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Blacklist - Blacklist - Blacklist

Titel: Blacklist - Blacklist - Blacklist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky , Pößneck GGP Media GmbH
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huldigen wir dem Bildschirm. Ich verneinte lammfromm jede Verbindung zu den Gullis.
    Ruth brachte ihre Geschäfte mit den Männern zu Ende und sagte ihnen, sie könnten in der Küche eine Tasse Kaffee trinken, dann wandte sie sich zu mir. »Ja?«
    Ich versuchte mit ziemlich hoher Stimme zu sprechen, damit sie nicht an das Krächzen von gestern erinnert wurde, und erklärte, ich sei Detektivin und untersuche die Umstände von Marcus Whitbys Tod. »Sie wissen sicher, dass Mr. Whitby Sonntagnacht in dem Teich in Larchmont Hall zu Tode kam.«
    »Ich schaue mir die Nachrichten an, ja, ich habe diesen Bericht gesehen, dass er hierher kam, um sein Leben zu beenden, und ich wüsste nicht, weshalb Sie uns nun deshalb belästigen.«
    »Oh, diese Geschichte hat Sheriff Salvi nur an die Öffentlichkeit gegeben, um die Gemeinde zu beruhigen«, sagte ich wegwerfend. »Uns sind allerdings die wirklichen Hintergründe bekannt. Ich könnte Ihnen jetzt die Punkte darlegen, die beweisen, dass Mr. Whitby nicht aus freien Stücken in diesem Teich landete, aber Sie interessieren sich gewiss mehr für seine Verbindung zu den Bayards.«
    Ihre Stirnfalten vertieften sich, aber sie sagte nichts.
    »Wir wissen, dass Mr. Whitby hierher kam, um Mr. Bayard zu treffen, weil -«
    »Das ist gelogen. Mr. Bayard hat diese Woche keine einzige Verabredung.«
    »Weil Mr. Whitby ein Buch über eine Autorin von Mr. Bayard schrieb«, fuhr ich fort, als hätte sie nichts gesagt. »Kylie Ballantine, die es in den Fünfzigern und Sechzigern so schwer hatte. Mr. Whitby hat vielleicht nicht mit Mr. Bayard gesprochen, aber er war hier, nicht wahr?«
    Sie zögerte, als überlege sie, wie viel sie preisgeben wolle, dann sagte sie: »Dieser Mann hat hier angerufen, aber wir wollen nicht, dass Journalisten mit Mr. Bayard sprechen.«
    »Sie haben ihn an Ms. Renee Bayard in Chicago verwiesen, aber sie erwies sich nicht als hilfreich, und deshalb fuhr er hierher in der Hoffnung, auch uneingeladen ins Haus zu kommen.«
    Ich hielt die Hand hoch, um weiteren Einwänden vorzubeugen. »Wir wissen, dass Catherine Sonntag und Montagnacht in Larchmont war. Sie sagte mir, ihr Großvater -«
    »Sie lügen doch nur«, entgegnete Ruth aufgebracht. »Catherine war Montag in der Stadt, wie immer, wenn sie keine Ferien hat. Und sie hatte keinerlei Grund, sich in Larchmont aufzuhalten.«
    »Ich habe gestern Nachmittag mit Catherine gesprochen. Montagnacht war sie auf jeden Fall dort. Wir können sie anrufen.« Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. »Die Schule ist schon aus. Wenn sie nicht Lacrosse-Stunde hat, ist sie vermutlich mit ihren Freundinnen in der Banks Street oder in dem Café, wo sie immer hingehen. Ihre Handynummer habe ich nicht, aber Sie, nehme ich an.«
    Das war ziemlich hoch gepokert, denn ich hatte keine Ahnung, was Catherine sagen würde, wenn die Haushälterin mich beim Wort nahm. Also fügte ich rasch hinzu: »Ich will aufrichtig mit Ihnen sein: Catherine hat mir nicht verraten, was sie in Larchmont wollte. Aber sie sagt, wenn ihr Großvater nicht schlafen kann, geht er dorthin, er hat einen Schlüssel, und manchmal begleitet sie ihn - sie mögen die Ruhe und Stille in Larchmont Hall.«
    »Einen Schlüssel zu einem fremden Haus? Etwas Alberneres ist mir noch nie zu Ohren gekommen.« Ihre Stimme klang scharf, aber ihr Blick flackerte unruhig zwischen mir und dem Haus hin und her.
    Ich holte mein Handy heraus. »Ich weiß, dass es albern klingt, aber so hat Catherine es mir gesagt. Rufen wir sie doch an, um das abzuklären. Ich möchte nur wissen, ob Mr. Bayard wirklich in Larchmont war und Mr. Whitby traf. Ich suche nach der Person, die Mr. Whitby zuletzt lebend gesehen hat.«
    Ruth blickte wieder zum Haus hinüber. Sie war offenbar keine zaghafte Persönlichkeit, denn nach einem kurzen Zögern wies sie mich an, ihr zu folgen. Wir traten durch die Seitentür in einen Bereich, wo man sich seiner Mäntel und schmutzigen Stiefel entledigte. Dahinter ging es zur Küche, wo die beiden Lieferanten Kaffee tranken und mit jemandem lachten, den ich nicht sehen konnte. Rechter Hand standen die Kartons mit Lebensmitteln in einer Speisekammer.
    Ruth führte mich an einer schmalen Hintertreppe vorbei, die für jeden, der Wäsche oder Holzscheite schleppen musste, eine Zumutung war. Durch eine Schwingtür kamen wir in den vorderen Teil des Hauses, wo der Flur sofort breiter wurde. Man bewegte sich jetzt auf irgendetwas Dunklem, auf Hochglanz Poliertem mit dicken, weichen

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