertisch, der so als Katafalk diente. Catherine ließ sich nicht von ihm trennen, obwohl sie so heftig zitterte, dass ihre Hand nicht auf seinem Kopf liegen blieb.
    Ich ging ins Wohnzimmer und holte die Decken, mit denen wir vorher Geraldine umhüllt hatten. Als ich zurückkam, saß Catherine auf dem Tisch und hatte Benjis Kopf in ihren Schoß gebettet. Ich legte die Decken um sie, aber das Zittern hörte nicht auf.
    Ich holte mein Handy aus der Tasche und hängte mir das Mikro um. Während ich mich mit dem Notruf verbinden ließ, nahm ich Catherine in die Arme und versuchte, sie warm zu rubbeln.
    Als ich endlich zur Vermittlung durchgestellt wurde, zitterte sie nicht mehr so heftig, aber im Raum hing der süßliche Geruch von Angst und Urin.
    Als ich im Wohnzimmer eine Bewegung wahrnahm, ließ ich Catherine los und rannte zu dem Türbogen. Es war nicht Re-nee, sondern Geraldine, die wild entschlossen mit ihrem verletzten Fuß die Treppe herunterhumpelte. Sie blickte von mir zu der zitternden Catherine, dann hinkte sie zu dem Mädchen hinüber und legte ihm ihren Zobel um die Schultern. Ich hüllte Catherine darin ein, so gut es ging. Sie sah mich nicht an, sondern starrte nur ins Leere, mit Benjis Kopf auf ihrem Schoß.
    In einer Ecke des Wohnzimmers hatte ich zwei Korbstühle gesehen. Ich trug sie in den Durchgang zwischen Wohn- und Esszimmer, damit wir sitzen und dabei Catherine im Auge behalten konnten. Dann zog ich einen Couchtisch heran, um Geraldines Fuß darauf zu betten. Die Handtücher, mit denen ich die Wunde verbunden hatte, waren abgefallen, und Blut tropfte auf den Glastisch.
    »Das war eine grauenvolle Tat, den Jungen vor den Augen der eigenen Enkelin zu erschießen«, sagte Geraldine und fügte in beiläufigem Ton hinzu: »Es war mir nicht möglich, Renee zu töten. Was wollen wir mit ihr machen, wenn sie wieder zu sich kommt?«
    »Unseren Bericht als Erstes loswerden«, sagte ich grimmig. »Die Polizei wird bald hier sein, und sie wird ihnen diese Version von Benji als Terroristen und Entführer liefern.«
    »War er denn Terrorist?«, fragte Geraldine.
    »Ich glaube, dass er ein einsamer Junge war, der weit weg von seiner Heimat in einen Krieg geraten ist, von dem er nichts ahnte. Er wollte nur Geld verdienen, um seiner Mutter und seinen Schwestern zu helfen.« Tränen stiegen mir in die Augen. Ich wischte mir wütend die Augen - ich brauchte meinen Verstand, nicht meine Gefühle, für das, was mir jetzt bevorstand.
    Geraldine und ich verfielen erschöpft in Schweigen. Irgendwann sagte sie: »Darraugh und Edwards werden es sonderbar finden, dass ihre Mütter gegeneinander gekämpft haben.«
    Ich grunzte, saß aber reglos da, bis ich plötzlich hörte, wie Renee sich auf dem Treppenabsatz zu rühren begann. Ich stand auf und richtete die Pistole auf sie, als sie die Treppe herunterwankte, angeschlagen, aber noch immer hochmütig.
    Sie blickte an mir vorbei zu Geraldine. »Du neigst dazu, dich meiner Familie zu nähern, wenn man dich ganz gewiss nicht sehen möchte, Geraldine. Du kannst meine Enkelin jetzt getrost mir überlassen.«
    Ich merkte, wie die Wut in mir hochstieg. »Renee, ich weiß nicht, ob Sie geistesgestört sind oder nur eine gute Schauspielerin, aber arrogantes Getue ist hier heute fehl am Platz. Catherine

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