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Blackout (German Edition)

Blackout (German Edition)

Titel: Blackout (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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geklungen.
    »Er hat einen Koffer dabei.«
    »Wir werden uns darum kümmern. Wir. Nicht du. Verstanden?«, wiederholte Caduff.
    »Ja«, antwortet Nick kurz und legte auf.
    Die Jagdhütte stand gut verborgen inmitten eines letzten Ausläufers des Waldes, nahe an einer Felswand, in der sich Höhlen und verborgene Eingänge zu dem stillgelegten Eisenbergwerk befanden.
    Pass auf, dass du dich in den Stollen nicht verirrst!
    Ganz deutlich erinnerte er sich an diesen Satz. Und plötzlich war alles klar. Carla war irgendwo da oben, in einem Labyrinth von Höhlen und Gängen, wo man jemanden so verstecken konnte, dass er für immer unentdeckt blieb.
    Nick konnte nicht warten. Er startete das Motorrad und fuhr die Bergstraße hoch. Sein Vater hatte Carla. Und einen Koffer. Wahrscheinlich gefüllt mit Geld für jemanden, der Carla etwas antun würde. Der Typ am Telefon, das war der Hagere gewesen! Der Mann für die Drecksarbeit. Die Jagdhütte war der Treffpunkt. Nick schaute zurück. Keine Lichter hinter ihm. Noch nicht. Aber viel Zeit würde wohl nicht bleiben. Caduff musste sich beeilen!
    Nick hielt Ausschau nach der kleinen Waldlichtung mit dem wuchtigen Felsen auf der linken Seite. Kurz nach diesem Felsen bog ein Waldweg zur Jagdhütte ab. Nick glaubte schon, daran vorbeigefahren zu sein, als sich derWald vor ihm auftat und den Blick auf die Lichtung freigab.
    Die Regenwolken hatten sich fast alle verzogen. Zwischen den wenigen verbliebenen Wolkenfetzen stand der Mond am Himmel und verbreitete gerade so viel Licht, dass Nick die nähere Umgebung erkennen konnte. Da war der Felsen! Jetzt musste gleich die Abbiegung kommen. Nick bremste ab und sah sich um. Nichts. Das konnte nicht sein! Verwirrt stieg er vom Motorrad. Irgendwo hier musste doch der verdammte Weg sein! Nick ging die Bergstraße entlang, bis sie steil anstieg. Keine Spur von einem Waldweg. Er kehrte um und prüfte aufmerksam die Umgebung. Dichtes Unterholz wucherte bis zur Straße, die Schatten der Bäume tauchten die Straße in ein schmutziges Schwarz. Außer seinen eigenen Schritten und dem Puls, der gegen seine Schläfen pochte, herrschte eine beklemmende Stille.
    Gerade als er aufgeben wollte, entdeckte er Wagenspuren. Den lehmigen Weg, an den er sich erinnerte, gab es nicht mehr. Gras hatte ihn im Laufe der Jahre überwachsen und durch dieses Gras führten frische Reifenspuren in den Wald.
    Nick rannte zurück zum Motorrad und entschied sich, es zu verstecken. So konnte es der Hagere nicht gleich entdecken, wenn er ihnen folgte. Der Gedanke, dass ihm jemand auf den Fersen sein könnte, ließ seinen Puls noch schneller rasen. Vielleicht wäre es doch besser, auf Caduff zu warten. Nein. Er hatte zu viele Fragen, die er seinem Vater stellen wollte. Die drängendste war die nach Carla, sie trieb ihn vorwärts.
    Er schob das Motorrad hinter den Fels. Von der Anstrengungwar ihm warm geworden. Er zog die Jacke aus und legte sie auf den Sitz. Kristens Jacke.
    »Ich hole uns Carla zurück«, flüsterte er.
    Bis zur Hütte waren es noch ein paar hundert Meter. Er lief los.
    Albert Bergamin musste sich sehr sicher fühlen. Der Cherokee parkte vor der Hütte, die Wohnstube war hell erleuchtet. Nick hatte keinen Plan, nur eine unendliche Wut im Bauch. Er riss die Tür auf und stürmte in den Raum. Sein Vater saß am runden Holztisch und schaute ihn mit einer Mischung aus Verachtung und Verbitterung an.
    »Ich hätte es wissen müssen«, sagte er resigniert.
    »Was? Dass ich dir auf die Schliche komme?« Nick schleuderte ihm die Worte an den Kopf. Er wartete die Antwort nicht ab. »Was ist da drin?«, fragte er und deutete auf den Koffer auf dem Tisch.
    »Na, was wohl?«
    »Verarsch mich nicht!«, schrie Nick.
    Sein Vater zögerte einen Moment und stand auf. »Wieso bist du hier?«, fragte er eindringlich.
    »Das sollte doch eher ich dich fragen, glaubst du nicht auch?«
    »Hast du mich vorhin angerufen?«
    »Angerufen?« Nick packte den Koffer. »Was soll der Scheiß? Sag mir, was in dem Koffer ist und wo du Carla versteckst.«
    »In diesem Koffer ist eine halbe Million Franken. Genau so viel, wie du am Telefon verlangt hast.« Sein Vater machte einen Schritt auf ihn zu.
    »Komm mir bloß nicht zu nahe. Und bieg nicht alles so zurecht, wie es dir passt. Das kannst du mit den Kriechern in deiner Firma machen, aber nicht mit mir! Du weißt genau, dass ich dich nicht angerufen habe.«
    Sein Vater blieb stehen. »Hier stimmt etwas nicht«, sagte er. »Ich glaube, es ist

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