Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blackout (German Edition)

Blackout (German Edition)

Titel: Blackout (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
Vom Netzwerk:
willst.«
    Mit dem Schlüssel, den Kristen Nick gegeben hatte, schloss er die Tür zu ihrer Wohnung auf. Er machte das Licht im Flur an und sah, dass sie auf dem Sofa eingeschlafen war.
    »Kris!« Er schüttelte sie leicht. Sie fuhr hoch.
    »Wie spät ist es?«, murmelte sie.
    »Spät.«
    »Hast du was herausgefunden?« Sie rieb sich die Augen und strich die Haare zurück.
    »Glaub schon. Ich weiß nur nicht was.«
    Sie schaute ihn verwirrt an. Er überlegte sich, ob er ihr alles erzählen sollte. Besser nicht. Sie würde sich Sorgen machen und darauf beharren, zur Polizei zu gehen. Sein Gefühl sagte ihm, dass er ganz nahe dran war. Egal, was Caduff ihm erzählt hatte, Nick war überzeugt, dass sein Vater tief in der Geschichte drinsteckte. Finn und er waren ihm zu nahe gekommen. Sein Vater würde schnell handeln müssen. Nick wollte dabei sein, wenn er das tat. Wenn alles gut lief, konnte er Carla finden. Diese Nacht noch, aber das ging nur, wenn er Kristen nicht einweihte. Sie würde ihn davon abhalten wollen.
    »Wo ist Finn?«, fragte sie.
    »Er ist nach Hause gegangen.«
    Es war nicht einfach, sie zu belügen. Er dachte an ihre Hand auf seiner Wange und wandte sich ab.
    »Nick, was ist los?«
    Er hätte nicht herkommen sollen!
    »Nichts!«
    »Deine Kleider sind schmutzig. Du benimmst dich seltsam. Ich seh doch, dass etwas nicht stimmt.«
    »Ich … ich muss nur ganz schnell noch mal weg. Wenn ich zurück bin, erzähle ich dir alles.«
    Er wich ihrem fragenden Blick aus.
    »Ich dachte, wir ziehen das gemeinsam durch. Warum bist du überhaupt hier, wenn du mir nicht sagen willst, was du vorhast?«
    Weil ich mich wegen Finn beschissen fühle. Weil ich es nicht ertrage, dass Caduff mir nicht verraten hat, dass er meine Mutter kennt. Weil ich dich liebe. Das alles sagte er nicht. »Weißt du, wo ich Finns Handy gelassen habe?«, fragte er stattdessen.
    »Du hast es auf das Bücherregal gelegt.« Sie winkelte die Beine an und umschlang sie mit den Armen.
    Er ging zum Regal und schnappte sich das Handy.
    »Hat Finn deine Nummer einprogrammiert?«
    »Weiß ich doch nicht!« Wie ein eingerollter Igel saß sie da und schaute ihn zornig an.
    Er schaltete das Handy ein und suchte nach ihrer Nummer. Zum Glück hatte Finn sie gespeichert. Nick war sich nicht sicher, ob er sich getraut hätte, danach zu fragen. Sie war wütend auf ihn. Er steckte das Telefon in die Hosentasche.
    »Ich melde mich.«
    Sie antwortete nicht. Er wollte nicht einfach so gehen. »Wenn das alles hier vorbei ist …«, begann er.
    »Dann?«
    »Dann würde ich dich gerne ins Kino einladen. Oder so. Irgendwas, was du gern machst.«
    Himmel, sein Herz klopfte lauter, als die Uhr in Forsters Wohnzimmer getickt hatte! Sie ließ sich ganz schön Zeit mit ihrer Antwort. Sag was!
    »Nick, ich will nicht nur die sein, die mit dir ins Kino geht. Hier und jetzt, das ist wichtig. Lass mich dir helfen. Nimm mich mit.«
    Er zögerte. Nichts hätte er lieber getan, aber er wollte sie nicht in Gefahr bringen.
    »Es ist wahrscheinlich nichts Wichtiges. Ich bin auch nicht lange weg. Versprochen.«
    Er sah ihr an, dass sie ihm nicht glaubte.
    »Darf ich den Schlüssel noch behalten?«, fragte er.
    »Sei vorsichtig«, sagte sie.

25
    N ick versteckte das Motorrad am Eingang zur Auffahrt. Im Schatten der Bäume näherte er sich seinem Elternhaus, das bis auf ein erleuchtetes Fenster im ersten Stock im Dunkeln lag. Sein Vater arbeitete wieder einmal durch. Fragte sich nur, was ihn diese Nacht beschäftigt hielt.
    Nick schlich zum Geräteschuppen neben der Garage. In einer geheimen Nische lag seit Jahren gut versteckt ein Schlüssel für den Hintereingang. Nick griff nach ihm und stellte erleichtert fest, dass er immer noch da war.
    Die Tür quietschte leise, als er sie öffnete. Er hielt den Atem an und wartete, aber nichts geschah. Vorsichtig tastete er sich schrittweise die hölzerne Treppe hoch, immer darauf gefasst, dass ihn ein Knarren verraten würde. Sein Puls raste. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen. Würde nicht einfach sein zu erklären, warum er mitten in der Nacht hier herumschlich.
    Er hatte Glück und schaffte es, geräuschlos in das erste Stockwerk zu gelangen.
    Die Tür zum Arbeitszimmer war nur angelehnt. Durch einen schmalen Spalt fiel Licht auf den Flur. Nick drücktesich an der Wand entlang, bis es ihm möglich war, einen Blick in den Raum zu werfen. Sein Vater stand reglos am Fenster, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Nach einer

Weitere Kostenlose Bücher