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BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

Titel: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Elsberg, M: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Elsberg
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oder nur in die wenigen Kraftwerke implementieren, für die auch ihre Komplizen zuständig sind. Nein, ich denke, wir suchen eine einzige Person, und zwar jemanden, der die Routinen verändern kann, die von allen Programmen verwendet werden. Nach unseren Recherchen in der Zugriffsverwaltung des Quellcode-Archivs konnten wir nur drei Personen ausmachen, auf die das zutrifft. Der erste ist Hermann Dragenau, unser Chief-Architect. Neben seinen Programm-Design-Aktivitäten kann er auch Standardbibliotheken anpassen.«
    Hartlandt konnte sich an den Namen erinnern. Auf seiner Suche nach den Mitarbeitern hatte er auch nach ihm gefragt. »Der ist im Urlaub auf Bali«, stellte er fest.
    »Das ist auch unser Informationsstand. Alle unsere Schlüsselkräfte müssen für den Urlaub eine Kontaktadresse angeben, wo man sie in Notfällen erreichen kann. Leider ist uns das noch nicht gelungen. Wir haben eine Nachricht hinterlassen. Der zweite ist Bernd Wallis. Er ist in der Schweiz zum Skifahren, auch ihn haben wir noch nicht erreicht. Der dritte ist Alfred Tornau. Er stand auf der Liste der Personen, die nicht mehr zur Arbeit kommen konnten. Bei ihm zu Hause haben Sie ihn aber nicht angetroffen, und auch sonst war er nirgends aufzutreiben, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    »Nach ihm, wie nach ein paar anderen, suchen wir noch«, erwiderte Hartlandt. Er blickte Wickley an. »Was ist mit den Vorständen?«
    »Wir sind genauso in das Sicherheitssystem eingebunden wie alle Mitarbeiter«, antwortete der Angesprochene gelassen. »Aus Mangel an Bedarf haben wir wesentlich weniger Zugriffsmöglichkeiten als alle Techniker und keine auf die Quellcode-Verwaltung.«
    »Das stimmt«, bestätigte Dienhof.
    Hartlandt beschloss, diese Erklärung erst einmal als solche hinzunehmen. Er wusste jedoch aus Erfahrung, dass der Vorstand eines durchschnittlichen deutschen Unternehmens von seinen Mitarbeitern auf dem informellen Weg alles bekam, was er wollte, wenn er es denn wollte. Das würde er im Hinterkopf behalten. »Verstehe ich das also richtig: Wir haben drei Personen, die am ehesten infrage kommen, der eine sitzt auf Bali, der andere hockt in der Schweiz, und der Dritte ist verschwunden. Das sind ja großartige Nachrichten.«
    »Das war gut aufbereitet, Dienhof.« Wickley meinte es nicht so, aber er sagte es dennoch, als sie wieder allein waren. In Wahrheit hätte er seinem Mitarbeiter während der Ausführungen am liebsten den Kopf abgerissen. Bei Talaefer gab es keine Sicherheitslücken. Durfte es keine geben!
    »Auch wenn nicht zu übersehen war, dass Sie selbst nicht ganz glücklich damit waren, dass unter Umständen tatsächlich Einzelne in der Lage sein könnten, Manipulationen an den Programmen durchzuführen. Wobei ich davon überzeugt bin, dass selbst dann niemand wirklich gravierenden Schaden anrichten könnte.«
    Selbstverständlich besaß Wickley nicht einmal im Ansatz das technische oder organisatorische Wissen, um diese Behauptung aufzustellen. Aber Dienhof brauchte jetzt Bestätigung.
    »Ich möchte, dass Sie mit den Behörden ohne Einschränkungen zusammenarbeiten. Geben Sie ihnen auf alle Daten und Unterlagen, die sie verlangen, unbegrenzten Zugriff.«
    Diese vier IT -Forensiker des BKA hatten viel zu wenig Ahnung, um etwas zu finden. Sie konnten Wickleys Mannschaft lediglich unterstützen und begrenzt überwachen.
    »Ich bin überzeugt, dass wir nichts entdecken werden, was mit den Stromausfällen zu tun hat. Vielleicht stoßen wir auf den einen oder anderen harmlosen Programmiererscherz im Programmcode. Deren Harmlosigkeit kann man den Ermittlern dann ja erklären. Wobei ich Ihnen dankbar wäre, wenn Sie im Sinne des Unternehmens solche Fälle zuerst mir mitteilen, bevor Sie Hartlandts Mitarbeiter informieren. Damit die Unternehmensführung den Behörden kompetent Auskunft und Erklärungen geben kann.«
    »Und wenn die Polizisten selbst etwas finden?«
    »Sagen Sie mir natürlich auch umgehend Bescheid. Am besten bremsen Sie sie ein wenig, bis Sie sich selbst ein Bild gemacht und mich informiert haben. Sobald wir so weit sind, können wir ihnen dann ja sogar die Freude lassen …«
    Den Haag
    Nachdenklich studierte Bollard die große Übersichtswand im Lagezentrum, an der sie ihre Informationen sammelten.
    Die Versuche, seine Eltern anzurufen, hatte er eingestellt. Seit dem Angriff auf die USA gelangten kaum mehr Berichte über die Lage in Saint-Laurent nach Den Haag. Die US -Networks sendeten weniger internationale

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