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Blackout (German Edition)

Blackout (German Edition)

Titel: Blackout (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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trinke ich zu viel.«
    »Ich habe mich besser gefühlt auf Drogen. Birne zu und abtauchen. Die Kämpfe mit dem Alten vergessen. Die neue Schule ertragen. Gut drauf sein. Anders sein als diese Spießer. Aber es hält nie an, verstehst du? Du landest immer wieder am selben Ort. In deinem jämmerlichen Leben.«
    Finn nickte, als ob er das verstehen könne. »Und darum hast du aufgehört?«
    »Nein.« Nick kehrte Finn den Rücken zu.
    »Hey, alles okay?«
    »Ja. Lass uns weiterfahren.«

23
    R uhig glitt die Maschine durch die Nacht. Sie waren allein. Keine Lichter hinter ihnen, keine, die ihnen entgegenkamen. Als ob alle Einwohner des Rheintals beschlossen hätten, sich bei diesem schlechten Wetter in ihren Häusern einzuigeln. Nick bereitete sich auf die Begegnung mit Caduff vor. Auch Finn musste in Gedanken anderswo gewesen sein, denn keiner von ihnen hatte die Lichter kommen sehen.
    Sie waren plötzlich da, ganz dicht hinter ihnen. In helles Scheinwerferlicht getaucht, boten Finn und Nick ein unübersehbares Ziel.
    »Gib Gas!«, schrie Nick.
    Finn beschleunigte, doch der Wagen hielt mühelos mit. Nick sah das Schild mit der Warnung vor der nächsten Kurve. Finn konnte nicht so weiterrasen! Er musste vom Gas! Doch Finn wollte dem Wagen hinter ihnen entkommen und bremste erst kurz vor der Kurve ab. Zu spät und zu heftig. Das Motorrad legte sich gefährlich quer. Nick spürte, wie Finn die Kontrolle verlor. Eine endlose Sekunde lang kämpften sie gegen das Fallen, doch die Maschineschlitterte in die Wiese neben der Straße. Nick fühlte einen stechenden Schmerz im Rücken, der Aufprall presste ihm die Luft aus den Lungen. Er rutschte über Gras, suchte Halt und fand keinen. Unten und oben waren nicht mehr zu unterscheiden. Irgendwo hörte er Finn schreien. Er schützte seinen Kopf so gut es ging mit seinen Armen und überließ sich den nachlassenden Fliehkräften.
    Benommen lag er im nassen Gras. Da war Schmerz, aber Nick hätte nicht sagen können, was ihm wehtat. Alles. Einfach alles. Er bewegte ein Körperteil nach dem anderen. Gebrochen schien nichts zu sein. Wenigstens das. Er konnte Finn in der Dunkelheit nicht sehen und rief nach ihm. Es blieb gespenstisch still.
    »Finn!«, schrie er noch mal und versuchte dann, sich aufzurichten, doch seine Beine trugen ihn nicht. Er riss sich den Helm vom Kopf, damit er besser sehen konnte.
    »Finn! Verdammt. Wo bist du?«
    »Hier.« Finns Stimme klang schwach. Nick kroch in die Richtung, aus der sie gekommen war.
    »Finn? Ich seh dich nicht. Sag was.«
    »Ich bin hier.«
    Langsam gewöhnten sich Nicks Augen an die Dunkelheit. Er sah Finns Körper auf der Wiese liegen.
    »Bin gleich bei dir.«
    Finn stöhnte. »Scheiße. Ich kann nicht aufstehen.«
    Er hatte den Helm ausgezogen. Sein Gesicht war kreidebleich. Vorsichtig versuchte er sich aufzusetzen.
    »Bist du okay?«, fragte er Nick.
    »Denke schon.«
    »Mann, du zitterst ja.«
    »Finn, ich bin in Ordnung.«
    »Tut mir leid, dass ich uns …«
    Nick fasste Finn am Arm. »Hör auf! Sag mir, was dir fehlt.«
    »Mein Bein tut tierisch weh. Mein Schädel brummt. Ein paar Rippen sind hinüber. Sticht gewaltig. Eine ganze Scheißliste ist das. Kannst du das Motorrad sehen?«
    Nick erhob sich. Die Hände auf die Knie gestützt stand er gebeugt neben Finn und wartete darauf, dass das Schwindelgefühl nachließ.
    »Dort!«, sagte Finn, der das Motorrad zuerst entdeckte. Es lag nur wenige Meter von ihnen entfernt. »Schau nach, ob es noch geht.«
    »Spinnst du? Hast du dein Handy dabei? Wir müssen einen Krankenwagen rufen. Mensch, dein Bein ist wahrscheinlich gebrochen und du siehst aus wie ein beschissener Zombie.«
    Finn ließ sich ins Gras zurückfallen.
    »Du hast mein Handy.«
    Natürlich! Finn hatte es ihm gegeben, aber er hatte es bei Kristen vergessen.
    »Ich hab’s nicht dabei«, sagte Nick. »Ich werde einen Wagen anhalten.«
    »Bis jetzt ist keiner vorbeigefahren und da kommt auch nicht so schnell einer. Lass mich liegen und organisier Hilfe.«
    »Ich lass dich hier nicht allein.«
    »Hey, halb so wild. Ich werde schon nicht abkratzen. Versuch die Maschine zu starten.«
    Immer noch auf wackligen Beinen stolperte Nick zu Finns Motorrad. Er brauchte eine ganze Menge Anläufe, bis es ihm gelang, die Maschine aufzurichten.
    »Bitte, spring an«, flehte er, als er den Zündschlüssel drehte. Das Motorrad tat ihm den Gefallen. Erleichtert atmete Nick auf.
    Beim ersten Haus der Ortschaft hielt Nick an. Er klingelte Sturm. Nach

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